Van Bommel fällt zwei Wochen aus

SID
Mark van Bommel verletzte sich im EM-Quali-Spiel der Niederlande gegen Schweden
© Getty

Bayern München muss mindestens zehn Tage auf Kapitän Mark van Bommel verzichten. Dieser zog sich nach Klubangaben einen "Faszienriss mit ausgedehntem Hämatom im rechten Knie" zu.

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Der Streit zwischen Bayern München und dem Niederländischen Fußball-Verband KNVB hat nach der nun doch schwerwiegenderen Verletzung von Mittelfeldspieler Mark van Bommel noch einmal an Schärfe gewonnen.

"Leider ist nun genau das eingetreten, was wir schon befürchtet hatten", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, nachdem bei dem Niederländer nach der Rückkehr vom EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden (4:1) ein Faszienriss mit ausgedehntem Hämatom im rechten Knie festgestellt worden war. Der 33-Jährige wird mindestens zehn Tage ausfallen.

Rückruf vom KNVB abgelehnt

Die Bayern hatten den KNVB schon am Dienstagmittag aufgefordert, van Bommel zur Behandlung nach München zu schicken und von einem Einsatz abzusehen. Der KNVB lehte dies mit der Begründung ab, van Bommel sei fit und für das Länderspiel einsatzfähig.

"Der FC Bayern München wird diesen Fall in den kommenden Tagen der UEFA zur Kenntnis bringen und behält sich weitere rechtliche Schritte gegen den KNVB ausdrücklich vor", teilten die Münchner mit. Einmal mehr sei der Beweis erbracht worden, dass ein Verband "ausschließlich seine eigenen Interessen" vertrete.

Zuvor hatte bereits Bayern-Präsident Uli Hoeneß den niederländischen Verband heftig kritisiert. "Eigentlich hätte ich erwartet, dass man aus holländischer Sicht nach dem unvorstellbaren Vorgang Arjen Robben ganz kleine Brötchen backt und mal die Klappe hält", sagte Hoeneß dem Radiosender "Bayern 3"

KNVB: Bayern hat Vorbereitung gestört

Die Niederländer sind sich indes keiner Schuld bewusst und schickten ihrerseits deutliche Worte in Richtung München. "Bayern München hat mit dieser Aktion die Vorbereitung der Elftal gestört. Man darf diskutieren und Fragen stellen über die Gesundheit der Spieler. Aber nicht auf diese Art und Weise", sagte KNVB-Generaldirektor Bert van Oostveen.

Auch Nationaltrainer Bert van Marwijk konnte die Aufregung um die Verletzung von van Bommel nicht verstehen. "Es ist nichts kaputt in Marks Knie. Es handelt sich um eine kleine Schleimbeutelentzündung am rechten Knie. Die hat er schon einige Wochen", sagte van Marwijk am Dienstag nach dem 4:1 der Niederländer in der EM-Qualifikation gegen Schweden

Er ergänzte: "Es ist schlimm, das solche Dinge hinter dem Rücken der Spieler ausgetragen werden." Die Untersuchung an van Bommels Knie habe man "bewusst von einem unabhängigen Arzt" durchführen lassen, sagte van Marwijk. Dieser und auch van Bommel selbst hätten Grünes Licht für einen Einsatz gegeben.

Hoeneß kritisiert van Bommel

Die Ergebnisse habe der KNVB nach München gefaxt - mit dem Zusatz, dass man "not amused" gewesen sei über die Störung der Vorbereitung, sagte Oostveen: "Wir führen keinen Krieg miteinander. Es ist nicht schön, dass der Fall über die Medien ausgetragen wird."

Gar so harmlos war die Verletzung aber wohl doch nicht. "Der Bluterguss musste von unserem Klub-Arzt punktiert werden, dabei wurden 25 ml Blut aus dem Kniegelenk entfernt", hieß es in einer Bayern-Erklärung.

Hoeneß richtete aber auch Kritik an van Bommel. "Auch Mark van Bommel muss sich allmählich die Frage gefallen lassen, wo sein Arbeitgeber ist - wenn er schon seit Wochen Knieprobleme hat, dann hätte man auch solche Länderspiele mal ausfallen lassen können. Der holländische Nationaltrainer hat 200 bis 300 Spieler zur Verfügung, der FC Bayern nur 20. Da muss man sich die Frage gefallen lassen, von wem werde ich eigentlich bezahlt?", sagte Hoeneß weiter.

Auswechslung in Minute 72

Oranje-Coach Van Marwijk hatte seinen Schwiegersohn van Bommel in der 72. Minute des Spiels gegen Schweden ausgewechselt und durch Wout Brama ersetzt.

Auf der Bank wurde van Bommels Knie mit Eis gekühlt. Am vergangenen Sonntag hatte van Bommel ein Einzeltraining absolviert und nicht am Mannschaftstraining teilgenommen.

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