In Hannover geht die Angst um

SID
Hannover 96 kassierte beim FC Bayern München die höchste Niederlage seit 24 Jahren
© Getty

Nach dem Debakel von München geht bei Hannover 96 die Angst um. Bei Trainer Mirko Slomka hinterließ die höchste Niederlage der Niedersachsen in der Fußball-Bundesliga seit 24 Jahren tiefe Spuren. Nach dem 0:7 beim Rekordmeister droht 96 der Sturz in die Zweitklassigkeit, und die Zukunft des erst im Januar verpflichteten Slomka ist offen. "Für die erste Liga habe ich einen laufenden Vertrag. Es ist aber nicht so, dass ich sage: Ich bleibe auf jeden Fall", sagte Slomka.

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Mutlos, willenlos, chancenlos - der Auftritt der 96er in der Münchner WM-Arena war nicht bundesligatauglich, der Sturz auf einen Abstiegsplatz die Konsequenz.

"Aufgrund des Torverhältnisses haben wir eigentlich vier Punkte verloren. Das ist besonders bitter", sagte Slomka, dessen Team mit 63 Gegentreffern in 31 Spielen die Schießbude der Liga ist.

Nach dem Punktgewinn beim Hamburger SV (0:0) und dem Erfolg gegen Schalke 04 (4:2) war die 90-minütige Demütigung beim Bundesliga-Tabellenführer für Hannover wieder ein schlimmer Rückfall in alte Zeiten.

"Wir waren freundliche Gäste"

"Die Mannschaft hat offensichtlich zwei Gesichter", stellte Slomka etwas ratlos fest und forderte für die Zukunft: "Wir müssen in mehr Qualität investieren." Ob die Zukunft in der ersten oder zweiten Liga liegt, ist drei Spieltage vor Saisonende unklar.

"Die Mannschaft hat schon bewiesen, dass sie Potenzial hat. Das müssen wir jetzt abrufen. Das Spiel in München müssen wir abhaken", sagte Klubchef Martin Kind in der "Sport1"-Sendung Doppelpass und flüchtete sich in Galgenhumor: "München ist eine schöne Stadt und wir waren freundliche Gäste."

Slomka gelobt Besserung

Auf der Rückfahrt per Bus war es mit der Freundlichkeit aber vorbei, Slomka schwor seine Truppe auf die kommenden Aufgaben bei Bayer Leverkusen, gegen Borussia Mönchengladbach und beim VfL Bochum ein.

"Wir werden wieder aufstehen und uns gegen Leverkusen anders präsentieren", sagte Slomka. Auch Sportdirektor Jörg Schmadtke hat die Hoffnung auf den Klassenerhalt trotz des desaströsen Auftritts in München nicht aufgegeben.

"Wir sind einen Punkt hinter Relegationsplatz 16, daran müssen wir uns jetzt festhalten", sagte Schmadtke und ergänzte: "Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern." Er hätte auch "in allen" sagen können.

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