FC-Manager: "Außendarstellung zum Weglaufen"

SID
Miro Varvodic darf vermutlich weiterhin das Kölner Tor hüten - Mondragon darf zuschauen
© Getty

Beim 1. FC Köln sind schon vor dem 11.11. die Narren los. Trainer Zvonimir Soldo wackelt, Manager Michael Meier auch. Am Donnerstag gibt es eine Krisensitzung.

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Führungslosigkeit, Chaos - FC: Beim 1. FC Köln sind schon vor dem 11.11. die Narren los.

Lukas Podolski tanzt der Führung auf der Nase herum und stellt sich auch noch selbst bloß, Manager Michael Meier hat die Lage nicht im Griff und bescheinigt dem Klub eine "Außendarstellung zum Weglaufen".

Krisensitzung am Donnerstag

Am Donnerstag wird es in einer Krisensitzung mächtig rappeln. Trainer Zvonimir Soldo wackelt, Meier auch.

Bis dahin allerdings herrscht in Köln noch die Unruhe vor dem Sturm. Präsident Wolfgang Overath macht Urlaub im Allgäu, während es beim FC drunter und drüber geht.

Zum Spiel am Freitagabend gegen Borussia Dortmund (1:2) konnte der Weltmeister von 1974 nicht anreisen, weil sein Sohn ins Krankenhaus musste. Das ist allemal verständlich. Aber im Schatten des Domes wäre ein Machtwort des Bosses gerade jetzt zwingend notwendig.

"Coach kein Medienfuchs"

Denn solange die Katze aus dem Haus ist, tanzen bekanntlich die Mäuse auf dem Tisch. Torhüter Faryd Mondragon sorgte mit seiner überstürzten Abreise für einen Eklat, Soldo und Meier kritisieren einander in aller Öffentlichkeit. Der Coach sei "halt kein Medienfuchs", sagte Meier dem Express und fügte an: "Dass das nach außen nicht immer optimal wirkt, sehe ich auch."

Der kroatische Trainer wiederum verbat sich Meiers Einmischung in die Torwartfrage: "Wer spielt, entscheide immer noch ich!" Was Meier davon hält, zeigen seine Äußerungen im "Express".

Der Manager ließ wieder mal klar seine Meinung durchblicken - nicht ohne Keeper Miro Varvodic auch noch einen mitzugeben."Man muss Miro die Gelegenheit geben, seine Schwächen abzustellen", sagte Meier. Soldo wird es nicht gerne hören.

Pfiffe für Soldo

Allerdings genießt der Trainer selbst bei den Fans keinerlei Rückhalt. Bereits vor dem Anpfiff wurde Soldo am Freitag ausgepfiffen und zeigte sich gewohnt schmallippig. Ein Glück war es für den Trainer, dass Lukas Podolski im Mittelpunkt stand.

Der warf dem Klub zunächst fehlende Strategie vor, lieferte sich dann ein provokantes Duell mit Nuri Sahin und stand nach dessen Siegtor in der Nachspielzeit im Regen.

Zurückgepfiffen wurde er bisher nicht. Das nämlich ist das Dilemma derzeit: Wer "Prinz Poldi" anrührt, hat erst recht die Fans gegen sich. Das kann sich weder Soldo noch Meier leisten, der aber immerhin ein ernstes Wort mit Nationalspieler Podolski reden will.

Erstes Gespräch seit Monaten

"Wir werden mit ihm über seine Aussagen sprechen. Er muss mir da einiges erklären. Aber wir müssen das intern machen", sagte Meier. Es wäre angeblich das erste Gespräch zwischen den beiden seit Monaten.

Ob es dazu überhaupt noch kommt, liegt in Overaths Hand. Der Präsident war am Montag nicht zu sprechen, wird das bunte Treiben und die Kindereien beim FC aber mit Argusaugen verfolgt haben.

Mit dem Ende seines Urlaubs am Mittwoch dürfte das Pulverfass FC noch mehr Explosivität erhalten.

Miro Varvodic im Steckbrief