Das größte Mysterium überhaupt

Von Haruka Gruber
Sommer 2008: Ralf Rangnick (l.) und Dietmar Hopp feiern den Bundesliga-Aufstieg
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Die Jugend

Sie ist der Stolz des Vereins und zugleich das vielleicht größte Mysterium: die Nachwuchsakademie von 1899. Obwohl die Jugendmannschaften seit Jahren in ihren Altersklassen erfolgreich sind und mit personellem und finanziellem Aufwand die Entwicklung der Talente begleitet wird, gelang noch keinem selbst ausgebildeten Spieler der dauerhafte Sprung zu den Profis. Ein Umstand, der bereits zu Rangnick-Zeiten für Verwunderung sorgte.

In dieser Saison kamen mit Koen Casteels, Jannik Verstergaard, Pelle Jensen, Vincenzo Grifo und Denis Streker fünf Spieler zu Bundesliga-Einsätzen, die 21 Jahre oder jünger sind. Diese wurden jedoch nicht bei der TSG ausgebildet, sondern wurden direkt für die A-Jugend und sogar die U 23 verpflichtet.

"Das ist auch für mich ein Rätsel. Denn gerade das wollten wir besser machen als die anderen. Von dem, was hier in den vergangenen zwei Jahren gelaufen ist, bin auch ich enttäuscht. Keiner der Trainer hat es geschafft, eine Durchlässigkeit in Richtung Profikader zu schaffen, ein junges Talent so weit zu fördern, dass es in der Bundesliga gut bestehen kann. Aber wir haben viele Jugend-Nationalspieler mit 17 und jünger, deshalb wird das mit Sicherheit korrigiert", sagt Hopp.

Die U 23 liegt in der Regionalliga Südwest auf Platz drei, ebenso die U 19 in der A-Jugend Bundesliga Süd/Südwest.

Der vielleicht Auffälligste - und das nicht nur wegen der Statur von 1,94 Metern: der erst 17-jährige Innenverteidiger Niklas Süle, der in beiden Mannschaften spielt. Dem vielleicht größten Abwehrtalent Deutschlands ist es zuzutrauen, sich als erster eigener Jugendspieler in der Bundesliga durchzusetzen.

Rangnick sagt im SPOX-Interview: "Ich glaube nicht, dass es einen Fehler im Hoffenheimer Jugendkonzept gab. Wir fingen 2006 richtig an und nun zahlt sich die Arbeit der letzten Jahre aus. Hoffenheim besitzt eine der, wenn nicht die, interessanteste U-23-Mannschaft in ganz Deutschland. Sie werden für die Qualität der Talente beneidet und ich weiß, wie viele Scouts mittlerweile bei den Spielen dabei sind. Das ist der Ertrag von sechs Jahren konsequenter Aufbauarbeit."

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