Daum will "keinen Fackelzug starten"

SID
Christoph Daum steht vor seinem Heim-Debüt gegen Werder Bremen
© Getty

Ausverkauftes Haus beim Heim-Debüt von Christoph Daum: Der neue Trainer von Abstiegskandidat Eintracht Frankfurt will am Freitagabend gegen Werder Bremen vor 51.500 Zuschauern seinen ersten Sieg einfahren.

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Der Lautsprecher wird vorsichtig: Eintracht Frankfurts neuer Trainer Christoph Daum will bei seinem Heimdebüt gegen Werder Bremen am Freitag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) zwar den ersten Sieg einfahren, zuvor aber nicht ins offene Messer laufen.

"Das wäre Selbstmord! Wir werden jetzt sicher keinen Fackelzug starten. Es wird erneut ein Tanz auf der Rasierklinge, ein Geduldsspiel", sagte der 57-Jährige: "Wir treffen wieder auf einen Gegner, der personell gut bestückt ist."

Training hinter verschlossenen Türen

Die Frankfurter WM-Arena wird beim ersten Auftritt des Um-ein-Haar-Bundestrainers aus allen Nähten platzen. 51.500 erwartungsfrohe Zuschauer werden das Debüt von Daum in Frankfurt mit der Hoffnung begleiten, dass mit einem Sieg gegen Werder das Abstiegsgespenst vorerst vertrieben werden kann.

Allerdings zeigten sich auch die Norddeutschen zuletzt wieder in besserer Form. Zumindest konnten die Werder-Scouts in dieser Woche keine taktischen Kniffe der Hessen erspähen. Denn Daum hatte einmal mehr einen Sichtschutz eingerichtet und alle Zuschauer von den Einheiten ausgeschlossen.

Ochs gesperrt, Verletzte wieder dabei

"Wir haben so eine ganz andere Trainings-Atmosphäre. Diese Möglichkeit nutzen schon fast alle europäischen Mannschaften. Manchmal muss man auch bereit sein, Kritik einzustecken, wenn man von etwas überzeugt ist", sagte Daum, der bei einem Verbleib in Frankfurt seine persönlichen Ansprüche im Vergleich zu früheren Zeiten runterschrauben will: "Man darf den Verein nicht in irgendeiner Weise überfordern. Das wäre tödlich."

Bei den abstiegsbedrohten Hessen lichtet sich vor dem Spiel gegen die Bremer zudem das Lazarett. Die Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler, Benjamin Köhler und Caio sowie Verteidiger Aleksandar Vasoski und Stürmer Ioannis Amanatidis stehen nach ihren muskulären Problemen vor ihrer Rückkehr in den Kader.

Die Eintracht muss allerdings auf den gelbgesperrten Verteidiger Patrick Ochs verzichten.

Respekt vor Pizarro

Großen Respekt hat die Eintracht vor allem vor dem Bremer Torjäger Claudio Pizarro, der momentan allerdings noch an einer Sprunggelenkverletzung leidet und möglicherweise ausfällt. "Er ist ein ganz wichtiger Spieler. Ich gehe davon aus, dass er spielen wird. Das macht unsere Aufgabe nicht leichter", sagte Daum.

Die Bremer sind sich derweil äußerst unsicher, ob Pizarro auflaufen kann. "In der Kabine fragt die Mannschaft schon: 'Wann wirst Du fit Pizza?'", berichtete Pizarro vom Flehen seiner Mitspieler.

Wiese: "Es läuft klar besser"

Wahrscheinlicher ist, dass Nationalspieler Per Mertesacker (Infekt) und Tim Borowski (Fußprobleme) wieder auflaufen können. Auch Philipp Bargfrede wird nach überstandener Fersen-OP wohl wieder zum Kader gehören.

Verzichten müssen die Bremer dagegen auf Mentaltrainer Jörg Löhr. Erstmals seit dem 2:2 gegen Leverkusen haben die Werder-Profis vor dem Spiel in Frankfurt nicht mit dem Motivationscoach zusammengearbeitet.

Dabei hatten die Spieler die Arbeit von Löhr in den höchsten Tönen gelobt. "Der bringt uns nach vorne, es läuft klar besser", sagte Bremens Schlussmann Tim Wiese.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen

Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Tzavellas - Schwegler, Rode - Heller, Halil Altintop, Köhler - Gekas. - Trainer: Daum

Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Pasanen, Silvestre - Frings - Wesley, Borowski - Marin - Avdic, Wagner. - Trainer: Schaaf

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

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