"So können wir nicht weitermachen"

Von Daniel Börlein
Der 1. FC Köln hat keines seiner letzten sechs Spiele gewonnen
© Getty
Cookie-Einstellungen

FC Schalke 04

Situation: In der Champions League läuft es für Schalke mit zwei Siegen in drei Partien, in der Bundesliga kommt die Magath-Elf dagegen einfach nicht in Tritt, auch wenn man aus Frankfurt trotz schwacher Leistung immerhin einen Zähler mitnahm und erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb. Mit nur sechs Punkten liegt Schalke auf Platz 15, der Abstand zu den Europacup-Rängen beträgt schon neun Zähler.

Probleme: Die Umstellung von Champions League auf Bundesliga gelingt den Knappen einfach nicht. Zwar holte man in Frankfurt erstmals nach einem Auftritt in der Königsklasse einen Punkt, die Leistung vor allem in Durchgang zwei war allerdings erneut eine Enttäuschung. Anders als im letzten Jahr schafft Schalke es nicht, defensiv sicher zu stehen und gleichzeitig die Offensive nicht zu vernachlässigen. Hinzu kommt, dass Magath mit seinen Personalentscheidungen nicht immer richtig liegt.

Das sagen die Beteiligten:

"Letztlich haben wir ein glückliches Unentschieden geholt. Wir haben bisher noch nicht zu null gespielt. Es war schon ein Schritt vorwärts. Wir haben gesehen, dass wir uns schon nach einem Champions-League-Spiel schwer tun. Nach oben schaue ich in der Tabelle momentan nicht. Es ist jetzt wichtig, dass wir da unten wegkommen. Deshalb ist es dringend nötig, dass wir im nächsten Spiel drei Punkte machen." (Felix Magath)

"Man muss zugeben, dass wir mit dem Punkt in Frankfurt zufrieden sein müssen. Dass nach 90 Minuten die Null stand, macht mich hingegen sehr zufrieden. Das tut gut. Wir alle wissen aber: Eigentlich hätte Frankfurt mindestens ein Tor erzielen müssen." (Manuel Neuer)

 

1. FC Kaiserslautern

Situation: Nach zwei Spieltagen führte der FCK die Liga mit sechs Punkten an, seitdem kam nur ein weiterer Zähler dazu. Die Niederlage in Freiburg war die fünfte Pleite in Folge für den FCK und Trainer Marco Kurz. Kein anderer Coach in der Bundesliga-Geschichte der Pfälzer hat eine längere Pleitenserie vorzuweisen. Trotz des Abrutschens auf Platz 14 scheint Kurz fest im Sattel zu sitzen. "Um Gottes Willen - auf keinen Fall, nein", sagte FCK-Boss Stefan Kuntz auf die Frage, ob Kurz ob der Talfahrt etwas zu befürchten habe.

Probleme: Kaum einem Akteur im Kader gelang der Sprung von der zweiten Liga in die Bundesliga ohne Probleme. Der im Vorjahr starken Innenverteidigung um Rodnei und Amedick wird immer häufiger ihre Grenzen aufgezeigt. Auch Keeper Sippel zahlte schon einiges an Lehrgeld. Hinzu kommen zum Teil haarsträubende individuelle Fehler und die Tatsache, dass im Mittelfeld Qualität und ein echter Leader fehlen.

Das sagen die Beteiligten:

"Ich bin von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Aber unterm Strich müssen wir besser werden. Fakt ist, dass wir dilettantische Fehler machen und dadurch den Gegner zum Ausgleich einladen und nicht zwingend genug sind. Wenn das weiter so geht, werden wir auch keine Spiele gewinnen auf Dauer. Wir spielen gut, wir spielen ansehnlichen Fußball, aber diese letzte Entschlossenheit fehlt." (Marco Kurz)

"Der Trainer hat Recht. Da fehlt die Gier. Das sind dann die zehn Prozent, die fehlen, um vorne die Bude zu machen oder das Gegentor hinten zu verhindern. Da muss man sich umstellen. Mir machen die Leute, die nicht im Kader sind, zu wenig Druck. Da werden wir in den nächsten Wochen klare Gespräche führen. So stelle ich mir das sicher nicht vor." (Vereinsboss Stefan Kuntz)

 

VfL Wolfsburg

Situation: Mit drei Siegen in Folge schien der VfL zwischenzeitlich in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Die Niederlage in Nürnberg war nun allerdings bereits schon wieder die dritte Partie ohne Dreier. Mit zehn Zählern stehen die Wölfe aktuell auf Rang 14. Die Zielsetzung bei den Niedersachsen lautete ursprünglich, einen Platz im internationalen Geschäft zu erobern. Der liegt nun allerdings bereits acht Punkte entfernt.

Probleme: Schon im letzten Jahr hatte der VfL eine der schwächsten Abwehrreihen der Liga. Geändert hat sich daran bislang nichts. 18 Gegentore musste die McClaren-Elf bereits hinnehmen. Die Rückkehr von Keeper Benaglio und Friedrich wird herbeigesehnt. Vorne laufen aktuell vor allem Diego und Dzeko ihrer Form hinterher. Hinzu kommt, dass sich aus der zweiten Reihe keiner der Reservisten für einen Platz in der ersten Elf aufdrängt.

Das sagen die Beteiligten:

"Ich bin sehr enttäuscht und sehr wütend. So können wir nicht weitermachen. Wir sind nicht konstant genug. Wir haben neun Spiele, nicht genug Punkte, nicht genug Tore, zu viele Gegentore. Einige Dinge müssen sich ändern. Ich habe genug gesehen. So lange wir nicht als Team spielen, werden wir nicht erfolgreich sein." (Steve McClaren)

"Wir haben den richtigen Trainer. Wir müssen das umsetzen, was er möchte, und das haben wir bisher nicht gemacht. Wir stehen da, wo wir überhaupt nicht hinwollen, im Niemandsland. Wir müssen einiges umstellen. Es ist keine einfache Situation. Es ist wichtig, dass wir als Team zusammenstehen und durch diese Phase gehen." (Marcel Schäfer)

Der 9. Spieltag im Überblick