Gegenwart und Zukunft des FC Bayern München

Von Daniel Börlein
Jupp Heynckes und drei Bayern-Stars der Saison 2012/13: Shaqiri, Robben und Dante
© Getty
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Außenverteidigung

Das aktuelle Personal: Rafinha, Boateng (beide rechts), David Alaba, Diego Contento, Danijel Pranjic (alle links), Philipp Lahm (links und rechts)

Die Situation: Die Außenverteidigung ist die große Problemzone der Bayern in dieser Saison. Eine Lösung, mit der alle Beteiligten rundum glücklich sind, hat Jupp Heynckes noch nicht gefunden. Lahm, als Linksverteidiger in die Saison gestartet und dort auch für die EM fest eingeplant, auf rechts und David Alaba auf der Gegenseite scheint momentan die beste Lösung.

Allerdings: Alaba ist eigentlich gelernter Mittelfeldspieler und deshalb eher nur eine Notlösung. Alternativen gäbe es zwar, doch sowohl Pranjic als auch Contento sind bei Heynckes chancenlos. Und auf der Gegenseite hat Rafinha die Erwartungen des Trainers noch nicht erfüllt. Der Brasilianer offenbart zu viele Schwächen in der Defensive. Boateng wird momentan innen benötigt.

Der Ausblick: Quantitativ ist Bayern auf beiden Außenbahnen gut besetzt, die Qualität des vorhandenen Personals genügt den Ansprüchen des Rekordmeisters allerdings nur bedingt. Pranjic bekommt ohnehin keinen neuen Vertrag, bei Contento wartet man bislang vergeblich auf den nächsten Schritt. Ob und in welcher Kategorie nachgerüstet wird, hängt auch davon ab, auf welcher Position Lahm langfristig spielen soll.

Bleibt der Bayern-Kapitän auf rechts, bestünde links dringend Bedarf, zumal Heynckes Alaba nach wie vor eher im Mittelfeld sieht. Rückt Lahm zurück auf die Linksverteidigerposition, hätte man die gleiche Konstellation wie in dieser Saison. Dann stellt sich die Frage: Ist man damit zufrieden oder holt man noch jemanden, der defensiv stärker ist als Rafinha, mit Rotation leben oder auch auf anderen Positionen spielen kann?

Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Mathieu Debuchy (rechts, Lille), Adriano (links, FC Barcelona), Christian Chivu (links, Inter Mailand)

Defensives Mittelfeld

Das aktuelle Personal: Bastian Schweinsteiger, Anatolji Tymoschtschuk, Luiz Gustavo, Toni Kroos, David Alaba, Danijel Pranjic

Die Situation: Schweinsteiger ist Kopf und Herz der Bayern-Mannschaft und spielt für Heynckes in einer Liga mit Barcas Iniesta und Xavi. Zeigen konnte er das allerdings schon lange nicht mehr - zunächst wegen eines Schlüsselbeinbruches, nun wegen der Folgen seines Außenbandrisses. Während das Bayern-Spiels ohne Schweinsteiger anfangs enorm krankte, klappt es mittlerweile auch ohne ihn richtig gut.

Toni Kroos zieht aus der Zentrale die Fäden, flankiert von einem defensiven Abräumer vor der Abwehr. Dort hat seit einigen Wochen Luiz Gustavo gegenüber Tymoschtschuk klar die Nase vorn.

Pranjic hat dagegen auch auf der Sechserposition keine Perspektive. Alaba wird momentan links hinten gebraucht, hat aber auch im defensiven Mittelfeld schon bewiesen, warum Heynckes große Stücke auf ihn hält. Österreichs Nationalcoach plant mit Alaba ohnehin als Schlüsselspieler in der Zentrale.

Der Ausblick: Pranjic' Vertrag läuft aus, der Kroate wird deshalb ablösefrei gehen. Auch Tymoschtschuks Arbeitspapier ist nur bis zum Sommer befristet, enthält aber eine Option. "Ab 25 Spielen verlängert sich sein Vertrag automatisch", erklärte Christian Nerlinger gegenüber der "tz": "Die hat er bereits."

Die Verträge der restlichen Sechser gelten alle noch langfristig, heißt: Die Bayern sind im defensiven Mittelfeld gut aufgestellt und bekommen Verstärkung aus den eigenen Reihen. Emre Can, das aktuell vermeintlich größte Talent im Bayern-Nachwuchs, rückt komplett in den Profi-Kader auf. "Er erhält einen Lizenzspielervertrag", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger dem "Münchner Merkur".

Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Granit Xhaka (Basel), Riccardo Montolivo (Florenz) Allerdings: Geht Tymoschtschuk trotz der Option, würde Bayern noch mal tätig werden.

TEIL 1: Tor und Innenverteidigung

TEIL 3: Offensives Mittelfeld/Flügel und Sturm

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