Reus ohne "Pi, Pa, Po" gegen Gladbach

SID
Marco Reus will sich bei einem Tor gegen seinen Ex-Klub ganz normal verhalten
© Getty

Angreifer Marco Reus trifft mit seinem neuen Verein Borussia Dortmund am Wochenende auf Borussia Mönchengladbach - den Klub, bei dem er zum Star und Nationalspieler wurde.

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In wenigen Sätzen handelte Marco Reus die bisher wichtigste Phase in seiner Karriere als Fußballer ab. "Natürlich waren es für mich drei wunderschöne Jahre, in denen ich viele neue Freunde gefunden habe", sagte der Nationalspieler, der knapp drei Monate nach seiner Rückkehr zu Borussia Dortmund am Samstagabend in der Bundesliga erstmals ein Wiedersehen mit seinem alten Klub Borussia Mönchengladbach feiert.

Reus will vor allem helfen, dass der Meister nach zwei Spielen mit je drei Gegentoren, was zuletzt vor einer Ewigkeit vorkam, wieder in die Spur kommt. Rücksicht nehmen auf die Ex-Kollegen, die ohne ihn erst eins von fünf Spielen gewonnen haben? Das kann und darf kein Thema sein für den 23-Jährigen. "Wenn ich ein Tor schieße, verhalte ich mich normal, ohne großes Pi, Pa, Po", kündigte Reus an.

18 Tore und elf Assists für die Borussia vom Niederrhein waren für Reus in der vergangenen Saison der Durchbruch zur absoluten Spitzenklasse. Die Gladbacher führte er aus der Relegation gegen Bochum auf Rang vier und zurück nach Europa. Reus füllte die Gladbacher Klubkasse mit 17,1 Millionen Euro, die die Borussia aus Westfalen für seine Rückkehr bezahlte.

Klopp nennt Reus "Superspieler"

Die Odyssee aus der Dortmunder Jugend, in der er zehn Jahre ausgebildet worden war, heraus über Rot-Weiß Ahlen und Mönchengladbach hat sich voll ausgezahlt. Die Berufskollegen wählten ihn zum Spieler der Saison, seinen Leistungen bei der EM-Endrunde für das deutsche Team folgte die Ehrung zum Fußballer des Jahres. Nun steht er am Wochenende gegen die alten Kumpels wie Harvard Nordtveit oder Tony Jantschke vor 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park auf dem Platz.

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Klopp ließ vor diesem Wiedersehen die Gelegenheit nicht aus, Reus nochmals als "Superspieler" hochleben zu lassen. Tipps habe sich der Trainer aber nicht bei ihm geholt, betonte Reus: "Ich kenne die Mannschaft sehr gut, die Schwächen, aber auch die Stärken. Wir haben einen guten Trainer und einen guten Trainerstab. Die wissen, wie wir gegen diesen Gegner spielen müssen."

Eingewöhnung nicht beendet

Die Eingewöhnung und Umstellung auf das Dortmunder System ist noch nicht abgeschlossen. Zwei Tore und eine Vorlage lautet die Bilanz aus den ersten fünf Spielen. Klopp betonte die andere Rolle, die Reus nun habe. In Gladbach habe er als Spitze gespielt, in Dortmund nun sei er mehr in defensive Aufgaben eingebunden. "Es gibt immer etwas zu verbessern. Aber es läuft alles schon sehr gut", sagte Reus. Im Spiel in Frankfurt (3:3), dem zweiten ernüchternden Erlebnis beim Hamburger SV (2:3) in wenigen Tagen, zog sich Reus eine Kapseldehnung im linken Sprunggelenk zu. "Es ist sehr schmerzhaft. Aber ich gehe davon aus, dass einem Einsatz nichts im Wege steht", sagte er.

Bei Gladbach ist die Integration der fünf kostspieligen Neuzugänge noch Schwerstarbeit. Hinter dem Niederländer Luuk de Jong, mit zwölf Millionen Euro teuerster Transfer, steht zudem ein Fragezeichen. Der Stürmer erlitt beim 2:2 gegen den HSV eine Fleischwunde im Fuß. De Jongs Integration wollte bisher gar nicht klappen.

Bei den anderen wurde das leichte und erfrischende Offensivspiel, wie mit Reus in der vorigen Saison, bislang noch nicht gesehen. Trainer Lucien Favre sagt, er habe noch viel Arbeit vor sich. Zusätzliche Sorgen bereitet ihm die Begegnung mit seinem ehemaligen Star nicht. "Wir haben keine Angst vor Marco Reus, wir spielen gegen Borussia Dortmund. Wir wissen, dass es schwer wird, einen solchen Spieler zu stoppen", sagte der Schweizer.

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