Bayer-Trainer Robin Dutt braucht Erfolge

SID
Robin Dutt steht in Leverkusen unter Druck. Sogar die Europa League ist kein Selbstläufer mehr
© Getty

SC Freiburg heißt am Samstag der nächste Gegner von Bayer Leverkusen. So wird Robin Dutt von der Vergangenheit eingeholt. Vier Jahre hatte der Trainer bis zum Sommer vergangenen Jahres mit großem Erfolg, viel Harmonie und in aller Ruhe im Breisgau gearbeitet.

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Paradiesische Zustände also, von denen aktuell bei Dutt nicht die Rede sein kann. Eine neuerliche Niederlage und der Gegenwind, der dem 47-Jährigen ins Gesicht bläst, könnten sich zu einem Sturm entwickeln.

Auch wenn die Verantwortlichen von einer Trainerdiskussion noch nichts wissen wollen, die Unzufriedenheit unter dem Bayer-Kreuz ist riesengroß.

Platz vier kaum zu schaffen

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge ist die erneute Champions-League-Qualifikation als letztes verbliebenes Ziel quasi nicht mehr zu erreichen. Und es kommt womöglich noch schlimmer: Sogar der Trostpreis, die Teilnahme an der Europa League, ist mehr denn je in Gefahr. Nur noch zwei Punkte sind es bis Platz acht.

"Wir müssen schnellstens in die Erfolgsspur zurück, wenn wir unser Minimalziel Europa League erreichen wollen", forderte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. "Das sind wir einerseits den Fans und dem eigenen Budget schuldig, andererseits erwartet dies auch unsere 'Mutter', die Bayer AG." So weit ist es also schon gekommen. Platz sieben muss es nun sein, wo es doch vor Saisonbeginn Dutt war, der sogar die Meisterschaft ins Auge gefasst hat.

Alarmierende Dutt-Bilanz

Von derlei Träumereien ist nicht mehr viel übrig geblieben. "Die Europa League war trotz allem ein Ziel, auch wenn es für uns nur ein Minimalziel war", sagte Dutt vor dem Freiburg-Spiel. "Wir werden uns sicher nicht vor lauter Jubel in die Arme fallen, wenn wir Fünfter werden." Es wird eng für Dutt, sollte Bayer nicht schnell die Kurve bekommen. Denn die Bilanz des Trainers ist alarmierend, den hohen Ansprüchen des Klubs nicht würdig.

15 Punkte und 17 Tore hatte Bayer zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison unter Dutts Vorgänger Jupp Heynckes mehr auf der Habenseite. Es falle schwer, Lehren aus der Saison zu ziehen, sagt Dutt und sieht in den vielen Verletzten einen Hauptgrund für die Misere. Dafür könne man niemandem einen Vorwurf machen, das sei nicht zu beeinflussen.

Sieben Spieler fallen gegen Freiburg aus

Gegen Freiburg fehlen etwa Lars Bender (Muskelbündelriss), Sidney Sam (Muskelverletzung), Michael Ballack, Vedran Corluka, Danny da Costa (alle Muskelfaserriss), Daniel Schwaab (Impressionsfraktur des linken Schienbeinkopfes) und der Langzeitverletzte Rene Adler.

Kapitän Simon Rolfes will die vielen Ausfälle nicht für die schlechte Saison verantwortlich machen. "Für eine erfolgreiche Saison muss ein Rädchen in das andere greifen. Und das tut es bei uns nicht wie gewünscht. Unser Spiel kommt nicht in den gewollten Fluss, der Gegner kann sich gut auf uns einstellen", sagte der Nationalspieler dem Kölner "Express".

Gegen Freiburg ist auch für Dutt die Ausgangslage klar. Drei Punkte müssen zur Beruhigung der Gemüter her. Zeit für Sentimentalitäten bleibt da nicht.

"Für jeden Trainer spielt es eine Rolle, wenn man gegen seinen Ex-Klub spielt. Da sind Freundschaften und Beziehungen entstanden. Die Leistung nötigt mir Respekt ab. Aber jetzt kommen sie hierhin, da spielt der Gegner nur eine untergeordnete Rolle", ergänzte Dutt.

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