Bayern bald der reichste Verein der Welt

SID
Die Bayern-Bosse: Hoeneß, Rummenigge und Hopfner (v.l.), mit Adidas-Chef Hainer (2.v.r.)
© Getty

Uli Hoeneß freut sich auf eine rosige Zukunft seiner Bayern. Die Grundlagen dafür soll unter anderem die Umstrukturierung der Führungsebene bilden. Für Franck Ribery, Joachim Löw und die Nationalmannschaft findet er nur lobende Worte - ganz im Gegenteil zu möglichen Großinvestoren bei den Bayern.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Am Donnerstag wird Uli Hoeneß 60 Jahre alt - und auch wenn der Bayern-Präsident stets betont, sich über seine Zeit nach den Bayern noch keinerlei Gedanken zu machen, denkt Hoeneß doch schon längst daran, den Klub nach seinen Vorstellungen in den kommenden Jahren umzugestalten.

In Interviews mit der "Sport-Bild" und der "Bild" spricht Hoeneß über einen anstehenden Wechsel auf der Führungsebene der Bayern, die rosigen Münchener Aussichten und Großinvestoren aus aller Welt, die beim FCB keine Chance haben werden.

Dazu lobt er Bundestrainer Joachim Löw und die Nationalmannschaft in höchsten Tönen. Franck Ribery sieht er endgültig in München angekommen.

Uli Hoeneß über...

...die Umstrukturierung der Führungsebene:

"Das ist eine der schwierigsten und wichtigsten Aufgaben, die wir in den nächsten zwei, drei Jahren zu bewältigen haben. Wir wollen uns alle, Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner, ich selbst, in den nächsten fünf Jahren ersetzen. Da muss man zunächst eine Entscheidung treffen: Will ich auf jeden Fall einen aus dem ehemaligen Aktivenbereich? Das bevorzuge ich. Da sind dann Leute wie Kahn, Scholl, Butt, Sagnol, Jeremis oder Effenberg die Personen, über die wir nachdenken. Diese Leute beobachten wir. Sie einzubinden wäre der Idealfall. Selbstverständlich müssen wir uns auch mit Topleuten aus der Industrie beschäftigen. Karl-Heinz Rummenigge wird in den nächsten Jahren eine enorm wichtige Rolle einnehmen. Er ist die Konstante. Um ihn herum werden wir uns neu aufstellen."

...eine Zusammenarbeit mit einem Großinvestor aus dem Ausland:

"Das ist bei uns allein durch die Satzung ausgeschlossen. Denn bei uns sind ja nicht einmal - wie eigentlich in Deutschland erlaubt - 49 Prozent zu erwerben, sondern maximal 30 Prozent. Davon sind noch zwölf Prozent offen. Meinen Sie, irgendein Araber wäre damit zufrieden? Damit hat er gar keinen Einfluss, Null Komma null. Was die anderen Vereine in Deutschland machen, ist mir völlig wurscht. Die sollen von mir aus hunderttausend Scheichs, Araber, Amerikaner und Chinesen in ihren Verein lassen. Aber wir machen das nicht."

...die finanzielle Situation bei den Bayern:

"Wir bekommen das Stadion in sechs, sieben Jahren schuldenfrei. Und in diesem Moment sind wir vom Eigenkapital her der reichste Verein der Welt. Ein Verein wie Manchester City wäre noch wohlhabender - aber nur wegen des Besitzers! Wir sind unabhängig und der wirtschaftlich gesündeste Verein der Welt."

...Löws Arbeit und die Chancen der Nationalmannschaft:

"Man muss den Hut ziehen vor Joachim Löw und seiner Mannschaft. Die erste Halbzeit gegen Holland, das war Fußball von einem anderen Stern. Seit diesem Spiel bin ich überzeugt: Wir werden Europameister. Die Nationalmannschaft hat das Zeug, alle zu schlagen. Natürlich gibt es immer Unwägbarkeiten. Aber allein, dass wir wieder dieses Gefühl haben, das ist doch eine feine Sache. Die Spanier sind oben, vielleicht schon leicht am Kippen. Es geht nicht mehr weiter. Und bei unserer Mannschaft geht es steil bergauf. Sie sehen den Gipfel vor sich. Bei den Spaniern ist die Angst vor dem Absturz da."

...Franck Riberys Entwicklung:

"Bei Franck sieht man, dass er jetzt ein richtiger Bayern-München-Spieler geworden ist. Er ist angekommen. Das war lange, lange nicht der Fall. Dass sich das jetzt so entwickelt hat und es uns gelungen ist, den Franck total zu drehen, macht mich glücklich. Am Anfang hat er vielleicht noch von Real Madrid geträumt. Jetzt weiß er: Der FC Bayern ist mindestens genau so groß. Wir hätten für ihn mal 80 Millionen Euro haben können. Ich bin froh, dass wir es nicht gemacht haben!"

...Verstärkungen für den FC Bayern:

"Ich glaube nicht, dass wir im offensiven Bereich riesigen Bedarf haben. Aber klar ist: Wenn Marco Reus sagt: Ich würde gerne zum FC Bayern gehen, dann kann der FC Bayern kaum sagen: Wir wollen dich aber nicht. Fakt ist aber auch, dass wir im Abwehrbereich noch etwas machen und richtig investieren müssen. Breno hat jetzt eine allerletzte Chance. Bei ihm wird sich schon in den nächsten sechs bis acht Wochen rausstellen, ob er es doch noch schafft."

...die Entwicklung des Fußballs:

"Ich hoffe, dass der Fußball diesen unglaublichen Boom und diese Wertigkeit in unserer Gesellschaft behält. Allein mir fehlt der Glaube. Denn wo soll es noch hingehen? Demnächst kommt die Meldung von der Verletzung von Schweinsteiger vor dem Rücktritt von Putin in der Tagesschau."

Das ist der FC Bayern München

 

Artikel und Videos zum Thema