HSV: Topverdiener auf dem Präsentierteller

Von David Kreisl / Jochen Rabe
Marcus Berg (l.) und Gojko Kacar haben beim HSV keine Perspektive mehr
© Getty
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Konstantin Rausch (Hannover 96)

Vertrag bis: Juni 2013

Ausgangslage: Mit seiner kämpferischen Art ist Koka Rausch in Hannover ein Publikumsliebling. Dennoch platzten die Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrags.

Leichter wird es für Rausch allerdings nicht, seinen Stammplatz bei den 96ern zu behaupten. Die sportliche Leitung verpflichtete sowohl für das Mittelfeld (Franca, Hoffmann) als auch für die Linksverteidigerposition (Pocognoli) neue Akteure. Im Sommer könnte Rausch, sollte sein Kontrakt nicht verlängert werden, ablösefrei wechseln. Ein Verkauf noch im Januar wäre die letzte Möglichkeit, noch Geld einzunehmen.

Interessant für: Die Interessenten für den 22-Jährigen stehen jetzt schon Schlange. Laut Informationen der "Bild" sind sowohl einige englische Vereine als auch Schalke und Gladbach daran interessiert, Rausch unter Vertrag zu nehmen. Allerdings erst im Sommer. Die Planstellen für die Rückrunde sind belegt.

Sollte von Hannover allerdings ein Zeichen kommen, dass man Rausch ziehen lassen würde, gilt es vor allem bei Gladbach als wahrscheinlich, dass sie sich mit einer sofortigen Verpflichtung beschäftigen.

Marcus Berg (Hamburger SV)

Vertrag bis: Juni 2014

Ausgangslage: Der Schwede entwickelt sich bei den Hanseaten mehr und mehr zu einem großen Missverständnis. Einmal war er bereits verliehen (2010/11 an PSV Eindhoven), doch auch im zweiten Anlauf gelingt Berg nicht der Durchbruch beim HSV.

Die magere Bilanz in der Bundesliga: 51 Spiele, fünf Tore. Der Klub will Berg loswerden, Trainer Thorsten Fink sieht keine Perspektive mehr für ihn im Team: "Ich sehe Marcus als Stürmer Nummer vier, das habe ich ihm auch so gesagt. Rudnevs, Son und Beister rangieren vor ihm."

Der Haken: In der Vergangenheit scheiterte ein Verkauf Bergs häufig an den Konditionen. Einerseits ist der Angreifer ein Großverdiener (bekommt etwa 1,5 Millionen Euro im Jahr) und will auch keine Abstriche machen, andererseits will man ihn nicht für kleines Geld gehen lassen - immerhin hat er einst 10 Millionen Euro gekostet.

Interessant für: Dass Berg innerhalb der Bundesliga wechselt, ist unwahrscheinlich. Die Klubs, die infrage kämen, das Gehalt des Schweden stemmen zu können, haben keinen Bedarf an einem Stürmer, der den Beweis seiner Klasse bislang schuldig geblieben ist.

Aus internationalen Ligen gibt es dagegen häufiger Gerüchte über angebliche Interessenten. Zuletzt berichteten griechische Medien, dass Panathinaikos ein Auge auf Berg geworfen und ihn bereits beobachtet habe.

Ivo Ilicevic (Hamburger SV)

Vertrag bis: Juni 2015

Ausgangslage: Vor anderthalb Jahren wechselte der Kroate mit großen Vorschusslorbeeren nach Hamburg, zuvor war er bereits unter anderem beim FC Bayern im Gespräch gewesen. So wirklich überzeugen konnte er bislang aber noch nicht.

Besonders die Systemumstellung auf die Raute kommt Ilicevic nicht zu Gute. Das scheint zumindest Trainer Thorsten Fink so zu sehen, seither stand Ilicevic nämlich kein einziges Mal in der Startelf. Der Linksfuß selbst ist überzeugt, auch im 4-4-2 eine gute Rolle spielen zu können: "Damals bei Greuther Fürth haben wir auch dieses System gespielt. Da hatte ich meinen Platz auf der rechten Außenbahn. Und das hat sehr gut funktioniert."

Ilicevic selbst will sich beim HSV durchbeißen: "Ich habe den Wechsel nach Hamburg nie bereut. Über einen Abschied mache ich mir deshalb überhaupt keine Gedanken." Trotz aller Durchhalteparolen: Die sportliche Perspektive spricht derzeit nicht für den Kroaten (erst sechs Ligaspiele) und der Verein würde ihn wohl auch gerne von der Gehaltsliste streichen.

Interessant für: Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" hat 1899 Hoffenheim Interesse angemeldet. Interessant dabei: Ilicevic und der neue Coach der Kraichgauer Marco Kurz kennen sich noch aus Zeiten beim 1. FC Kaiserslautern. Ein Transfer würde auch für Hoffenheim Sinn machen, dort besteht Bedarf auf den offensiven Außen.

Erik Jendrisek (SC Freiburg)

Vertrag bis: Juni 2013

Ausgangslage: So richtig will die Karriere des Slowaken einfach nicht ins Rollen kommen. Seit seinem Wechsel zu Schalke im Sommer 2010 stagniert seine Entwicklung. Beim SC Freiburg ist Jendrisek bestenfalls noch Ergänzungsspieler.

Nur bei vier Bundesligaspielen stand der 26-Jährige in der Startelf, auch weil Trainer Christian Streich nicht wirklich zu wissen scheint, wo er ihn aufstellen soll: Rechtsaußen, Mittelstürmer, Linksaußen - Jendrisek hat alles schon gespielt, sich aber nirgends nachhaltig empfohlen.

Der Sportclub jedenfalls wäre gesprächsbereit, wenn es Anfragen für Jendrisek geben würde: "Wenn Erik sagt, er will von uns weg, dann kann man natürlich reden. Aber das hat er bislang noch nicht gemacht", so Sportdirektor Dirk Dufner.

Interessant für: Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass Jendrisek bei 1860 München ganz oben auf der Liste stehe. Mittlerweile hat Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer jedoch dementiert. Jendrisek sei nicht der Stürmertyp, "den wir suchen". Nach dem Transfer von Rob Friend zu den Löwen hat sich das Thema wohl auch endgültig erledigt.

Sowieso will Freiburg den Slowaken nicht unbedingt abgeben und wenn dann nicht umsonst, eine Ablöse im mittleren sechsstelligen Bereich steht im Raum. "Wir werden ihn nicht verschenken, es ist ja nicht so, dass Erik bei uns überhaupt nicht zum Einsatz kommt - und jetzt, nachdem Sebastian Freis sich die Schulter ausgekugelt hat, müssen wir uns sowieso überlegen, was wir machen. Ich würde andere Spieler lieber hergeben", so Dufner.

Sollte sich zu passenden Konditionen noch ein Interessent finden, ist ein Last-Minute-Transfer dennoch denkbar.

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