Wolfsburgs Kampf an allen Fronten

Von SPOX
Lorenz-Günther Köstners Einstand verlief optimal, dennoch bleibt er wohl eine Lösung auf Zeit
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Die Entlassung von Felix Magath hinterließ in Wolfsburg einige Fragezeichen. Gleich zwei Planstellen gilt es nun zu besetzen. Entsprechend lang und prominent ist die Kandidatenliste. Doch während für den Managerposten zwei alten Bekannten des Vereins gute Chancen eingeräumt werden, begibt man sich in Sachen Trainer offenbar auf die Suche nach der einen großen Lösung.

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Felix Magath ist ein zweites Mal Geschichte beim VfL Wolfsburg. Die Autostadt ist traditionell ein unsicheres Pflaster für Bundesligatrainer. In 15 Jahren in der ersten deutschen Spielklasse hat Wolfsburg 13 Trainer verschlissen.

Aber Magaths Demission wird nun, wie schon 2009, als er den Klub als Meistertrainer aus freien Stücken Richtung Gelsenkirchen verlassen hatte, zu einer kniffligen Aufgabe für den VW-Konzern werden.

Die Bosse Dr. Martin Winterkorn und Francisco Garcia Sanz haben in den letzten Wochen einen sich anbahnenden Imageschaden für den Werksklub und demnach auch unmittelbar für die Marke erkannt und nun trotz Beteuerungen davor die Reißleine gezogen und sich von Magath getrennt.

Was in anderen Klubs aber eine überschaubare Lücke reißen würde, lässt beim VfL Wolfsburg derzeit ein enormes Kompetenzvakuum entstehen. In Lorenz-Günther Köstner haben die Wölfe einen erfahrenen, loyalen Gefährten als Übergangslösung installiert.

Magaths ausgedehnter Kompetenzbereich aber verlangt jetzt, da der 59-Jährige nicht mehr da ist, nach Lösungen auf mehreren Ebenen. Als Trainer und Geschäftsführer Sport war Magath die einzige Instanz auf sportlicher Ebene.

Die Vorgehensweise, einen Trainer-Manager nach englischem Vorbild zu entwerfen, ging während seiner ersten Amtszeit perfekt auf. Nun aber bringt sie Wolfsburg in die unangenehme Situation, zwei vakante Stellen schließen zu müssen - wobei die gewünschte Reihenfolge bereits festzustehen scheint: "Die ideale Lösung wäre es, wenn wir zunächst einen Sportdirektor und dann einen Trainer finden würden", sagte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz im "Kicker".

Damit bestätigte Sanz indirekt, was Thomas Strunz bereits am Samstag im Vorfeld der Wölfe-Partie in Düsseldorf gefordert hatte: "Erste Aufgabe des Vereins muss es sein, zunächst einen Manager zu suchen, der dann den richtigen Trainer für den Verein wählt", so der ehemalige Nationalspieler.

Strunz kennt sowohl das Metier des Managers als auch den VfL Wolfsburg noch sehr gut, schließlich war er einst fast ein Jahr lang selbst Manager und Geschäftsführer in Wolfsburg. "Der Manager ist der Entscheidende, der die Richtung des Vereins vorgibt", sagt Strunz.

Seite 2: Die Manager-Kandidaten

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