Alaba will kein Schweinsteiger sein

SID
David Alaba (r.) steht nun beim FC Bayern in der Verwantwortung
© Getty

Champions League hat David Alaba noch nie gespielt. "Ich spiele zwar mit Real Madrid, mit dem FC Barcelona, aber den Wettbewerb habe ich noch nie ausprobiert", sagte Bayern Münchens Mittelfeldspieler am Donnerstag in München. Seine Bilanz auf der Spielkonsole deckt sich nicht ganz mit der Realität.

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Allein in der laufenden Saison kam der österreichische Nationalspieler zu fünf Einsätzen in der Königsklasse, noch nie stand er aber so in der Verantwortung wie am kommenden Mittwoch gegen den FC Basel. Alaba ist im Achtelfinale offiziell Schweinsteiger-Ersatz - auch wenn er das nicht sein will.

"Er ist ein Vorbild für mich. Ich kann noch viel von ihm lernen, auf und auch neben dem Platz", sagte der 19-Jährige. Ein guter Typ sei der Regisseur des Münchner Starensembles: "Er kann sehr gut mit jungen Spieler umgehen. Auch mit mir."

Dennoch versuche er in Schweinsteigers mindestens noch dreiwöchigen Absenz wegen eines Außenbandrisses im rechten Knöchel keineswegs, sein Double zu mimen. "Das funktioniert nicht. Ich mache das, was der Trainer sagt: Mein Spiel spielen und an mich glauben."

Boateng schwärmt: "Ihn mögen einfach alle"

Bisher macht Alaba genau das sehr gut. Schon als er nach Schweinsteigers Auswechslung vor rund einer Woche beim Pokalspiel in Stuttgart in der 17. Minute von der Bank kam, deutete der schüchterne Österreicher sein Potenzial an.

Trainer Jupp Heynckes schwärmt von seinem Juwel, und auch Alaba gibt zu, gereift zu sein. Der Schritt nach Hoffenheim in der Rückrunde der Vorsaison hat ihm gut getan. "Ich fühle mich nun auch sicherer. Mit der Zeit kommt das. Und jetzt will ich so viel wie möglich spielen."

Auch beim ungefährdeten 2:0 gegen Kaiserslautern am vergangenen Samstag machte Alaba seine Sache gut. Unaufgeregt, ballsicher, effektiv - Druck als offizieller Schweinsteiger-Ersatz verspürt er nicht: "Ich lasse mich davon nicht ablenken."

Überhaupt wirkt Alaba so, als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen. "Wenn er reinkommt, lacht er. Den mögen einfach alle", beschreibt Jerome Boateng seinen Teamkollegen.

"Ich habe noch gar nichts erreicht"

Interviews meidet Österreichs "Fußballspieler des Jahres 2011": "Ich spreche nach dem Spiel nicht so gerne", sagt er. Dennoch wirkt er auch in den wenigen Presserunden nicht als der redselige "Spaßvogel", als den ihn Boateng und seine Kollegen darstellen.

"Ich lasse lieber Leistung sprechen", sagt Alaba bescheiden. Bei seiner Mission als "neuer Schweinsteiger" helfen ihm "Trainer und Mitspieler. Die pushen mich richtig", fährt er lachend fort.

Nach dem Zwischenschritt am Samstag bei Tabellenschlusslicht Freiburg folgt in Basel aber die Reifeprüfung - denn eines weiß Alaba: "Ich habe noch einen weiten Weg vor mir. Ich habe noch nicht viel erreicht", sagt er, und stutzt kurz: "Besser gesagt: Noch gar nichts."

David Alaba im Steckbrief

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