Was ändert sich sonst noch?
Dortmunds Meistermannschaft gilt als eingeschworener Haufen, doch Sahins Wechsel machte deutlich, dass das Team nicht unzertrennlich ist. Und nicht nur der Türke weckte durch eine starke Saison Begehrlichkeiten bei anderen Klubs, die durch Sahins Abgang nun hellhörig werden könnten.
Sportdirektor Zorc glaubt zwar nicht, dass weitere Leistungsträger den Verein verlassen werden, und zahlreiche Säulen des Teams wie Mats Hummels oder Mario Götze bekannten sich bereits zur Borussia, doch noch hat die heiße Transferphase nicht begonnen.
Und was, wenn wie im Fall Sahin plötzlich internationale Top-Klubs aus England oder Spanien Hummels und Co. locken und dem BVB hohe Millionen-Beträge bieten?
Dortmund wird sich zumindest auf einige Anfragen und noch viel mehr Spekulationen einstellen müssen.
Ändern wird sich in jedem Fall die Erwartungshaltung im und um den Verein. Vor dieser Saison hatten den BVB wohl nur die kühnsten Optimisten als Meister-Tipp auf der Rechnung. Dementsprechend unbeschwert konnte die Klopp-Elf über weite Strecken der Saison auch agieren.
In der kommenden Spielzeit ist die Borussia erstmal der Gejagte. Wozu das führen kann, wurde schon in den letzten Wochen erkennbar, als die Stimmung bei Heimspielen, in denen der BVB nicht den gewohnten Hurra-Fußball bot, eher zurückhaltend war.
Echte Festtage werden in der kommenden Saison in jedem Fall die Partien in der Champions League - und vor allem auch große Zahltage. Während der BVB in dieser Saison in der Europa League kaum etwas dazu verdient hat, fließt in der Königsklasse das große Geld.
Und das kann Dortmund nach wie vor gut gebrauchen. "Es ist unser ambitioniertes Ziel, in den kommenden ein bis zwei Jahren operativ schuldenfrei zu sein", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den "Ruhr Nachrichten". "Aktuell haben wir außerhalb der Stadionfinanzierung noch schwankende Verbindlichkeiten zwischen fünf und sieben Millionen Euro."
