Erste Ausrufezeichen

Von SPOX
Getrennt und doch bärenstark: Die Schalker Matip (M.) und Papadopoulos (r.)
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SC Freiburg

Die Winterpause war heiß und nötigte Freiburg zu einem ungewohnt harten Weg. Die Reaktion der Mannschaft auf die Querelen und Unruhe im Verein war aber dafür umso eindrucksvoller. Der SCF hatte für seine Verhältnisse geradezu massig viel Ballbesitz (60 Prozent) und ließ im Prinzip keine einzige echte Torchance zu.

Das System blieb wie in der Hinrunde ein 4-1-4-1, aber auffällig war, wie viele Freiheiten Putsila in der Offensive bekam. Trainer Streich fand in seinem ersten Spiel die richtige Ansprache und eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive. Clever von Streich: Er wollte den neuen Kapitän erst bestimmen, ließ ihn dann aber doch die Mannschaft wählen, um so das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Passend dazu war es Streichs Liebling aus der U 19, Matthias Ginter, der den späten Treffer zum wichtigen Dreier gegen Augsburg erzielte.

 

FC Augsburg

Die Mannschaft hat ihren Geist aus den letzten Spielen vor der Winterpause verloren. Das Auftreten in Freiburg war ängstlich, spielerisch limitiert, leidenschaftslos. Kaum ein Spieler erreichte Normalform, vom guten Verständnis innerhalb der Mannschaft war kaum etwas zu sehen.

Die ersten Spiele einer Rückrunde sind wahrlich nicht vorentscheidend, für den FCA aber trotzdem von enormer Bedeutung. In Freiburg wollte man den Anstand auf den Verfolger zumindest wahren und nach oben nicht verlieren. Die Niederlage tut deshalb besonders weh, weil man gegen einen direkten Kontrahenten klar unterlegen war und sich die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt richtig aufbäumen wollte.

Kleiner Lichtblick: Wie es zum Klassenerhalt definitiv nicht reichen wird, hat der FCA mit seiner Leistung in Freiburg gezeigt. Die Mannschaft muss jetzt schnell die richtigen Lehren ziehen aus der großen Enttäuschung im Breisgau. Dann hätte die Niederlage doch noch ihr Gutes.

 

1. FC Nürnberg

Der Club zeigte gegen Berlin das im Trainingslager einstudierte neue System. Trainer Hecking stellte auf 4-4-2 um, brachte neben Pekhart auch Eigler in vorderster Linie. Dazu kam Didavi ungewohnt über die rechte Seite, um einlaufen und mit links abschließen zu können.

Das neue System griff zwar noch nicht so richtig, aber Zugang Hlousek zeigte schon einige vielversprechende Ansätze. Vor allen Dingen bei Standards war der Linksverteidiger gefährlich, sein Freistoß führte in der Vorbereitung auch zum 2:0 durch Maroh.

Allerdings war die Mannschaft wegen der Umstellung in der Rückwärtsbewegung nicht mehr so kompakt und unbequem wie sonst.

 

Hertha BSC

Die Berliner hatten ihren Trainer gewechselt, obwohl es gemessen an den Punkten und den Leistungen der Mannschaft in der Hinrunde überhaupt kein Grund dafür bestand. Insofern musste bei der Hertha auch nichts verändert werden - außer vielleicht das Binnenverhältnis zwischen Trainer und Manager.

Coach Skibbe stellte dann auch kaum um, brachte Ronny für dessen gesperrten Bruder Raffael. Ronny enttäuschte aber im offensiven Mittelfeld und wurde in der Halbzeit ausgewechselt.

Nachgebessert soll in der Winterpause nicht mehr werden. Es fehlt schlicht das Geld, Skibbe sieht dazu auch gar keine Notwendigkeit. "Wir planen nicht, personell nachzulegen. Wir warten darauf, dass Andre Mijatovic in der kommenden Woche im Heimspiel gegen den HSV wieder spielen kann. Dann werden wir bei Standards - defensiv wie offensiv - mit seiner Robustheit wieder stärker."

 

1. FC Kaiserslautern

Gespannt waren viele auf Zugang Jakub Swierczok - und wurden vom Polen nicht enttäuscht. Wie die gesamte Mannschaft warf sich Swierczok voller Elan in die Aufgabe, brachte Werders Defensive einige Male durcheinander.

Auch wenn noch nicht alles funktioniert hat und Swierczok noch einiges lernen muss, war Trainer Kurz mit dem ersten Auftritt zufrieden.

"Er hat das relativ abgeklärt gemacht. Man sieht, er muss noch mehr mit dem Körper arbeiten. Am Schluss hat man die Qualität gesehen, wie er sich da um den Mann rumdreht. Er hat seine gute Vorbereitung bestätigt."

 

Werder Bremen

Trainer Schaafs Ansage war unmissverständlich: Mit lediglich 16 Spielern reiste Bremen auf den Betze. Eine schallende Ohrfeige für die Herren Felix Kroos, Wesley, Thy und Trinks, die unter der Woche ihre Chance bei der Testspielblamage in Rostock (0:3) fahrlässig verstreichen ließen.

Dafür war wie angekündigt der erst 18-jährige Trybull dabei und kam zu seinem Bundesligadebüt. Seine Daten konnten sich sehen lassen: Trybull spulte mit 13,5 Kilometer die größte Laufstrecke aller Spieler ab, hatte eine überragende Passquote von rund 84 Prozent.

Lediglich die Zweikampfquote (35 Prozent) ist noch verbesserungswürdig. Ansonsten aber ein starkes Debüt des Youngsters.

Nach Prödls Gesichtsverletzung will sich Werder nun unbedingt noch auf dem Transfermarkt umschauen.

"Wir haben einige Namen auf der Liste", so Geschäftsführer Allofs.

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