Klopp: "Perisic fällt es etwas schwerer"

Von Jochen Tittmar
Jürgen Klopp (l.) und Borussia Dortmund verbringen ihr Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz
© Getty

Die Mannschaft von Borussia Dortmund hat den ersten Teil des Trainingslagers in der Schweiz hinter sich gebracht. Trainer Jürgen Klopp erklärt, warum Neuzugang Ivan Perisic aktuell noch etwas hinterher hinkt und wie es um die angeschlagenen Marcel Schmelzer und Sven Bender steht.

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Halbzeit für den BVB im Trainingslager in Bad Ragaz: Nachdem der Trip in die Schweiz mit einem Testspiel gegen den FC Zürich (1:1) begann, standen seitdem ausschließlich intensive Trainingseinheiten auf dem Programm. Diese begannen teilweise bereits um 7.30 Uhr mit einer Laufeinheit, gefolgt von zwei Trainingseinheiten (10.30 Uhr und 16.30 Uhr) auf dem Sportplatz Au-Ri. Gut 90 Minuten fordert Trainer Jürgen Klopp sein Team bei jeder Einheit.

Am Dienstagabend stand die Reise ins 80 Kilometer entfernte St. Gallen an, wo die Borussia ein Testspiel mit erstaunlicher Leichtigkeit 6:1 gewann.

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Am Mittwoch durfte die Truppe ein wenig durchschnaufen und sollte eigentlich beim geplanten Canyoning mit Abseilen, Schwimmen, Springen und Klettern durch eine nahe gelegene Schlucht ihre Teamfähigkeit schulen. Aber Blitz und Donner brachten die Dortmunder um das erhoffte Abenteuer. "Es wäre das erste Mal gewesen, dass wir in der neuen Saison etwas gemeinsam machen - außer Fußball zu spielen", sagte ein enttäuschter Neven Subotic.

Die kommenden Tage halten wieder drei Trainingseinheiten bereit. Zum Abschluss des Trainingslagers kommt es im österreichischen Altach zu einem Freundschaftsspiel gegen Polonia Warschau.

Das sagen die Beteiligten:

Jürgen Klopp...

...über das Testspiel in St. Gallen: "Ich bin zufrieden mit dem, was meine Mannschaft angeboten hat. Viele Dinge, die wir trainiert haben, konnte ich bereits erkennen. Ich bin glücklich mit der Entstehung des Tores von Mario Götze zum 6:1, das Kevin Großkreutz toll vorbereitet hat. Das ist die Art, wie wir spielen wollen. Wir haben ein Tor zugelassen, weil die Abstimmung dort nicht hundertprozentig passte. Da haben wir Florian Hübner etwas alleine gelassen. In der Folge haben wir aber guten Fußball gespielt, schon der Rest der ersten Halbzeit war in Ordnung. Im zweiten Durchgang haben wir noch ein Stück oben drauf gepackt, das sah sehr ordentlich aus. Wir haben am Montag schon ein wenig reduziert trainiert, die ganz große Intensität war nicht mehr dabei, trotz der drei Einheiten. Wir haben daher auch damit gerechnet, dass wir im Vergleich zu den anderen Spielen etwas frischer sind und dies auch zum Tragen kommt."

...über die Trainingsumfänge: "Wir brauchen die harten Trainingseinheiten, da wir ab nächster Woche fast schon im normalen Spielrhythmus sind. Da kann man dann nur noch an Feinheiten arbeiten, anstatt die ganz großen Umfänge zu trainieren. Die Mannschaft hat mir gezeigt, dass dies ab nächster Woche auch der richtige Zeitpunkt ist. Wie man sich beim defensiven Einwurf aufstellt und solche Dinge, haben wir mit der neuen Mannschaft noch gar nicht trainiert. Ich freue mich auf diese Detailarbeit. Am Donnerstag und Freitag wird es aber noch einmal richtig knackig zugehen. Wir werden komplex taktisch und in Intervallen trainieren, das kann man sehr gut verbinden."

...über die Neuzugänge: "Sie ziehen sensationell mit, aber das geht auch nicht anders und hätte mich sehr gewundert, wenn es nicht so gewesen wäre. Die Jungs, die schon da waren, legen einen relativen hohen Standard der Begeisterung für verschiedene Trainingsformen. Ivan Perisic fällt es im Moment etwas schwerer. Das liegt auch daran, dass er ein etwas größerer und schwererer Spieler ist, die Belastung steckt ihm etwas mehr in den Beinen. Die kleinen, leichten Jungs kommen damit im Moment besser zu Recht. Das Training wirkt vom Zeitpunkt her eben unterschiedlich."

...über die angeschlagenen Sven Bender und Marcel Schmelzer: "Bei Schmelle müssen wir sehen, wie er die höheren Belastungen wegsteckt. Das Laufen ging bislang gut. Es ist nicht so dramatisch, wenn beide einmal ein paar Tage aussetzen, da sie eine unglaublich gute Verfassung aus dem Urlaub mitgebracht haben. Wir wollten einfach kein Risiko eingehen. Sie trainieren am Mittwoch individuell. Im Laufe der Woche werden sie beide wieder im Training sein."

Kevin Großkreutz...

...über das Training: "Jeder ist ein bisschen müde und hat schwere Beine. Aber genau das verlangt ja auch der Trainer. Jeder einzelne beißt sich durch und verausgabt sich. Ich persönlich habe einfach den Trainingsplan verfolgt, den wir mitbekommen haben. Das hat gereicht."

...über die Konkurrenz von Ivan Perisic: "Wir brauchen jeden einzelnen, da wir eine schwere Saison mit drei Wettbewerben vor der Brust haben. Ich bin heiß auf die Saison und möchte spielen. Die Verstärkungen sind richtig gut. Der Konkurrenzkampf ist gut für alle."

Mario Götze...

...über das Testspiel in St. Gallen: "Es war schon sehr anstrengend, gerade nach den intensiven Einheiten. Wenn man aber auf dem Feld viel Platz hat und die richtigen Mitspieler um sich herum, dann freut man sich einfach, in dieser Mannschaft spielen zu können. Ich freue mich auch auf das Kanufahren, auch wenn ich so etwas noch nie gemacht habe. Ich gehe aber davon aus, dass es besser ist, als zu trainieren (lacht)."

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