Fantastisch. Blutleer. Befreit.

Von SPOX
Sie stehen im Fokus: Leno, Gomez, Reus, Magath mit Wolfsburg und Co.
© Getty
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Die negative Überraschung: VfL Wolfsburg

Ein bekanntes Sprichwort sagt: Für Sympathie kann man sich nichts kaufen. Das gilt natürlich auch für die Bundesliga. Würde man jedoch die deutschen Fußball-Fans Symphatiepunkte vergeben lassen und daraus eine Tabelle erstellen - der VfL Wolfsburg stünde wahrscheinlich noch schlechter da als in der tatsächlichen Tabelle.

Die Abneigungen gegen einen millionenschweren "Werksklub" spielen dabei in dieser Saison wohl nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sind die Auftritte der Mannschaft von Felix Magath in dieser Saison meist grausam anzusehen und versprühen so wenig bis überhaupt keinen Charme.

Wo im Meisterjahr 2009 noch Attribute wie "begeisternd", "leidenschaftlich", "brillant" standen, stehen heute Worte wie "ernüchternd", "blutleer" und "dilettantisch" für den VfL Pate.

Dazu ist Trainer Felix Magath dabei, seinen guten Ruf in der Liga systematisch runterzuwirtschaften. Die abermalige Flut an Transfers (zwölf Neuzugänge) sorgte nicht nur in der SPOX-Redaktion für Kopfschütteln. Magath drehte das Team einmal auf links, nahm ihm damit aber auch den Rest an Identität.

Auf die Idee wären sicherlich nicht viele gekommen, mit Hasan Salihamidzic, Thomas Hitzlsperger, Alexander Hleb, Sotirios Kyrgiakos und Chris gleich fünf Spieler zu holen, die ihre besten Bundesliga-Tage eigentlich hinter sich haben. Dass die Implementierung so vieler Akteure Zeit braucht, ist auch Magath bewusst. Dennoch versucht er Leistung mit Druck einzufordern - was gründlich misslingt.

Den größten Fehler begeht Magath nämlich in der Außendarstellung. Statt seine eben erst in die Mannschaft implantierten Spieler zu schützen oder ihnen Zeit zu geben, haut der Coach regelmäßig öffentlich oben drauf und macht zumeist nur die Spieler für Niederlagen verantwortlich.

Die Halbwertszeit eines Spielers ist so arg begrenzt; Magath machte bislang deutlich, dass er keine Fehler duldet und behandelte Spieler, die Startelf betreffend, teilweise wie billige Austauschware.

Dass angesichts des in Wolfsburg herrschenden Angst-Klimas am Ende der erhoffte internationale Platz steht, wage ich arg zu bezweifeln. Wolfsburg steht momentan auf Rang 13, nur drei Punkte vor Platz 17. Das Schlimme für den VfL: Viele Fußball-Fans in Deutschland werden damit überhaupt kein Problem haben.

Seite 3: Der Aufreger: Die Schiedsrichter

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