Günther Nezter: "Marcel Koller passt zu St. Pauli"

Von SPOX
Marcel Koller gilt als Favorit auf die Nachfolge von Trainer Holger Stanislawski beim FC St. Pauli
© Getty

Günther Netzer hält Marcel Koller für eine optimale Lösung als Trainer beim FC St. Pauli. Stefan Effenberg bastelt am Kabinett für seine Machtübernahme bei Borussia Mönchengladbach. In Stuttgart fliegen die Fäuste. Und: Junge Torhüter sind zurzeit heiß begehrt.

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Netzer lobt Koller: Am Mittwoch berichteten mehrere Schweizer Medien von einem Treffen zwischen Marcel Koller und Verantwortlichen des FC St. Pauli. Der 50-Jährige soll demnach in Hamburg die Nachfolge von Trainer Holger Stanislawski antreten, der im Sommer nach Hoffenheim wechselt.

Am Donnerstag nun vermelden auch die Hamburger Zeitungen erste Kontakte. Laut "Morgenpost" führte St. Paulis Präsidium und sportliche Leitung schon vergangene Woche Gespräche mit Michael Skibbe, Andre Schubert (Paderborn) und eben Koller. Dabei habe sich der 55-malige Schweizer Nationalspieler als Topfavorit herauskristallisiert.

Hamburg-Kenner Günther Netzer, der selbst in der Schweiz lebt, kommentierte das mögliche Engagement bereits sehr wohlwollend: "St. Pauli ist ein Verein, der absolut zu Koller passt, dort hätte er ähnliche Voraussetzungen wie in Bochum. Er hat dort glänzende Arbeit geleistet, den Verein in die Bundesliga geführt und ihn mit dem vielleicht kleinsten Budget der Liga lange in der obersten Spielklasse gehalten", so Netzer im "Tagesanzeiger". Koller arbeitete 2005-09 beim VfL Bochum und ist derzeit ohne Verein.

St. Pauli selbst allerdings wollte sich in Sachen Trainer nicht konkret äußern. Sportchef Helmut Schulte kommentierte nur sehr vage: "Wir suchen einen Trainer, wollen gerne langfristig mit ihm arbeiten. Möglichst 24 Jahre, wie ManUnited mit Sir Alex Ferguson."

Der Kreis der möglichen Kandidaten sei "kleiner als zwölf", so Schulte weiter: "Einen Trainer aus einem laufenden Vertrag rauskaufen wollen wir auch eher nicht. Und bei St. Pauli mahlen die Mühlen auch manchmal etwas langsamer."

Effes Kabinett: Stefan Effenbergs Revolution wird konkreter. Seine "Initiative Borussia" will auf der Jahreshauptversammlung Ende Mai die aktuelle Führung von Borussia Mönchengladbach stürzen und selbst die Verantwortung übernehmen. Am kommenden Dienstag wird Effenberg, der den Posten von Max Eberl als Sportdirektor übernehmen will, sein Kompetenzteam für den kompletten Machtwechsel vorstellen. Wie die "Bild" berichtet, ist dabei Horst Köppel als zukünftiger Präsident vorgesehen.

Das Gladbacher Urgestein bestätigte zumindest Gespräche: "Die Initiative um Stefan hat mich mehrmals angesprochen. Ich mache mir Gedanken. Aber es ist noch keine Entscheidung gefallen. Klar ist, dass sich dringend etwas im Verein ändern muss. Ich finde es sehr gut, dass Effe etwas bewegen will. Ich bin total von ihm überzeugt. Er ist ein Typ, der die Leute mitreißt, hervorragende Beziehungen hat. Mit ihm wäre es auch mal möglich, einen Spieler von Bayern zu leihen", so Köppel. Für ihre Revolution braucht die "Initiative Borussia" allerdings eine Satzungsänderung - und dafür auf der JHV eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Hannover winkt ab: Hannover 96 will Torhüter Ron-Robert Zieler auf keinen Fall gehen lassen. Wie die "Bild" berichtet ist der Shootingstar der Rückrunde die erste Option von Schalke 04 für die Nachfolge von Manuel Neuer. Fünf Millionen Euro wäre der 22-Jährige den Knappen angeblich wert. 96-Boss Martin Kind aber denkt gar nicht daran, Zieler abzugeben: "Unsere Position ist deutlich. Er hat Vertrag, ein Verkauf ist kein Thema. Wir wollen unsere Erfolgs-Mannschaft zusammenhalten. Wir sind da Herr der Entscheidung."

Zielers Vertrag läuft in Hannover noch bis 2012, plus Option auf ein weiteres Jahr. Sportdirektor Jörg Schmadtke würde gerne vorzeitig verlängern: "Wir haben schon eine Teilanpassung vorgenommen, werden bald sprechen. Aber eher nach der Saison." Über einen möglichen Wechsel will auch er nicht nachdenken: "Bei mir hat sich keiner gemeldet, deshalb gibt es auch nichts zu kommentieren. Er hat hier Vertrag."

Trainingszoff beim VfB Stuttgart: Nachdem Arthur Boka den suspendierten Stürmer Ciprian Marica mit einem Hacktrick düpiert hatte, revanchierte sich der Rumäne mit einer Grätsche von hinten. Was Boka wiederum auf 180 brachte: Der 28-Jährige ging mit Fäusten auf den Kollegen los, der wehrte sich mit einem Knie in Bokas Unterleib. Schließlich mussten Teamkollegen die beiden Streithähne trennen.

"Eine gewisse Grund-Aggressivität auf dem Platz ist wichtig. Aber das war des Guten zu viel. Wir haben die Sache intern geklärt", sagte Manager Fredi Bobic. Beiden drohen nun wohl Geldstrafen. Marica selbst sah das Ganze später eher gelassen: "Das war ein normales Tackling. Das passiert öfter, auch mal in der Kabine. Wir sind ja schließlich Männer. Es gibt überhaupt kein Problem zwischen uns."

Baumann bleibt: Sollte Manuel Neuer im Sommer tatsächlich nach München gehen, wird ligaweit Bewegung in den Torwartmarkt kommen. Ein heiß gehandelter Kandidat ist dabei immer wieder auch Oliver Baumann vom SC Freiburg.Den allerdings nahm SC-Sportdirektor Dirk Dufner nun hoch offiziell aus der Verlosung: "Im Fall Baumann lässt sich auch mit viel Geld nichts machen. Ich kann ausschließen, dass Oliver auf das Karussell aufspringt. Wir, der Verein und der Spieler, sind einig, dass ein Verbleib in Freiburg für seine Entwicklung das Beste ist. Deshalb werden wir nicht einmal Gespräche führen", so Dufner im "Kicker". Der 20-jährige Baumann hat im Breisgau noch Vertrag bis 2014 - ohne Ausstiegsklausel.

Quartett soll bleiben: Der 1. FC Kaiserslautern will seine vier Leihspieler Thanos Petsos, Jan Moravek, Adam Hlousek und Erwin Hoffer gerne über den Sommer hinaus behalten. Das bestätigte Trainer Marco Kurz am Donnerstag im "Kicker". Bei Petsos haben sich die Verantwortlichen bereits mit Bayer Leverkusen auf ein weiteres Jahr Ausleihe geeinigt. Für Hlousek (Slavia Prag) besitzt K'lautern bereits eine Kaufoption. Auch mit Hoffer ist sich der Verein bereits weitgehend einig, allerdings muss der SSC Neapel noch zustimmen. Ähnlich sieht es bei Moravek aus. Auch der 21-Jährige soll noch ein weiteres Jahr ausgeliehen werden, die Gespräche mit Schake 04 sind aber noch nicht abgeschlossen.

Ron-Robert Zieler im Steckbrief

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