Jürgen Klopp nervt

Von Florian Bogner
Hat 'ne Kelle wie Heiner Brand - Ärzte raten: Jürgen Klopp muss dringend zur Aggressionstherapie
© Getty

Die Liga sagt Goodbye zum Feierbiest und fragt sich laut, warum sich Jürgen Klopp aufführen darf wie Jeremy-Pascal bei der Supernanny. Und warum sieht Felix Magath eigentlich aus wie Gregor Gysi? Die Alternative Liste geht diesen Fragen auf den Grund und fordert nebenbei: The artist formerly known as dieses Arschloch in Jogis Elf!

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1. Fünf-gegen-Felix: Hui, wie unglaublich aufregend das doch jede Woche mit Magath ist. Erst Magath gegen Daum. Jetzt Magath gegen Rangnick - auf Schalke! Unglaublich, oder? Und bevor es manche vor lauter Spannung nicht mehr auf den Topf schaffen, sei verraten: Magath spielt noch gegen Stanislawski (Nä!), Schaefer (Iwo!), Schaaf (Krass!), Kurz (Boah!), den Nachfolger von Pezzaiuoli (Bämm!) und vielleicht heimlich im Hotelzimmer Fünf-gegen-Willy. Achja, bei all dem Felix-Hype hier noch kurz die Wolfsburger Ergebnisse mit Magic Magath: 1:1, 1:1, 0:1. Respekt, das hätte Litti ganz bestimmt nicht hinbekommen.

2. Armer Uli Hoeneß: Erst muss sich der Wurscht-Uli von der eigenen Kurve als Metzger beschimpfen lassen, zwischendrin eine Van-Gaal-Inquisition am Rande des Wahnsinns und dann kommt der Franz an und sagt, geistig wie immer etwas abwesend, einen folgenschweren Satz: "Lothar Matthäus? Warum nicht? Ich würde es ihm hundertprozentig zutrauen. Er kann eine Mannschaft führen. Außerdem hätte er bei den Bayern Hoeneß und Rummenigge an seiner Seite. Ich halte den Lothar für einen ausgezeichneten Trainer." Wie würde Judith Holofernes so schön sagen? Ich glaub' es hackt!

3. SED! SED! SED! Felix Magath nähert sich nicht nur phänotypisch immer mehr Gregor Gysi an, er schwafelt mittlerweile auch genau so halbseiden daher. Wir haben mal mitgeschnitten: "Also so besonders war es nicht... aber... wir haben heute... nicht... genügend... getan, um zu gewinnen... äh... das war... nach vorne hin... zu dürftig... ja... wir haben... defensiv... ganz gut gearbeitet... und... haben... nur einige Möglichkeiten zugelassen... wir haben... selbst... halt... zu verhalten... gespielt". Das Ganze dauerte geschlagene 29,7 Sekunden und erinnerte verdächtig an das Gestammel des Gysi-Kumpels Schabowski anno 1989 (Stichworte: äh, ühm, unverzüglich). Fast schon schade, dass die Schalker-Fans im Inter-Delirium ihre Anti-Magath-Plakate daheim vergessen hatten.

4. Apropos gleich aussehen: Jürgen Klopp war nach dem Spiel kaum von Bela Rethy und direkt nach dem 1:1 überhaupt nicht vom unglaublichen Hulk (Gesicht) bzw. Dressurpferd Totilas (Galopp) zu unterscheiden. Sind wir eigentlich die einzigen, die bemerkt haben, dass Klopp nervt? Seine Interviews: enorm patzig, vor Selbstgeilheit triefend und mitunter furchtbar hochnäsig. Sein Verhalten am Spielfeldrand: schlimmer als Jeremy-Pascal, bevor er auf die stille Treppe muss. Und irgendwie scheint er der einzige Trainer zu sein, der ungestraft seine Coaching Zone verlassen und wild Menschen in der Gegend rumschmeißen darf. Aber hey, ist ja Kult, der Klopp. Passt schon.

5. Mr. Robotic: Saucool auch, dass die Lauterer jetzt immer eine Plattitüden-Jukebox mitschleppen und in der Mixed-Zone aufstellen. Der "ZDF"-Reporter warf am Samstagabend ein Zwickel rein und heraus kam ungekürzt und nicht geschnitten (mit der Stimme von Marco Kurz): "Mehr als drei Punkte gibt es leider nicht. Wir können das richtig einstufen. Es war ein wichtiges Spiel. Wir wollten Stuttgart auf Distanz halten. Wir sind hier hergefahren, um zu gewinnen. Wir sind noch lange nicht da, wo wir gerne sein wollen. Es ist noch ein langer Weg." Mehr war zu dem lahmen Auswärts-Four-Two auch wirklich nicht zu sagen. Oder wie sagte Bruno Labbadia so treffend: "Die Situation ist schwierig und wir haben sie nie verschönert." Stümmt.

6. Best of King Louis: "Ich bin hetero, ein Frauenmann." - "Eine Katze in einem engen Raum macht komische Sprünge." - "Ich bin ein Feierbiest." - "Ich bin warmblütig, das sagt auch meine Frau. Wir schlafen immer Löffel an Löffel." - "Ich war überall der Cäsar." - "Ich habe einen Körper wie ein Gott, aber nicht wie Gomez." - "Bayern München ist größer als van Gaal - aber auch größer als der Vorstand." - "Truus ist sehr lieb, sie kennt mich sehr gut. Und ich will immer verwöhnt werden. Das macht sie sehr gut. Wichtig ist auch, dass wir noch regelmäßig die Liebe miteinander machen!" Jetzt reicht's aber...

7. Bruce! Bruce! Bruce! Überragend war allerdings, was das Fernsehprogramm am Freitagabend zu bieten hatte. Wer genug von "Operation Hinkelstein" und der "perfekten Minute" (Sexfilm?) hatte, blieb unverhofft bei einem wahren Thriller hängen, indem sich die beiden Hauptdarsteller fast so überragend duellierten wie einst Jeremy Irons alias "Simon Gruber" und Bruce Willis alias "John McClane". Beim Duell Theo Gekas alias "Der letzte Mantafahrer" vs. Tim Wiese alias "Der Angeklagte" erinnerten die langen Haare allerdings eher an "Miami Vice" als an "Stirb langsam". Wobei Zweiteres die Saison der Eintracht ganz gut beschreibt. Yippie-ya-yeah, Schweinebacke.

8. Welcome to Absurdistan: Irgendwie ist das doch alles Mist. Auf was soll man sich denn heutzutage bitte noch verlassen? In einer Woche, in der Schalke 04 erst dem CL-Titelverteidiger auswärts mit Edubaumjohannmatipsarpeiuchidapapadingens fünf Stück einschenkt und dann "Europapokal, Europapokal!" frei von Zynismus durch Fußballtempel wie die AWD-Arena und das EasyCreditStadion schallt, möchte man sich eigentlich nur noch ein Loch suchen und schlafen. Einfach nur schlafen. Oder, Louis van Gaal?

9. Dinge, die man wissen will: Was genau denkt sich Jürgen Klopp, wenn er amokartig die Außenlinie runtersprintet? Bot Raimond Aumann Uli Hoeneß während der Halbzeit in Nürnberg wirklich sein Comeback als Bayern-Keeper an? Wann schnallt die Bundesliga Hannovers Ecken-Bauerntrick? Wieso darf man zu Freiburghoffenheim ungestraft Derby sagen? Und was ist eigentlich Schürrle? Antworten bitte an Michael Ballack, den Fußballgott, die "Bild"-Zeitung, mit Edding aufs Mädchenklo oder einfach unten posten.

10. Rheinisches Derby: Wisst ihr was? Über den 1. FC Köln sollen heute andere was sagen. Er hier, zum Beispiel.

11. Maik for Jogi-Elf! Joachim Löw war am Freitag in Frankfurt. Warum? Bestimmt nicht wegen Tim Borowski und Sandro Wagner. SPOX-Recherchen haben ergeben: Er kam wegen Maik Franz! Und ganz ehrlich: Wie T.a.f.k.a.d.A. jetzt hintereinander Arne Friedrich und Danni Avdic ausgeschaltet hat, war wirklich weltklasse! Und dann stellt sich der Maik hernach hin und sagt: "Es gibt zwei Lager. Die einen sagen, ich hab' sie nicht alle, und die anderen sagen, ich bin ein Kämpfer. Ich denke, dass das zweite Lager mehr Recht hat" - und schaut dabei in etwa so drein wie einst Daum, als der ein "absolut reines Gewissen" hatte. Und der wäre immerhin beinahe auch beim DFB gelandet... Also: Mach et, Jogi!

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