Ein bisschen top, ein bisschen flop

Von SPOX
Streich, Meier und Co. (v.l.) liegen mit ihren Teams im zweiten Tabellendrittel
© Getty
Cookie-Einstellungen

Borussia Mönchengladbach

Saisonstart-Fazit: Mit Marco Reus, Roman Neustädter und Dante hatte die Borussia drei ihrer wichtigsten Leistungsträger verloren, mit Luuk de Jong, Granit Xhaka und Alvaro Dominguez versuchte man, möglichst gleichwertigen Ersatz zu verpflichten. Noch ist dies allerdings nicht gelungen. Zwar spielt das Trio regelmäßig, an die Leistungen der drei Abgewanderten konnte es allerdings bislang selten anknüpfen. Doch nicht nur die Neuen funktionieren noch nicht. Auch das verbliebene Personal läuft den Ansprüchen und den guten Leistungen des letzten Jahres hinterher.

Besonders auffällig: Die einst so stabile Defensive ist extrem anfällig. In sieben Partien kassierte die Borussia bereits zwölf Gegentore. Die Stabilität der Vorsaison, in der die Favre-Elf bei gegnerischem Ballbesitz extrem diszipliniert agierte, scheint dahin.Allerdings: Gegen Frankfurt bewiesen die Fohlen, dass es noch geht. Positiv: Trotz des schwachen Starts behielten die Verantwortlichen im Klub, allen voran Sportdirektor Max Eberl, die Ruhe und strahlten Zuversicht und Souveränität aus.

Gewinner

Die großen Gewinner sucht man in Gladbachs Kader noch vergeblich, dazu sind die Ansprüche nach der letzten Saison einfach zu hoch. Zumindest als kleine Gewinner dürfen sich allerdings Tolga Cigerci und Alexander Ring fühlen. Das Duo spielte im letzten Jahr nur eine Nebenrolle, kommt in dieser Spielzeit dagegen regelmäßig zum Einsatz. Schon in sechs von sieben Partien kam auch Branimir Hrgota zum Zug. Den 19-jährigen Schweden brachte Favre bislang immer als Joker und gab ihm damit den Vorzug vor Leuten wie Mike Hanke oder Peniel Mlapa.

Verlierer

Marco Reus oder Patrick Herrmann, manchmal auch Dante oder Marc-Andre ter Stegen waren die Garanten für die starke letzte Saison der Borussia. Der Name Mike Hanke fiel da schon seltener, dabei legte der Angreifer auch eine ganz starke Saison hin. Alles längst vorbei. In dieser Spielzeit kommt Hanke überhaupt nicht in die Gänge, stand zuletzt sogar zweimal nicht im Kader und eckte deshalb auch mit Favre an. Hanke sieht sich durchaus in der Lage, die Reus-Rolle als hängende Spitze zu geben. Favre sieht es offenbar anders. Der Schweizer traut dies allerdings auch Igor de Camargo und Peniel Mlapa nicht unbedingt zu. Während de Camargo immerhin regelmäßig eingewechselt wird, wartet 2,5-Millionen-Mann Mlapa noch immer auf seine ersten Einsatzminuten.

FSV Mainz 05

Saisonstart-Fazit: Der FSV fand nur schleppend in die Saison. Aus den ersten drei Spielen holte man nur einen Zähler, zuletzt gab's allerdings drei Siege aus vier Partien. Bislang, so scheint es, gilt für die Tuchel-Elf: An einem guten Tag kann man (fast) jeden Gegner schlagen, an einem schlechten aber auch gegen jeden verlieren. Noch geht den Mainzern die Konstanz ab, auch weil viele Leistungsträger ihre Top-Leistungen nicht regelmäßig abrufen können. Zudem probierte Tuchel immer wieder verschiedene Grundordnungen aus. Nun scheint man fündig geworden zu sein. "Im Moment fühlen wir uns im 4-4-2 am wohlsten", sagt Andreas Ivanschitz.

Dass die Laune in Mainz nach den starken letzten Wochen allerdings nicht rundum positiv ist, liegt vor allem an zwei schweren Verletzungen. Eric-Maxim Choupo-Moting muss wegen eines Einrisses des Außenmeniskus' mehrere Wochen pausieren. Noch schlimmer erwischte es Niko Bungert. Der Innenverteidiger verletzte sich gegen Düsseldorf am Kreuzband, muss operiert werden und fällt rund sechs Monate aus. Der Ausfall Bungerts, der zuletzt in der Innenverteidigung neben Nikolce Noveski gesetzt war, ist ein Rückschlag für die 05er. Manager Christian Heidel sagte allerdings: "Mit Noveski, Svensson, Kirchhoff und Bell sind wir immer noch gut bestückt."

Gewinner

Zuletzt war es meist so in Mainz: Vor jeder Vorbereitung rief Coach Tuchel einen offenen Konkurrenzkampf um den Platz im Tor aus. Mal war Heinz Müller die Nummer eins, mal Christian Wetklo. Der steht auch in dieser Saison zwischen den Pfosten, dieses Mal allerdings, weil Müller sich dem Duell verletzungsbedingt nicht stellen konnte. Wie schon in der Rückrunde der letzten Saison machte Wetklo seine Sache bislang sehr ordentlich - und dürfte sich damit einen erheblichen Vorsprung vor Müller erarbeitet haben. Zur fixen Größe im Mainzer Mittelfeld ist in dieser Saison Julian Baumgartlinger aufgestiegen. Der Österreicher, der im Vorjahr noch zwischen Bank und erster Elf pendelte, stand bislang mit einer Ausnahme immer von Beginn an auf dem Platz. Gleiches gilt für Landsmann Andreas Ivanschitz, der mit zwei Treffern und drei Vorlagen zudem offensivstärkster 05er des Saisonstarts ist.

Verlierer

Jan Kirchhoff war lange Zeit so etwas wie der Mainzer Musterschüler. Aus der eigenen Jugend schaffte der Defensivmann den Sprung zu den Profis und etablierte sich recht schnell in der Stammelf. Für Tuchel galt sogar: Kirchhoff spielt bei mir immer. Zuletzt gab es Gerüchte um ein Interesse von Dortmund und Schalke. In dieser Saison allerdings kommt Kirchhoff noch nicht richtig in die Gänge. Zuletzt verlor er seinen Stammplatz und saß viermal in Folge nur auf der Bank. Immerhin: Durch Bungerts Verletzung erhält er nun wohl wieder eine Chance von Beginn an. Weit weg von der Startelf ist Chinedu Ede. Der Offensivmann kam vor der Saison für 1,2 Millionen Euro von Union Berlin, findet sich bislang allerdings überhaupt nicht zurecht. Ein 20 Minuten-Einsatz und eine weitere Berufung in den Kader. Für mehr hat es bislang noch nicht gereicht.

Teil 1: Bremen und Freiburg

Teil 3: Hamburg und Düsseldorf

Zu den Klubs auf den Plätzen 1 bis 6

Zu den Klubs auf den Plätzen 13 bis 18