BVB-Youngster werden flügge

Von SPOX
Marc Hornschuh (l.) ist einer von drei BVB-Youngstern, dessen Zukunft noch offen ist
© Getty

Was passiert mit den BVB-Youngstern Lasse Sobiech, Marc Hornschuh und Daniel Ginczek? Wildert Bremen in Wolfsburg? Was macht St. Pauli ohne Fabian Boll? Und nutzt Holger Badstuber seine Chance? Dies und mehr in Bundesliga Inside.

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Borussia Dortmund: Mario Götze auf der einen, Julian Koch auf der anderen Seite - beim BVB haben Jugendspieler aktuell meist zwei Möglichkeiten. Entweder sie sind so gut wie Götze und etablieren sich bei den Profis. Oder aber sie nehmen den Umweg und lassen sich wie Koch ausleihen, um sich anderswo mit dem vom BVB erwarteten Niveau vertraut zu machen. Für die kommende Spielzeit kommen für den Koch-Weg Lasse Sobiech, Marc Hornschuh und Daniel Ginczek infrage. Sie alle besitzen Profiverträge und trainieren bei der ersten Mannschaft mit, spielen aber zumeist im Reserveteam. Besonders im Falle von Stürmer Ginczek - dem torgefährlichsten Spieler der Amateure - gibt es bereits Anzeichen auf ein Ausleihgeschäft. "Natürlich habe ich bei Jule genau hingeschaut. Auch ich würde gern zeigen, dass ich mich in der zweiten Liga durchsetzen kann", sagte Ginczek den "Ruhr Nachrichten" und bestätigte zudem, mit Duisburgs Coach Milan Sasic bereits erste Gespräche geführt zu haben. Sobiech steht dagegen in Kontakt mit Alemannia Aachen und dem ehemaligen Dortmunder Nachwuchscoach Peter Hyballa, denn: "Beim BVB ist es momentan schwer, als Jugendspieler in die erste Elf zu rutschen, wenn man nicht Mario Götze ist."

Werder Bremen: Die Suche nach einem Linksverteidiger ist bei Werder eine Neverending Story. Alljährlich im Sommer begibt sich Geschäftsführer Klaus Allofs auf die Suche nach einem neuen Kandidaten. Namen wie Aymen Abdennour oder auch Jelle van Damme jagen jedem Werder-Fan einen Schauer über den Rücken. Eine langfristige Lösung war zweifellos nicht dabei. Jetzt bedienen sich die Bremer anscheinend beim Konkurrenten aus Wolfsburg. Der 17-jährige Linksverteidiger Florian Hartherz soll ganz oben auf dem Werderaner Wunschzettel stehen. In der Bremer Blogosphäre wird der Wechsel schon als fix vermeldet. Demnach kommt der U-18-Nationalspieler ablösefrei und erhält einen Profivertrag an der Weser. Hartherz debütierte erst kürzlich in der zweiten Mannschaft des VfL. Dass damit die Linksverteidigersuche für dieses Jahr beendet ist, darf allerdings bezweifelt werden. Sicher ist aber, dass der an Sturm Graz ausgeliehene Linksverteidiger Timo Perthel nicht für die Position vorgesehen ist. "Das ist kein Thema," bestätigte Allofs der "Syker Kreiszeitung".

Mönchengladbach: Auf der Tribüne wollte es Raul Bobadilla nicht mehr halten. Nach dem 1:0 gegen Borussia Dortmund stürmte der Argentinier in die Kabine, um seine alten und neuen Mitspieler zu beglückwünschen. Bobadilla ist wieder da: Die Ausleihphase bei Aris Saloniki ist zu Ende, weil in Griechenland die Saison schon vorbei ist. Bobadilla ist in dieser Saison zwar nicht mehr spielberechtigt, aber in der kommenden Saison will der Gaucho wieder für die Fohlen auf Torejagd gehen: "Notfalls auch in der 2. Liga", bestätigt Bobadilla, der Fehler eingesteht, aber nun einen Neuanfang starten will. Bobadillas Chance: Für Lucien Favre ist der Stürmer kein Unbekannter, spielte Bobadilla doch lange Zeit in der Schweiz.

FC Bayern: Luiz Gustavo hält sich beim FC Bayern bisher unter Kontrolle: Keine Wutattacken, keine Kartenflut, doch die erste Gelbe Karte im Trikot des FC Bayern hatte gleich eine Sperre zu Folge, so dass der Brasilianer gegen Schalke 04 nicht spielen kann. Dies bedeutet auch, dass sich Andries Jonker nach einem neuen Innenverteidiger umsehen muss, war Luiz Gustavo auf dieser Position zuletzt gesetzt. Jonker will seinen Plan nicht verraten, aber alles läuft auf Holger Badstuber hinaus. Der Nationalspieler spielt bisher eine durchwachsene Saison, ließ sich von der mäßigen Gesamtleistung der Bayern anstecken. Auffällig ist, dass Badstuber kräftemäßig etwas hinterher hinkt. Auch Jonker setzte beim Einstand lieber auf Daniel van Buyten. Gegen Schalke hat Bastdstuber wieder die Chance, sich neu zu beweisen - zumindest bis zur Rückkehr von Luiz Gustavo.

Hannover: Im April vergangenen Jahres war Ron-Robert Zieler noch im Probetraining bei Hannover 96 und kämpfte um einen Vertrag bei den "Roten". Ein Jahr später ist der junge Torhüter längst gesetzt, von allen Seiten umworben und auch im Blickfeld von Joachim Löw gelandet. Der Name Zieler taucht in der bevorstehenden Torhtüer-Rochade immer öfter auf, doch Hannover macht bei dem Spielchen nicht mit: "Es braucht kein anderer Verein zu kommen. Die sollen sich mit anderen Themen beschäftigen. Ein Verkauft von Zieler kommt nicht in Frage", sagt Präsident Martin Kind. Hannover will nun am Vertrag Zielers schrauben:" ´Wir wollen seinen VErtrag modifizieren, verbunden mit einer Vertragsverlängerung." Gute Aussichten für Zieler.

St. Pauli: Fabian Boll ist mit 28 Ligaeinsätzen in dieser Saison einer von St. Paulis Dauerbrennern. Nur Mittelfeldkollege Matthias Lehmann kann mehr Einsätze von Beginn an vorweisen. Jetzt fällt der 31-Jährige wegen seines lädierten Fußes ausgerechnet für das Schicksalsspiel auf dem Betzenberg aus - und bei Coach Holger Stanislawski dürften schon die Alarmglocken schrillen. Denn: Die drei bisherigen Saison-Spiele ohne Boll verlor St. Pauli allesamt. Ein schlechtes Omen für den Aufsteiger. Thomas Kessler (Oberschenkelprobleme) und Rouwen Hennings (Schambeinreizung) starteten ebenfalls gar nicht Richtung Kaiserslautern.

Köln: Also doch: Volker Finke kehrt auf die Trainerbank zurück und soll den FC nach Frank Schaefers Rücktritt vor dem Abstieg bewahren. Nach dem Debakel in Wolfsburg hatte Finke noch gesagt: "Wir denken nicht darüber nach, irgendetwas ohne Frank Schaefer zu machen an den letzten drei Spieltagen." Doch es kam alles anders. Finkes Einstandsworte an die Presse, nach seinem ersten Training im strömenden Regen: "Es gibt keine Strategie, für drei Wochen Kindergeburtstags-Harmonie herzustellen." Auf Finke, der kommende Saison "wieder ausschließlich das Amt des Sportdirektors ausüben" wird, warten harte Wochen: Er muss den Klub auf der Bank zum Klassenerhalt führen, gleichzeitig einen Coach für die neue Saison suchen und den verspielten Kredit bei den Fans zurückgewinnen. Die sind auf ihre Führungsetage momentan nicht gut zu sprechen. "Wird unser Schaefer gemobbt, verjagt die Herde den Wolf(gang)", stand auf einem Transparent - eine klare Breitseite gegen Präsident Wolfgang Overath.

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