Ein Königreich für ein paar Stürmer

Von SPOX
Stefan Kießling erzielte in dieser Saison bereits zwölf Tore für Bayer Leverkusen
© Getty
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1899 Hoffenheim

Baustellen: Sturm, Außenverteidigung

Die öffentliche Meinung: Hoffenheims Kader ist in der Tiefe gut aufgestellt. Die Realität: Im Sturm ist die Lage bei weitem nicht so rosig. Obasi und Ba sind anfällig für Blessuren, Obasi wird sich außerdem zum Afrika-Cup verabschieden.

Ibisevic ist noch nicht wieder der Alte, wobei die Frage durchaus berechtigt ist, ob jetzt der "wahre" Ibisevic zu sehen ist und die Vorrunde der vergangenen Saison mit 18 Toren ein unheimlicher Ausreißer nach oben war.

Prince Tagoe kehrt zurück, nur weiß niemand so genau, wann überhaupt. Terrazzino stagniert, Maicosuel zeigt immerhin sehr gute Ansätze. Aber doch recht dünn.

Mit Eichner, Ibertsberger und mit Abstrichen auch Raitala stehen viele Alternativen für die linke Seite parat - Top-Niveau wie auf der rechten Seite mit Beck fehlt.

VfL Wolfsburg

Baustellen: Sturm, Abwehr, (Sportdirektor)

32 Gegentore - nur Freiburg, Bochum (je 33) und Hertha (39) haben mehr. Der Schuh drückt definitiv in der Abwehr; genauer gesagt: in der Innenverteidigung. Costa war zu Saisonstart eigentlich raus und ist jetzt Abwehrchef - das sagt vieles. Daneben waren Madlung (15 Einsätze), Barzagli (11) und Simunek (1) meist unsicher.

Von den vier Neuzugängen im Sommer - Johnson, Ziani, Kahlenberg, Martins - tat sich einzig Martins phasenweise hervor, ist jetzt aber verletzt. Deswegen könnte Wolfsburg auch nach einem weiteren Stürmer suchen, der Druck auf Dzeko und Grafite machen kann. Generell schreit der Kader bei 32 Profis aber eher nach Ausmisten.

Und: derzeit deutet einiges darauf hin, dass sich der VfL verstärkt nach einem Manager/Sportdirektor umsehen wird. Dieter Hoeneß ist der heißeste Kandidat. Trainer Veh will man die Doppel- und Dreifachbelastung in Zukunft ersparen - gegen den Willen Vehs...

FSV Mainz 05

Baustellen: Sturm, Linksverteidiger

Bance ist ein Guter - aber nur, wenn er hundertprozentig fit ist. Es fehlt ein Backup, obwohl im Tuchel-System so ein kopfballstarker Keilstürmer extrem wichtig ist. Der sprunggewaltige Borja könnte die Rolle einigermaßen ausfüllen, war aber lange verletzt. Baljak, Amri, Schürrle sind eher spielende Stürmer.

Die linke Abwehrseite ist die Schwachstelle. Löw und van der Heyden, der so gut wie gar keine Chancen mehr bekommt, sind beide nur Durchschnitt. Selbst Rechtsverteidiger-Lehrling Heller ist da besser. Rose steht vor der Rückkehr - das Niveau wird aber auch er nicht heben können.

Eintracht Frankfurt

Baustellen: Sturm, zentrales Mittelfeld

Amanatidis ist dauerverletzt, Fenin auch und zudem unbeständig. Liberopoulos trifft nicht mehr wie in seinem ersten Jahr und Alex Meier ist als hängende Spitze besser aufgehoben.

Wunschkandidat Gekas ist lieber zur Hertha gewechselt, jetzt sondiert die Eintracht den Markt erneut. Letztlich wird der neue Stürmer aber einzig und alleine nach dem Geldbeutel ausgesucht werden. Noch zwei Probleme: Der Neue muss sofort weiterhelfen und sollte am besten die Liga bereits kennen.

Im offensiven Mittelfeld klafft auch ein Loch. Der Glaube an Caio schwindet nach jedem Einsatz. Teber, Korkmaz, Steinhöfer sind Durchschnitt und nicht kreativ genug, einem Spiel auch Struktur zu verleihen. Deshalb bleibt Lincoln ein heißes Thema - das auch zur Zerreißprobe zwischen Trainer Skibbe und Manager Bruchhagen werden könnte.

Borussia Mönchengladbach

Baustellen: Außenverteidigung

Jaures ist auf der linken Seite zu langsam, sowohl körperlich als auch gedanklich. Er zahlt auch in seinem zweiten Bundesliga-Jahr noch mächtig Lehrgeld. Auf der rechten Seite ist Levels als Kapitän gesetzt. Was aber über dessen technische Defizite nicht hinwegtäuschen kann.

Mit Stalteri und Daems sind die etatmäßigen Außenverteidiger dauerverletzt. Da ihre Rückkehr aber absehbar ist, wird es sich die Borussia sehr gut überlegen, ob noch jemand kommen soll.

Zumal Sportdirektor Eberl für eine klare Strategie in der Einkaufspolitik steht und kein Typ für Schnellschüsse ist.

 

1. FC Köln

Baustelle: Offensives Mittelfeld, Außenverteidigung

Zehn Tore in der Vorrunde sind eindeutig zu wenig, zumal drei davon erst am letzten Spieltag gegen Nürnberg erzielt wurden. Die Stürmer Novakovic und Podolski suchten zwar beständig nach ihrer Form, bekamen aus dem Mittelfeld aber auch zu wenig Unterstützung.

Petit und Maniche fehlt es an Dynamik und Tempo, auf den Außen überzeugte nur Ehret. Der Franzose wurde wegen der Probleme auf den Außenverteidigerposition aber zuletzt links hinten gebraucht, da Wome bei Soldo keine Rolle mehr spielt. Im Sommer soll Javier Pinola aus Nürnberg kommen.

Der FC sucht einen flexiblen Mittelfeldspieler, der sowohl auf den Außen als auch hinter den Spitzen spielen kann. Der Japaner Daigo Kobayashi weilte eine Woche im Probetraining und fiel durch. Weitere Kandidaten sollen Jakob Poulsen (Aarhus GF) und Mohammad Ghadir (Maccabi Haifa) sein. Falls Hertha BSC absteigen sollte, wäre Raffael im Sommer ein Thema.

Hier geht's zu Teil 1: Von Leverkusen bis Bremen

Hier geht's zu Teil 3: Von Freiburg bis Berlin