Ein bisschen top, ein bisschen flop

Von SPOX
Streich, Meier und Co. (v.l.) liegen mit ihren Teams im zweiten Tabellendrittel
© Getty
Cookie-Einstellungen

Hamburger SV

Saisonstart-Fazit: Zu Beginn musste man sich ernsthafte Sorgen machen um den HSV. Dem Pokal-Aus beim KSC folgten drei Niederlagen zum Auftakt der Bundesliga-Saison. Und jedes Mal lieferten die Norddeutschen eine erschreckend schwache Vorstellung ab. Die Stimmung in Hamburg war dementsprechend schlecht, der eine oder andere sprach schon vom ersten Abstieg der Vereinsgeschichte. Auch Trainer Thorsten Fink und vor allem Sportdirektor Frank Arnesen standen massiv in der Kritik. Inzwischen hat sich das Blatt allerdings komplett gewendet. Kurz vor Ende der Transferfrist verpflichtete man mit Milan Badelj, Petr Jiracek und Rafael van der Vaart drei neue Spiele.

Vor allem die Rückkehr des Niederländers entfachte eine unglaubliche Euphorie in Hamburg. Zudem brachte der 29-Jährige die bis dato fehlende Kreativität und Torgefahr aus dem Mittelfeld mit. Und dank van der Vaart läuft es plötzlich auch bei vielen anderen, die zum Saisonstart noch enttäuscht hatten. Inzwischen steht die Abwehr deutlich stabiler, insgesamt lässt der HSV weitaus weniger Torchancen zu. Und vorne ist man trotz (oder gerade wegen) van der Vaart schwerer auszurechnen. Mittlerweile sind auch Son oder Rudnevs für Tore gut.

Gewinner

Rene Adler war Arnesens Wunschtransfer für die neue Saison. Der Ex-Leverkusener hatte wegen einer Verletzung allerdings lange pausieren müssen und kaum Spielpraxis. Davon merkte man bislang jedoch überhaupt nichts. Adler hielt auch schon zu Saisonbeginn überragend und war in der schlechten Startphase bester Hamburger. Zuletzt brachten seine Paraden dann auch die ersten Punkte. Inzwischen ist der Torhüter sogar wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft. Einer der großen Gewinner ist bislang freilich auch van der Vaart, schließlich sind die jüngsten guten Ergebnisse ganz eng mit seinem Namen verbunden. In van der Vaarts Schatten hat sich auch Tolgay Arslan enorm entwickelt. Der Youngster hat sich mittlerweile einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erobert und Neuzugang Jiracek fürs Erste verdrängt.

Verlierer

Slobodan Rajkovic war schon ein Verlierer, da hatte die Saison noch nicht mal begonnen. Der Abwehrspieler legte sich öffentlich mit Fink an und spielte beim HSV-Coach fortan keine Rolle mehr. Vor ein paar Tagen entschuldigte sich Rajkovic nun öffentlich bei Fink. Von dem steht eine Reaktion aber noch aus. Nicht völlig weg vom Fenster, aber nicht mehr als Ergänzungsspieler sind bislang Robert Tesche, Per Skjelbred und Marcus Berg. Der Schwede scheint auch beim zweiten Anlauf in Hamburg den Durchbruch nicht zu schaffen und wurde auch nicht für das Aufgebot für das WM-Qualispiel gegen Deutschland nominiert.

Fortuna Düsseldorf

Saisonstart-Fazit: in Düsseldorf ist man mit dem Saisonstart bislang rundum zufrieden. Völlig zurecht. Zehn Punkte haben die Fortunen schon auf dem Konto und das, obwohl vor der Saison ein kompletter Umbruch im Kader vollzogen wurde und zahlreiche Leistungsträger abwanderten. Coach Norbert Meier hat es allerdings geschafft, die Neuen schnell ins Team zu integrieren und aus den vorhandenen Akteuren wie Kruse oder Ilsö noch mehr herauszukitzeln.

Was bislang richtig gut funktioniert, ist das Spiel gegen Ball. Düsseldorf steht unglaublich kompakt und stabil und ist nur schwer zu bezwingen. In den ersten fünf Spielen kassierte man gar keinen Gegentreffer und selbst die erste Niederlage (0:1) am vergangenen Wochenende in Mainz bewies, dass die Fortunen-Defensive das Prunkstück dieser Mannschaft ist. Vorne allerdings drückt der Schuh. Bisweilen fehlt es an Durchschlagskraft und Ideen. Nach Fürth sind de Rheinländer das Team, das bislang die wenigsten Torchancen kreiert hat. Aber: Selbst wenn nichts geht, ist die Fortuna gefährlich - zumindest bei Heimspielen. So peitschten die Fans die Mannschaft gegen Schalke trotz 0:2-Rückstands nach vorne, so dass es am Ende noch zu einem Remis reichte.

Gewinner

Fabian Giefer stand auch bei den Bayern auf dem Einkaufszettel. Jupp Heynckes kannte den Torhüter noch aus seiner Zeit in Leverkusen. Für einen Platz auf der Bayern-Bank fühlte sich der 22-Jährige allerdings noch zu jung und entschied sich deshalb für einen Wechsel nach Düsseldorf. Dort schlug Giefer sofort ein, setzte sich im Kampf um die Nummer eins gegen Österreichs Nationalkeeper Robert Almer durch und ist bislang ein Hauptgrund dafür, dass Düsseldorf die zweitbeste Abwehr der Liga stellt. Für die Offensive sind derweil Dani Schahin und Robbie Kruse zuständig. Letzterer war im Aufstiegsjahr nur Ergänzungsspieler, hat nun aber den Sprung zur Stammkraft geschafft. Schahin war in der vergangenen Saison in Fürth nicht mehr als Einwechselspieler, für die Fortuna traf er in den ersten sieben Spielen nun schon viermal.

Verlierer

Über 100 Bundesliga-Spiele hat Nando Rafael für Berlin, Gladbach und Augsburg bestritten. In Düsseldorf glaubte man deshalb, im Angolaner eine echte Verstärkung für den Angriff gefunden zu haben. Bislang allerdings sucht Rafael noch nach seiner Form vergangener Tage. Nach einem schwachen Debüt am ersten Spieltag kam der Angreifer nur noch einmal für 19 Minuten zum Einsatz. Längst sind andere im internen Ranking an ihm vorbei gezogen. Mehr versprochen hatte man sich in Düsseldorf auch von Bruno Soares, schließlich zählte der Ex-Duisburger in der vergangenen Saison zu den besten Abwehrspielern der 2. Liga. In Düsseldorf kam Soares bisher allerdings nicht in die Gänge, wartet noch auf seinen ersten Einsatz und plagt sich nun schon seit Wochen mit Hüftproblemen herum.

Teil 1: Bremen und Freiburg

Teil 2: Gladbach und Mainz

Zu den Klubs auf den Plätzen 1 bis 6

Zu den Klubs auf den Plätzen 13 bis 18