Hannover: Keine Gedenkminute für Enke

SID
Szene aus dem letzten Spiel: Kevin Großkreutz trifft zum 4:1 für Borussia Dortmund
© Getty

Hannover 96 wird im Heimspiel gegen Borussia Dortmund nicht mit einer Gedenkminute oder Trauerflor an den Todestag von Robert Enke erinnern. Der VfB Stuttgart plant gegen Werder Bremen den Sprung aus dem Tabellenkeller und Bayer Leverkusen muss sich gegen Kaiserslautern dringend steigern. Die Sonntagspartien des 11. Spieltags.

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Hannover 96 - Borussia Dortmund (So., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER )

Hannover 96 wird beim Heimspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund nicht an Ex-Torwart Robert Enke erinnern, dessen Todestag sich drei Tage später zum ersten Mal jährt. Es wird weder eine Gedenkminute noch Trauerflor geben.

"Trauer ist eine persönliche Sache, mit der jeder selber umgehen muss. Das werde ich auch tun. Unser Spiel gegen Dortmund hat damit nichts zu tun", sagt Kapitän Steve Cherundolo.

Der BVB will trotz der besonderen Umstände seine Spitzenposition festigen. Trainer Jürgen Klopp beklagt allerdings die mangelnde Chancenverwertung seines Teams. Auch beim 0:0 bei Paris St. Germain traf der BVB-Angriff das Tor nicht. Das soll in Hannover anders werden. "Wir haben große Lust auf dieses Spiel", verspricht Abwehrspieler Neven Subotic. Von Müdigkeit nach dem intensiven Spiel am Donnerstag wollen die Dortmunder nichts wissen.

Stattdessen verteilt Klopp Komplimente an den Gegner: "Hannover spielt eine super Runde: Mirko Slomka hat die Mannschaft verändert und ein paar super Jungs dazu bekommen. Auf uns wartet ein schweres Auswärtsspiel."

Ein Lob, das 96-Coach gerne erwidert: "Der BVB ist sehr offensiv ausgerichtet. Sie können mit wenigen Ballkontakten eine Menge entscheiden, sind kämpferisch stark, lauffreudig und haben junge, großartige Talente", so Slomka.

Trotzdem will Hannover den Liga-Höhenflug der Dortmunder stoppen. Allerdings bangen die Niedersachsen noch um den Einsatz von Christian Schulz, de an einer Zehenprellung laboriert. Außerdem wird Manuel Schmiedebach nach seiner Gelb-Roten Karte im defensiven Mittelfeld nicht zur Verfügung stehen. Mario Eggimann und Lars Stindl werden dafür wohl in der Startformation stehen.

Bei Dortmund steht der Einsatz von Lukasz Piszczek (Muskelverhärtung) noch auf der Kippe. Weil auch Patrick Owomoyela nicht zur Verfügung steht, müsste wohl wieder Kevin Großkreutz hinten rechts aushelfen.

VfB Stuttgart - Werder Bremen (17.15 Uhr im LIVE-TICKER )

Kellerkind VfB Stuttgart will nach dem Sturmlauf durch die Gruppenphase der Europa League auch in der Liga wieder in die Erfolgsspur finden. "Es könnte ein Vorteil für uns sein, dass wir mit einem Sieg in dieses Spiel gehen und Werder am Dienstag verloren hat", sagte VfB-Stürmer Martin Harnik, der seine Treffsicherheit auch gegen den Ex-Klub Werder Bremen am Sonntag  unter Beweis stellen will.

Mit nur sieben Punkten aus zehn Bundesligaspielen sind die Schwaben aber mächtig unter Druck. Zumindest Stuttgarts Trainer Jens Keller war sich nach dem 3:0 in der Europa League beim spanischen Vertreter FC Getafe sicher, dass der Knoten bei seiner Mannschaft geplatzt ist: "Entscheidend ist, dass der Schwung jetzt da ist", sagte Keller, der trotz des Erfolgs auf europäischer Ebene in der Öffentlichkeit immer noch mehr als Übergangstrainer gesehen wird.

Der VfB-Coach hat allerdings Personalsorgen. Besonders in der Innenverteidigung drückt den Nachfolger von Christian Gross der Schuh: Zu den angeschlagenen Matthieu Delpierre, Georg Niedermeier und Khalid Boulahrouz gesellte sich am Donnerstag auch noch Nationalspieler Serdar Tasci, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss länger auszufallen droht. Dabei war gerade der Deutsch-Türke zuletzt in guter Form.

Allerdings hat auch der Gegner aus Bremen Abwehrsorgen - trotz der Rückkehr von Keeper Tim Wiese. Zu kämpfen hat Coach Thomas Schaaf neben der unbefriedigenden Situation in der Bundesliga sowie dem so gut wie sicheren Aus in der Champions League auch mit enfant terrible Marko Arnautovic.

Nach seiner Auswechslung beim 0:2 gegen Twente Enschede verweigerte der Österreicher erst seinem Kollegen Sandro Wagner den Handschlag, dann fluchte der Halb-Serbe in der Landessprache seines Vaters gegen Sportchef Klaus Allofs. Der hat Arnautovic zwar inzwischen verziehen, will gegen Stuttgart aber nun Leistung sehen. Der Österreicher hat verstanden und verspricht einen Sieg: "Wir müssen gewinnen. Sonst verlieren wir den Anschluss an die internationalen Plätze."

Bayer Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern (17.15 Uhr im LIVE-TICKER )

Nur ein Sieg zählt für Bayer Leverkusen gegen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern. Denn die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes gewann nur zwei der letzten acht Bundesliga-Heimspiele in der heimischen BayArena. Da kommt der 1. FC Kaiserslautern gerade recht. Die letzten sieben Duelle mit den Pfälzern vor heimischer Kulisse wurden allesamt gewonnen.

Dennoch warnte Bayer-Sportchef Rudi Völler vor Übermut. "Wir müssen uns am Sonntag nicht um 20, 30 oder 50 Prozent steigern, sondern um 100 Prozent, sonst verlieren wir gegen Kaiserslautern."

Die Gäste kommen mit dem Rückenwind des Siegs gegen Mönchengladbach nach Leverkusen. Trotzdem warnt Trainer Marco Kurz: "Wir können auf ein gutes Spiel aufbauen und müssen geschlossen agieren. Aber Leverkusen ist ein anderes Kaliber und spielt um die Champions League Plätze."

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