Müller: Keine Angst vor Kaiserslautern

SID
Thomas Müller erzielte gegen den VfL Wolfsburg das erste Tor der neuen Bundesliga-Saison
© Getty

Sei 14 Spielen hat der FC Bayern München nicht mehr gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren. Dementsprechend souverän gehen die Bayern den Auftakt des zweiten Spieltags auf dem Betzenberg an. "Die sind Aufsteiger, wir Meister. Angst brauchen wir nicht zu haben", sagte Thomas Müller vor dem Spiel.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach einer langen Serie deprimierender Niederlagen hatte Paul Breitner 1983 die Nase endgültig voll und wollte die Punkte per Post in die Pfalz schicken. Doch die Zeiten der Betzenberg-Phobie sind beim FC Bayern München vorbei. "Man sollte die großen Schienbeinschoner anziehen. Aber die sind Aufsteiger, wir Meister. Angst brauchen wir nicht zu haben", sagte Nationalspieler Thomas Müller vor Freitag-Spiel beim 1. FC Kaiserslautern (20.15 Uhr auf Sky und im LIVE-Ticker).

Angst ist in der Tat fehl am Platz. Die Pleitenserie der Bayern bei den Roten Teufeln, die beim legänderen 4:7 im Oktober 1973 ihren Höhepunkt gefunden hatte, gehört der Vergangenheit an. Seit 14 Spielen haben die Münchner nicht mehr gegen den FCK verloren.

Beim bisher letzten Auftritt in Lautern im Jahr 2006 feierten die Bayern am vorletzten Spieltag durch ein 1:1 sogar die Meisterschaft, eine Woche später stiegen die Pfälzer ab. Daran kann sich Bastian Schweinsteiger noch gut erinnern.

Van Gaal nur mit guten Erinnerungen an den Betzenberg

"Beim letzten Auftritt sind wir dort Meister geworden. Ich glaube, ich habe da nie verloren", sagte der Nationalspieler, der sich dennoch auf ein hitziges Duell einstellt: "Da steckt viel Brisanz drin, weil die Fans Bayern nicht mögen."

Gute Erinnerungen an den FCK hat auch Trainer Louis van Gaal. "Ich habe in meinem ersten Jahr als Trainer von Ajax Amsterdam 1992 in Lautern gespielt und 1:0 gewonnen", sagte der Niederländer, der nach wie vor ohne seinen verletzten Topstar Arjen Robben auskommen muss.

Gewinnen möchte auch Nationalstürmer Miroslav Klose bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Der 32-Jährige, der seine Karriere beim FCK beenden will, warnte seine Teamkollegen aber vor der Atmosphäre im seit Wochen ausverkauften Fritz-Walter-Stadion.

Klose: Aus Respekt kein Torjubel

"Freitagabend ist es am geilsten auf dem Betze, da hat Lautern fast immer gewonnen. Ich weiß, was da abgeht, das wird ein sehr schweres Spiel", sagte Klose, der im Vorfeld des Spiels an seine Familie und seine ehemaligen Fans denkt: "Ich habe 50 Karten für Familie und Freunde bestellt. Aber wenn ich ein Tor schieße, werde ich keinen Salto machen - aus Respekt vor den Fans."

An Respekt voreinander fehlte es zuletzt in der Münchner Chefetage, wo der Fall Martin Demichelis einen Streit ausgelöst hat. Van Gaal hat Demichelis für die Begegnung in der Pfalz erneut nicht berücksichtigt und damit Spekulationen über einen Abschied des argentinischen Abwehrspielers angeheizt.

"Ich werde Demichelis nicht mitnehmen. Der Grund ist der gleiche wie letzte Woche", sagte van Gaal - also: Demichelis ist derzeit zu schwach für die Startelf.

Kurz fordert mutiges Auftreten

Unstimmigkeiten gibt es beim FCK vor dem Spiel des Jahres und nach dem 3:1-Auftakterfolg beim 1. FC Köln keine. Beim viermaligen deutschen Meister herrscht große Vorfreude.

"Genau dafür sind wir aufgestiegen. Für diese Feste, die wir gemeinsam mit unseren Fans feiern können", sagte Vorstandsboss Stefan Kuntz, der sich über eine Einnahme von rund einer halben Million Euro freuen kann.

Doch die Pfälzer, die auf den tschechischen Mittelfeldspieler Jan Moravek (Muskelverletzung) verzichten müssen, wollen nicht nur beim erwarteten Erfolg der Bayern Spalier stehen.

Trainer Marco Kurz, der zuvor Bayerns Stadtrivalen 1860 betreute, möchte sich nicht kampflos geschlagen geben: "Es gibt wie immer drei Punkte, die wir holen wollen. Wir müssen mutig sein und dürfen keine Angst haben."

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Kirch, Bilek, Tiffert, Ilicevic - Lakic, Hoffer. - Trainer: Kurz

Bayern: Butt - Lahm, van Buyten, Badstuber, Contento - van Bommel, Schweinsteiger - Müller, Kroos, Ribery - Klose. - Trainer: van Gaal

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Gündogan fällt aus und wird nicht verkauft