Bayern München: Letzte Chance Berlin

SID
Solange Mario Gomez (h.) weiter trifft, bekommen die Titelhoffnungen der Bayern frische Nahrung
© Getty

Als Paul Breitner in Nyon den nächsten Champions-League-Gegner von Bayern München aus dem Lostopf zog, lag Jupp Heynckes zu Hause im Bett. Der Trainer des deutschen Rekordmeisters leidet unter einer Virusgrippe und verpasste das Freitagstraining, will aber dennoch zum Auswärtsspiel in Berlin nachreisen.

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Zu wichtig ist die Partie, über die Karl-Heinz Rummenigge sagt: "Wenn wir noch eine Chance haben wollen, Meister zu werden, müssen wir gewinnen." Auch eine kleine Stichelei gegen Konkurrent Dortmund ließ der Vorstandschef am Freitag nicht aus.

"Die Kollegen aus Westdeutschland kokettieren mit Superunderstatement", sagte Rummenigge. Doch Bayern habe sich von Anfang an klar zu den eigenen Titelambitionen bekannt: "Wir hatten dieses Ziel. Ob wir das bei fünf Punkten Rückstand packen, hängt auch mit diesem Spiel zusammen."

Auf dem Weg zu alter Stärke

Franck Ribery klingt da schon deutlich angriffslustiger. "In Dortmund müssen wir gewinnen - und dann ist alles drin", sagte er der "Bild". Doch zuerst wartet die Hertha auf die wiedererstarkten Bayern. Im Berliner Olympiastadion wollen sie dort anknüpfen, wo sie zuletzt aufgehört haben. 14 Tore aus den letzten beiden Pflichtspielen sind ein deutliches Signal: Der deutsche Klassenprimus ist auf dem Weg zu alter Stärke.

Gomez wird nach seinen sieben Treffern aus den beiden Partien wahlweise als "Bayern-Bomber" (Bild) oder "Goal-mez" (The Sun) hofiert. Die Flügelzange Franck Ribery und Arjen Robben greift wieder. Und in der Abwehr wirkt es, als hätte Heynckes mit David Alaba auf der linken und Philipp Lahm auf der rechten Außenverteidigerseite seine Idealbesetzung gefunden. Allerdings muss Heynckes in Berlin auf das Duo Bastian Schweinsteiger und Ivica Olic verzichten. Schweinsteiger fällt wegen einer Reizung im Fuß aus, Olic kann wegen Rückenbeschwerden nicht auflaufen.

Ein Gegner wie Berlin, das mit sieben Rückrundenpleiten schlechteste Team im Jahr 2012, kommt den Bayern gerade recht, um doch noch zur Aufholjagd auf Tabellenführer Borussia Dortmund zu blasen. Auswärts ist München in diesem Jahr allerdings noch ohne Sieg. Daher betont Rummenigge: "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir auswärts stabiler und erfolgreicher werden."

Rummenigge: "Ich finde Otto fantastisch"

Dass Ex-Bayern-Trainer Otto Rehhagel diesem Vorhaben mit einer defensiven Mauer-Taktik am Samstag (ab 18.15 Uhr im LIVE-TICKER) einen Riegel vorschiebt, glaubt Rummenigge nicht. "Wir sind es gewohnt gegen defensiv eingestellte Mannschaften zu spielen", sagte er und ergänzte: "Ich finde Otto fantastisch, aber für diese Partie kann ich ihm kein Glück wünschen."

Rehhagel selbst ging auf die Frage nach der taktischen Ausrichtung nicht ein, sagte aber: "Wenn wir uns wie das Kaninchen vor der Schlange verhalten, dann haben wir keine Chance. Wir müssen uns das Glück gegen die Bayern erarbeiten." In den vergangenen Tagen ließ er nichts unversucht, um sein Team auf diese für beide Seiten richtungsweisende Partie vorzubereiten.

Ein Geheimtraining, Videoschulungen und ein Fahrradausflug sind nur einige der Maßnahmen, die er ergriffen hat. Die mentale Vorbereitung spielte dabei eine besonders große Rolle. Denn er weiß: "Fußball ist ein Spiel der Unwägbarkeiten. Natürlich spielen wir gegen einen übermächtigen Gegner, aber deshalb gilt es trotzdem keine Angst zu zeigen."

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