Hamburg hofft auf starke Rückrunde unter Veh

Von Martin Mägdefessel
Armin Veh zählt Wolfsburg, Augsburg und Stuttgart zu seinen Trainerstationen
© Getty

Die Vereinsführung des Hamburger SV hat Armin Veh den Rücken gestärkt und fordert dagegen geschlossen mehr Einsatz von der Mannschaft und einen internationalen Platz in der Rückrunde.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Hamburger SV belegt aktuell Platz neun der Tabelle und steht hinter Teams, die der HSV gar nicht gern vor sich sieht: "Es kann nicht sein, dass wir nach 15 Spieltagen - bei aller Wertschätzung - irgendwie neun Punkte hinter Mainz und hinter Freiburg und Hannover und wie sie alle heißen hängen", sagte Hamburgs Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann dem Fernsehsender "Hamburg1". Als Verantwortlichen für die Krise wird jedoch nicht Trainer Armin Veh gesehen, dem die Vereinsführung den Rücken stärkt.

Sportdirektor Bastian Reinhardt sagte der "Hamburger Morgenpost": "Es gibt keinen Grund für eine Trainer-Diskussion". Armin Veh leide vor allem unter der Verletztenmisere und der daraus folgenden Alternativlosigkeit. Die Verletzten, die zurückkehren, wie zuletzt Dennis Aogo oder Ruud van Nistelrooy, hätten noch nicht die nötige Fitness, um dem HSV in erhoffter Form weiter zu helfen.

Transfers im Winter?

Die Verpflichtung eines Defensivspielers im Winter schließt Bastian Reinhardt unterdessen nicht aus, um neue Reize zu setzen und etwaige Verletzungen zu kompensieren. Trotzdem nehmen die Vereinsverantwortlichen den aktuellen Kader in die Pflicht und fordern mehr Einsatz und vor allem: bessere Ergebnisse. "Mit der Qualität im Kader und im Trainer-Team muss es möglich sein, in der Rückrunde die internationalen Plätze zu erreichen. Es fehlt offensichtlich nicht an der Zusammenstellung, sondern an der notwendigen Arbeit", so Reinhardt.

Die bemängelte Mentatlität könnte einigen Spielern auch die Position im Vertragspoker erschweren. Nach dieser Saison enden die Verträge von Frank Rost, Collin Benjamin, Ze Roberto, Piotr Trochwoski, Romeo Castelen, Eric Maxim Choup-Moting, Ruud van Nistelrooy und Tunay Torun - und gerade diese Spieler nimmt Hoffmann verstärkt in die Pflicht: "Platz neun ist kein besonders gutes Bewerbungsschreiben für jeden Beteiligten, dass die Verträge verlängert werden."

Paolo Guerrero wurde erst mit einem neuen Vertrag ausgestattet, aber von der Verlängerung haben sich die Bosse eindeutig mehr erhofft: "Wir haben ihn vereinsintern immer gestützt, er hat sogar einen neuen Vertrag erhalten", sagte Reinhardt und fügte an: "Jetzt ist es an ihm, auch mal was zurückzuzahlen."

Bosse fordern internationalen Platz

Mit dieser Forderung geht auch die Zielstellung für die Rückrunde einher: Armin Veh habe schon bewiesen, dass er eine starke Rückrunde abliefern kann, so Hoffmann, der entsprechend nach wie vor die internationalen Plätze anvisiert: "Die nächsten paar Monate stehen ganz eindeutig unter dem Zeichen: Wir sollten alles dafür tun, dass wir nächstes Jahr wieder international spielen", so Hoffmann.

Der HSV-Vorstand sieht also die Voraussetzungen gegeben, noch das internationale Geschäft zu erreichen, was Ex-HSV Stürmer Sergei Barbarez nicht unterschreiben würde: "So, wie der HSV sich präsentiert, gibt es wenig Hoffnung, dass sich viel verändern wird", sagt der 39-Jährige in der "Mopo".

Seine Kritik richtet sich allerdings weniger gegen die Mannschaft als gegen die Verantwortlichen: "Unterm Strich gibt es im Verein zu wenig Leute, die Ahnung vom Fußball haben. Das ist seit Jahren der Fall, und das kann sich ein großer Verein wie der HSV nicht leisten. Was das für Folgen hat, sieht man jetzt wieder."

Hamburg versinkt im Mittelmaß