Dortmunds erste Baustelle

Von SPOX
Dortmunds Dede (l.) wird den BVB nach 13 Jahren verlassen - doch wer ersetzt ihn?
© Getty

Der BVB hat nach dem Weggang von Dede einen ersten personellen Engpass zu verzeichnen. In Hamburg darf sich Ruud van Nistelrooy gute Chancen auf einen Startelfeinsatz ausrechnen und bei Hoffenheims Gylfi Sigurdsson liegt der Fehler im System.

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Borussia Dortmund: Aufgrund der starken Saison des BVB tauchen in den Medien vermehrt Gerüchte auf, an welchen Spielern die Borussia im nächsten Jahr interessiert sein könnte. Ob Klose, Reus oder Bendtner - die Vereinsverantwortlichen verwiesen bisher jede Meldung ins Reich der Fabeln. Nachdem Dede am Dienstag seinen Abschied zum Saisonende nach 13 Jahren bei den Westfalen bekannt gab, steht nun aber mehr oder weniger fest, dass die Dortmunder Ersatz für den Linksverteidiger holen müssen. Im aktuellen Kader kann neben Marcel Schmelzer und Dede höchstens Toni da Silva auf dieser Position aushelfen. Angesichts der kommenden Aufgaben im internationalen Geschäft alles andere als eine optimale Lösung. Der BVB wird sich also nach einem Backup umsehen müssen - Gerüchte, wer dies sein könnte, gab es bislang jedoch keine.

Eintracht Frankfurt: Die unglaublich schwache Rückrunde der Hessen hat etliche Problemfelder aufgedeckt. Mittlerweile ist dabei sogar die Torwartposition in den Fokus gerückt. Nachdem Nikolov bereits in Hamburg, gegen Leverkusen und in Nürnberg gepatzt hatte, gesellt sich nun auch Stellvertreter Fährmann hinzu. Er sah bei beiden Gegentoren gegen Stuttgart schlecht aus und schenkte Schalke am vergangenen Wochenende das 1:0. Auch wenn die Torwartfrage am Main nicht gestellt wird - welche Alternativen hätte Trainer Skibbe? Es sind genau zwei: Regionalliga-Keeper Andreas Rössl und A-Jugend-Torwart Aykut Özer. Bei beiden Schlussmännern laufen die Verträge am Saisonende aus. Rössl ließ bei 18 Einsätzen in der Regionalliga Süd 23 Bälle ins Tor, Özer steht bei 26 Gegentoren nach 17 Einsätzen. Das sind nicht unbedingt Statistiken, die man braucht, um sich beim Trainer aufzudrängen.

Hamburger SV: Michael Oenning leitete unter der Woche seine ersten Trainingseinheiten als Cheftrainer. Die ersten Eindrücke: Er arbeitet grundsätzlich weiter wie Veh, lässt zusätzlich aber immer wieder Sprints trainieren und auch mal ein bisschen Kondition bolzen. Ob und was sich personell verändert wird, steht noch nicht gänzlich fest. Rost wird wohl trotz seiner Kritik im Tor bleiben. Dennis Diekmeier durfte im Trainingsspiel bei der A-Mannschaft ran, konnte sich aber nicht wirklich empfehlen. Oenning schnappte sich zudem immer wieder Ruud van Nistelrooy und holte ihn zum Einzelgespräch. Möglich, dass der Holländer für den in München schwachen Guerrero spielen darf.

1. FC Köln: Adil Chihi war beim FC eigentlich schon unten durch. Trainer Schaefer suspendierte den Offensiv-Allrounder zu Beginn seiner Amtszeit wegen schlechter Trainingsleistungen. Nach seiner Begnadigung stand er gegen Hannover erstmals wieder auf dem Rasen und glänzte mit der Vorlage zum 4:0. "Das war die Belohnung für die letzten Wochen, in denen er gut trainiert hat", sagt Schaefer. Podolski hofft gar darauf, dass der auslaufende Vertrag des 23-Jährigen verlängert wird: "Er kann uns noch sehr weiterhelfen." Vor ein paar Wochen deutete noch alles auf einen Abschied hin, Chihi fand jedoch keinen neuen Verein. Folgt nun das Happyend?

SC Freiburg: Kapitän Heiko Butscher saß zuletzt in Kaiserslautern nur auf der Bank, obwohl er der Meinung ist, "dass ich dem Team eine Hilfe sein kann". Bei einer erneuten Verbannung aus der Startelf will Butscher einfach warten, "bis ich wieder drankomme". Einen Streit will der 30-Jährige jedoch nicht vom Zaun brechen. Dazu ist die sportliche Situation derzeit zu angespannt. Auch wenn der SC nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben wird und somit sein Saisonziel erreicht hat, haben die Breisgauer zuletzt drei Spiele in Folge verloren. Bei einer Niederlage am Samstag gegen den FC Bayern droht dem SC der "Absturz" ins Niemandsland der Tabelle.

1899 Hoffenheim: Gylfi Sigurdsson hat derzeit einen schweren Stand im Kraichgau. Nach dem furiosen Einstand des Isländers, der den Statistiken nach immer noch der effektivste Hoffenheimer Offensivspieler ist, hatte er es zuletzt immer schwerer, seinen Platz im Team zu bekommen. Das liegt letztlich am System, das Trainer Pezzaiuoli spielen lässt. Der 21-Jährige sieht sich als Zehner, doch genau diese Position gibt es bei 1899 nicht. Das übliche 4-3-3 hat für ihn nur eine Position auf den Flügeln übrig, doch da fehlt Sigurdsson die Schnelligkeit. Gegen Gladbach erwischte er links außen einen rabenschwarzen Tag. Im gegen Dortmund erprobten 4-1-4-1 sieht es ähnlich aus. Fazit: Für Gylfi wird es unter diesen Begebenheiten auch in Zukunft nicht leichter.

1. FSV Mainz 05: Dass Trainer Tuchel gerne rotieren lässt und sein Personal der Taktik und den Mitteln des Gegners anpasst, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Wenn man sich dabei aber einmal die Fluktuation auf der Sechserposition ansieht, stellt man fest, dass Tuchels große Auswahl sowohl Fluch als auch Segen darstellt. Soto, Caligiuri, Polanski, Kirchhoff, Svensson, Karhan, Fathi - sieben Spieler hat Tuchel schon im defensiven Mittelfeld aufgeboten. Zuletzt funktionierte er Linksverteidiger Fathi und Innenverteidiger Kirchhoff um. Ein Segen, solch unterschiedliche Spielertypen für diese wichtige Position zur Verfügung zu haben. Für die Akteure, die auf der Bank Platz nehmen müssen, allerdings ein Fluch.

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