Dutts emotionale Rückkehr nach Freiburg

SID
Bayer-Trainer Robin Dutt freut sich auf seine Rückkehr nach Freiburg
© Getty

Robin Dutt führte den SC Freiburg in die Bundesliga und arbeitete insgesamt vier Jahre im Breisgau. Am Freitag kehrt der Trainer mit Bayer Leverkusen erstmals in sein "altes Wohnzimmer" zurück.

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Im Freiburger Stadion kennt Robin Dutt quasi jeden Quadratzentimeter. Doch wenn der Trainer von Vizemeister Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky) an seinen früheren Arbeitsplatz zurückkehrt, wird alles anders sein.

Der 46-Jährige wird nicht wie in den vier Jahren zuvor den Weg in die Umkleidekabine der Breisgauer gehen, sondern sich zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere in der ungewohnten Gästekabine in Freiburg auf ein Match vorbereiten müssen.

Mit welchen Gefühlen das geschieht? "Unabhängigkeit von der Bayer-Situation mit von Grund auf schönen. Es waren vier wunderschöne Jahre, in denen viele Freundschaften entstanden sind", sagte Dutt: "Umso näher das Spiel rückt, umso mehr werde ich denken, dass es ein wichtiges Spiel für uns in Leverkusen wird."

Robin Dutt unter Druck

Denn Dutt steht vor der Begegnung erneut gehörig unter Druck und braucht gegen das Tabellenschlusslicht unbedingt einen Sieg, um seine Kritiker wenigstens vorübergehend zu besänftigen.

Als Neunter der Tabelle läuft es in der Liga nicht rund, während aber immerhin die Ergebnisse in der Königsklasse mit zwei Siegen aus drei Begegnungen stimmen. "In der Champions League stehen wir hervorragend da", sagt Dutt: "Was die Bundesliga betrifft, sind wir überhaupt nicht zufrieden."

Keine Konstanz bei Bayer

Oberflächliche Gründe dafür zu finden, sei nicht schwierig. "Wir haben nie eine Konstanz hinbekommen und immer wieder Rückschläge wegstecken müssen", sagt der gelernte Industriekaufmann. Vor allem die dünne Personaldecke durch gehäufte Verletzungen machen der Werkself seit Wochen zu schaffen.

Dadurch sei weder ein geordneter Trainingsbetrieb möglich, noch können die Profis Selbstvertrauen tanken. "Die Leichtigkeit durch das Fehlen der Ergebnisse ist nicht da. Da fehlt eben die Kreativität, die man auch im Kopf braucht", sagt Dutt bei "Bayer-TV".

In Freiburg würden die Zuschauer im Normalfall ein Spiel auf gutem Niveau erwarten, sagt Dutt: "Beide Mannschaften haben grundsätzlich einen sehr hohen spielerischen Anspruch. Aber beide haben Druck, weil die Ergebnisse in der jüngsten Vergangenheit nicht gestimmt haben."

Kein Mitgefühl mit Freiburg

Mitgefühl mit seinen alten Weggefährten verspürt Dutt derweil nicht. "Mitleid muss man nicht haben, weil die Freiburger Situation immer so war. Es war immer Kampf, die Klasse zu halten", sagt Dutt, der aus Erfahrung spricht.

Auch die Ausnahme im Vorjahr, als die Breisgauer überraschend Platz neun belegten und er im Sommer nach Leverkusen ging, dürfe darüber nicht hinwegtäuschen.

"Für mich ist es momentan natürlich wichtiger, mich auf Leverkusen zu konzentrieren", sagt Dutt. "Seine" Freiburger werde er trotzdem im Auge behalten. Nur am Freitagabend müssen alle Freundschaften ruhen.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Freiburg: Baumann - Hinkel, Barth, Krmas, Butscher - Schuster, Flum - Putsila, Makiadi, Abdessadki - Cisse

Leverkusen: Leno - Schwaab (Castro), Friedrich, Toprak, Kadlec - Castro (Rolfes), Bender - Sam, Ballack, Schürrle - Kießling

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