Herthas Angst vor den Balljungen

Von SPOX
Ein Hannoveraner Balljunge bei der Arbeit
© Imago

Die Hertha ist abgeschlagen Letzter, aber Trainer Friedhelm Funkel entdeckt die Liebe fürs Detail. Auf Schalke wundern sich die Verantwortlichen über Felix Magaths Einkaufswahn und Werder verkauft Trikots eines Spielers, den sie noch gar nicht verpflichtet haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Werder Bremen: Die Personalie Aymen Abdennour wird immer mehr zum Running Gag. Nach der Posse mit seinem aktuellen Verein Etoile Sportive du Sahel im Wintertrainingslager in Dubai, absolvierte er nach der Rückkehr nach Bremen mehrere Trainingseinheiten und ein Testspiel gegen die eigene U 23 - wenn auch mit einem falsch beflockten Trikot. Sportdirektor Klaus Allofs wollte und konnte den Transfer aber nicht bestätigen. Der vereinseigene Fanshop ist da schon etwas weiter. Dort können die Werder-Fans schon das Trikot Abdennours mit der Rückennummer 16 bestellen. Der Abschluss des Transfers ist in Bälde zu erwarten. "Wir wollen ihn gern verpflichten, und es haben bereits konkrete Gespräche mit seinem Klub stattgefunden. Eine Einigung ist nicht mehr fern", sagte Allofs.

1. FC Nürnberg: Zuerst verlieh der FC Bayern zwei Spieler an den 1. FC Nürnberg, jetzt schickt Präsident Uli Hoeneß auch noch ein paar warme Worte in Richtung Franken: "Ich sehe die Situation für den Club nicht allzu schlecht. Der Club ist jederzeit in der Lage, besser abzuschneiden als Platz 16. Das Potential ist zu stark für den Abstieg." Hoeneß, der selbst schon in der Saison 1978/79 das FCN-Trikot trug (elf Spiele), sieht den Deal mit dem Club sehr positiv: "Der FC Bayern ist kein Caritas-Verband. Die Ausleihen von Breno und Ottl sind eine Win-win-Situation für beide Vereine. Nürnberg bekommt zwei erfahrene, gute Spieler und wir erhalten im Sommer unsere Profis mit ausreichend Spielpraxis zurück."

Hannover 96: Eigentlich schien die Karriere von Uwe Gospodarek zwischen den Pfosten schon zu Ende. Doch Hannover 96 zauberte den Ex-Bayern-Keeper als erfahrenen Ersatzmann hinter Florian Fromlowitz aus dem Hut. Seit September 2009 war Gospodarek Torwarttrainer beim Drittligisten Wacker Burghausen. "96 ist ein Glücksfall für mich. Ich habe drauf spekuliert, noch mal eine Chance zu bekommen. Für die Fußballrente bin ich noch zu jung, ich will auf jeden Fall noch zwei Jahre spielen", sagte der 36-Jährige der "Bild". Und wie schnell man von der Nummer zwei zur Nummer eins werden kann, sieht man bei Jörg Butt.

Hertha BSC: Die Berliner liegen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Trainer Friedhelm Funkel kann verstehen, dass viele den Verein schon abgeschrieben haben. Er selbst aber nicht. Deshalb lässt er in der Spielvorbereitung nichts außen vor. "Ein guter Start ist entscheidend für das Ziel Klassenerhalt. Wir werden in Hannover auf alles vorbereitet sein - sogar auf die Balljungen..." Hintergrund: In der Vorrunde rückte ein Balljunge die Kugel nicht raus, als Jens Lehmann für den VfB Stuttgart das Spiel schnell machen wollte. Die Spieler scheinen die Ansage jedenfalls verinnerlicht zu haben. "Wir haben es selbst in der Hand. Wenn wir führen, kann der Balljunge Zeit schinden wie er will", sagte Kapitän Arne Friedrich. Und Artur Wichniarek ergänzte: "Im Abstiegskampf ist alles erlaubt. Wir müssen uns gegen alle durchsetzen - auch die Balljungen..."

VfB Stuttgart: Alexander Hleb sollte der Königstransfer des VfB Stuttgart werden. In der Vorrunde blieb die Leihgabe des FC Barcelona aber weit hinter den Erwartungen zurück. Trainer Christian Gross erhöht nun den Druck auf den Weißrussen: "Hlebs Hinrundenbilanz ist ungenügend, das weiß er auch. Er hat keinen Bonus. Er muss zulegen, die Spielgeschwindigkeit erhöhen, mehr Torgefahr ausstrahlen, mehr in den Sechzehner gehen und in der Balleroberung aktiver werden."

Schalke 04: Sechs Neue hat Felix Magath im Winter nach Schalke geholt, dazu der Rückkehrer Ze Roberto und die Verpflichtung von Tim Hoogland für die nächste Saison. Schalkes Trainer und Manager war mal wieder sehr umtriebig auf dem Transfermarkt. Das wunderte aufgrund der Finanzprobleme nicht nur Beobachter, sondern auch die Verantwortlichen. "Ich wurde schon ermahnt, jetzt mal aufzuhören", sagte Magath. Kein Wunder, dass Clemens Tönnies von Magaths Shopping-Tour etwas schwindlig wurde. Immerhin steht für den Aufsichtsratschef als Geldgeber wie als Bürge persönlich einiges auf dem Spiel.

Bundesliga: Zuschauerrekord in der Hinrunde