Fünf Fragen zum großen Knall

Von Haruka Gruber
Ralf Rangnick war seit 2006 Trainer von 1899 Hoffenheim
© Getty

Nach der Eskalation mit Ralf Rangnick, dem Verkauf von Luiz Gustavo, David Alabas Ausleihe und der Beförderung von Marco Pezzaiuoli vom Co- zum Cheftrainer beginnt bei 1899 Hoffenheim eine neue Ära. Aber hat Pezzaiuoli eine Chance? Was passiert im Transferfenster? Und wohin geht Ralf Rangnick? Die fünf brennenden Fragen.

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1. Frage: Warum trennen sich Rangnick und Hoffenheim?

Luiz Gustavos Transfers zum FC Bayern und die vorangegangenen Verhandlungen von Klub-Gönner Dietmar Hopp hinter Ralf Rangnicks Rücken sind der Auslöser der sofortigen Vertragsauflösung. Hopps unbedachte Indiskretionen gegenüber einigen Medien in den letzten Tagen trugen ebenfalls zur Eskalation bei.

Rangnick bei der Pressekonferenz in Hoffenheim frustriert: "Es war ein einmaliger Vorfall, dass ein Spieler ohne direkte Information an den Trainer verkauft wird. Das hat zu meiner Entscheidung geführt. Das hat eine Tragweite, wie sie größer nicht sein kann."

Rangnick: "Man braucht mich hier nicht mehr"

Die Trennung erfolgt jedoch nicht ausschließlich wegen der vergangenen zwei Wochen, vielmehr kulminiert in Gustavos Weggang ein Streit, der seit langem zwischen Rangnick und Hopp schwelt und um die zentrale Frage kreist: Wie schnell soll Hoffenheim in den Europapokal?

Während es Rangnick nicht schnell genug gehen konnte und er sich für entsprechende Investitionen in neue Spieler einsetzte, befürwortet Hopp den Weg des langsameren, aber kostengünstigeren Fortschritts. Und dieser beinhaltet eben auch den rentablen Verkauf eines Spielers wie Gustavo, damit sich die Mannschaft irgendwann ohne die finanziellen Zuwendungen des Milliardärs selbst trägt. Ursprünglich gehörte es zu Hopps Visionen, dass der Verein bereits 2010 mehr Einnahmen als Ausgaben zu verzeichnen hat.

Es ist diese grundlegende Meinungsverschiedenheit, die dazu geführt hat, dass Rangnick in den letzten beiden Jahren zweimal vor einem Rücktritt stand.

Im Mai 2009 war er unter anderem wegen der Absage seines Wunschspielers Lewis Holtby derart gefrustet, dass er öffentlich die fehlende wirtschaftliche Risikobereitschaft des Klubs anprangerte und seine Zukunft in Hoffenheim in Frage stellte - was Hopp hämisch konterte: "Wem es nicht reicht, dass wir in der Bundesliga sind, und wer einen Champions-League-Klub will, der ist in Hoffenheim an der falschen Adresse."

Im Mai 2010 wiederum entbrannte ein ähnlicher Konflikt: Hopp installierte mit dem sogenannten Beirat eine neue Kontrollinstanz ähnlich einem Aufsichtsrat, deren Zustimmung die sportliche Führung vor jedem wichtigen Transfer einzuholen hat. Der Beirat setzt sich zusammen aus dem Mäzen, seinem Sohn Daniel, Klub-Präsident Peter Hofmann sowie den beiden Hopp-Vertrauten Gerd Oswald und Berthold Wipfler.

Außerdem stellte Hopp für die Verpflichtung von Neuzugängen lediglich zehn Millionen Euro in Aussicht, Rangnick forderte mehr. Nachdem sich beide Seiten jedoch aufeinander zubewegten und der von Rangnick entfremdete Manager Jan Schindelmeiser durch Ernst Tanner ersetzt wurde, unterschrieb der Trainer die Verlängerung des 2011 auslaufenden Vertrags um ein weiteres Jahr bis 2012. Im Nachhinein betrachtet nur ein Scheinfriede.

2. Frage: Wie geht es mit Rangnick weiter?

3. Frage: Wer wird Rangnicks Nachfolger?

4. Frage: Wie verändert sich die Mannschaft in der Winterpause?

5. Frage: Wie verändert sich das Gesicht der Mannschaft langfristig?

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