"Krank auf Umschalten und Gegenpressing"

Von SPOX
Michael Zorc (l.) und Jürgen Klopp stehen mit dem BVB an der Spitze der Bundesliga
© Getty

Als "krank auf Umschalten und Gegenpressing" hat Trainer Jürgen Klopp die Spielweise von Borussia Dortmund beschrieben. Nach diesem System würden neue Spieler ausgesucht, bekräftigte er in einem "Kicker"-Doppelinterview mit BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

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"Wir nehmen bewusst in Kauf, dass es Monate dauern kann, bis ein neuer Spieler auch von der Öffentlichkeit als Verstärkung wahrgenommen wird. Natürlich kann man auch sagen: Hier sind 30 Millionen, jetzt holen wir Hern X oder Y für eine gerade vakante Position. Aber das können und wollen wir nicht", beschrieb Zorc das Dortmunder Konzept.

Weitere Kriterien für die Auswahl von Neuzugängen seien "hungrig und sehr begabt", so Klopp, der ebenso wie Zorc seinen Vertrag kürzlich bis 2016 verlängerte: "Wer bei uns mitspielen will, muss bereit sein, einen Schritt mehr zu machen, als er eigentlich für möglich gehalten hat. Das ist eine Qualifikationshürde, über die jeder muss, der zu uns will." Er fügte hinzu: "Wir sind mit unseren Neuzugängen super glücklich."

"Immer das Maximum herausholen"

Mit ihrer taktischen Ausrichtung sieht Klopp sein Team derzeit als Novum in der Bundesliga: "Was wir für uns in Anspruch nehmen und auch einfordern, ist, dass wir die einzige Spitzenmannschaft Deutschlands sind, die den defensiven Ansatz komplett in den Mittelpunkt stellt, ohne uns selber bei eigenem Ballbesitz zu vergessen."

Auch die Dortmunder Transferaktivitäten werden, infolge höherer Einnahmen, steigen. Einen so spektakulären Coup wie den Einkauf von Marco Reus zur neuen Saison könne man zwar nicht jedes Jahr stemmen, das Ziel sei aber, "das Gehaltsbudget in den nächsten Jahren um rund 10 bis 15 Prozent anzuheben", so Zorc.

Im Duell mit dem FC Bayern sieht der Sportdirektor den BVB langfristig aber dennoch im Hintertreffen: "Wir werden nie behaupten, dass wir uns mit den Bayern messen können, dazu sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einfach zu unterschiedlich. Wir wollen aus jedem Spiel und jeder Saison immer das Maximum herausholen."

Lamela - zu teuer, zu unsicher

Für Marco Reus habe er sich noch auf keine Position festgelegt, sagte Jürgen Klopp, ebensowenig sei Nuri Sahin ein Thema bei den Schwarz-Gelben. Sehr wohl ein Thema war dagegen der 19-jährige Argentinier Erik Lamela, der statt zum BVB zum AS Rom wechselte.

"Wir waren alle total begeistert. Wir dachten: Das ist eine Granate. Aber wir würden das auch heute nicht machen", sagte Zorc. "Es gab zu viele Unwägbarkeiten."

Lamela sei mit 15 Millionen Euro Ablöse zu teuer gewesen, man habe ihn außerdem nicht hundertprozentig einschätzen können. Bei Reus sei das anders: "Bei Marco Reus glauben wir zu wissen, was wir bekommen. In ihm sehen wir einen Spieler, der uns weiterhelfen kann."

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