Schalke lässt Neuer und Bayern zappeln

SID
Manuel Neuers Wechsel vom FC Schalke 04 zu Bayern München zieht sich offenbar in die Länge
© Getty

Der erwartete Transfer des Nationaltorhüters Manuel Neuer vom neuen Pokalsieger Schalke 04 zu Rekordmeister Bayern München lässt offenbar weiter auf sich warten.

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"Wir haben noch die eine oder andere Überlegung, und es kann gut sein, dass er dann noch ein Jahr bleibt", sagte Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies nach dem 5:0-Sieg der Königsblauen im DFB-Pokalfinale gegen den MSV Duisburg in der "ARD"-Sendung "Waldis Club": "Ich denke, dass im Laufe der kommenden Woche eine Entscheidung bekannt gegeben wird. Er ist ein Schlüsselspieler, da machen wir es uns nicht leicht."

Schalkes Sportdirektor Horst Heldt sagte, dass ein Münchner Angebot vorliege und "auch nicht mehr nachverhandelt" werde: "Jetzt müssen wir eine Entscheidung treffen."

Neuer selbst hatte nach seinem ersten Titelgewinn mit Schalke erklärt, seine Zukunft selbst noch nicht zu kennen. "Ich habe keine Ahnung, das liegt bei den Verantwortlichen", sagte Neuer bei "Sky" auf die Frage nach seinem Wechsel und fügte in Bezug auf einen mutmaßlichen Zeitpunkt für die Vollzugsmeldung hinzu: "Ich kann nicht sagen, wann etwas vermeldet wird, weil ich nicht in der Position bin. Ich habe keine Informationen, ich warte auch darauf."

Bayern will Neuer im Sommer

Schon vor Neuers Aussagen hatten Heldt und Trainer Ralf Rangnick rigoros eine Verkündung des Tranfers abgelehnt. "Wir werden nichts vermelden, weil es nichts zu vermelden gibt", sagte Heldt.

Rangnick erläuterte seinen Verzicht auf einen Torwart-Wechsel in der Schlussphase mit Neuers offenkundig noch nicht abschließend geklärten Zukunft: "Ich habe in der Schlussphase auf die Einwechslung unseres Ersatztorwartes Mathias Schober verzichtet, weil ich verhindern wollte, dass der Eindruck aufkommt, dass wir einen Spieler verabschieden wollen."

Neuer hatte schon vor Wochen seinen Verzicht auf eine Verlängerung seines 2012 auslaufenden Vertrags mit den Gelsenkirchenern erklärt. Danach hatten sich Münchner Verantwortliche mit Blick auf Verhandlungen mit Schalke mehrfach dahingehend geäußert, dass der Keeper schon zur neuen Saison zu den Bayern kommt.

Putin ist Neuer-Fan

Allgemein war der Vollzug des Transfers nach dem Pokalfinale als Saisonabschluss der Schalker erwartet worden. Als Ablösesumme für Neuer, der in München einen Vierjahresvertrag erhalten soll, sind inklusive aller Sonderzahlungen rund 25 Millionen Euro im Gespräch.

Schalke hat auch durch einen neuen Vertrag mit seinem russischen Hauptsponsor Gazprom offenbar größeren finanziellen Spielraum erhalten. Tönnies sagte zu seinen Vertragsverhandlungen in Russland: "Ich kann nur sagen, dass der Ministerpräsident (Wladimir Putin, d. Red.) ein großer Fan von Manuel Neuer ist und auch Gazprom ein großes Interesse hat, ihn zu halten."

Manuel Neuer im Steckbrief

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