Der Wechsel der Saison: Felix Magath

Von SPOX
Nur 50 Stunden nach seinem Abschied vom FC Schalke war Magath wieder Trainer in Wolfsburg
© Getty

Borussia Dortmund ist Meister, Hannover und Mainz spielen Europa League. Bayern schoss 81 Tore, wurde aber nur Dritter. Frankfurt holte in der Rückrunde erstaunliche acht Punkte und stieg mit Christoph Daum ab. Neun Vereine warfen den Trainer raus. Die Bundesliga-Saison 2010/11 war nicht normal. Ein Rückblick in 12 Akten.

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Es dauerte nur knapp zwei Tage, dann war Felix Magath zurück in seinem Königreich. Nur 50 Stunden nachdem der FC Schalke 04 die Trennung von Trainer, Manager und Geschäftsführer Magath verkündet hatte, war Magath am 18. März plötzlich wieder Trainer, Manager und Geschäftsführer - beim VfL Wolfsburg. Einfach so. Zurück an der Stätte des Meistertitels 2009.

Die blaue Krawatte mal eben schnell gegen eine grüne getauscht, saß Magath im Presseraum der VW-Arena und dozierte über den schnellsten Mannschaftswechsel des Jahres. Er habe gerade mal genügend Zeit gehabt, ein paar Unterhosen einzupacken. Und machte sich alsbald daran, eine tief verunsicherte Mannschaft vor dem Abstieg zu retten.

"Ich hätte nie gedacht, dass sich der VfL noch mal bei mir meldet", gab Magath zu. "Aber ich habe mich hier immer wohl gefühlt und war erfolgreich. Daher habe ich keine Sekunde überlegt, nachdem das Interesse vom VfL da war. Deswegen ging das auch alles rasend schnell."

Unkenrufe aus der Liga, Magath betreibe damit Wettbewerbsverzerrung, wischte er ebenso auf Magath-Art weg, wie er Zucker in Teetassen verrührt und auf Facebook Fragen neugieriger Halbwüchsiger beantwortet.

Die Welt sei verrückt, hatte sich Louis van Gaal über den Magath-Wechsel beschwert. "Ich freue mich für ihn, dass er die Zeit hat, sich darüber Gedanken zu machen", lautete Magaths Antwort. "Wenn das nicht möglich wäre, dürfte man auch keinen Trainer mehr unter der Saison entlassen" - was van Gaal bestimmt auch lieber gewesen wäre.

Die Mission Klassenerhalt gelang Magath. Bilanz nach acht Spielen: Drei Siege, drei Remis, zwei Niederlagen. Gerade noch mal gut gegangen. Andere waren schlechter. Eine Nicht-Abstiegsparty lehnte der Coach ab.

Und Magath wäre nicht Magath, wenn er nicht schon bei seiner Antrittsrede in die Zukunft geblickt hätte. "Das Thema ist nicht, wo wir in dieser Saison enden, sondern wo wir in zwei Jahren sind, wenn mein Vertrag mit dem VfL ausläuft." Die anderen sind gewarnt. Magath ist zurück in seinem Königreich.

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