Hyypiä: Haben Charakter gezeigt

Von Für SPOX in Leverkusen: Markus Hoffmann
Sami Hyypiä (r.) bestritt für Bayer alle zehn Liga-Spiele und ist schon eine feste Größe
© Getty

Sami Hyypiä steht als wichtiger Neuzugang für den erfolgreichen Bayer-Start. Auch wenn es gegen Dortmund nur zu einem 1:1 reichte, steht die Werkself vorübergehend auf Rang eins.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Interview spricht der Finne über das Remis gegen Dortmund, seinen Abwehr-Kollegen Manuel Friedrich und die Unterschiede zwischen Bundesliga und Premier League.

Frage: Sami Hyypiä, Bayer hat einen Punkt gegen Dortmund gerettet, Ihr Fazit?

Sami Hyypiä: In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt und sind früh in Rückstand geraten. In der zweiten Hälfte war es viel besser. Da haben wir Charakter gezeigt, den Ausgleich erzielt und sogar auf den Siegtreffer gedrückt. Im Endeffekt sind wir glücklich über den Punkt, allerdings nicht über unsere Leistung über das gesamte Spiel.

Frage: Ein Spiel ohne großen Spaßfaktor?

Hyypiä: Manchmal ist es im Fußball so. Auch ein Spiel Barcelona gegen Real Madrid kann langweilig sein. Manchmal kann man einfach nicht auf dem höchsten Level spielen. Jetzt müssen wir das Spiel abhaken und versuchen, daraus zu lernen und uns weiter zu verbessern.

Frage: Nach vorne ging bei Bayer nicht viel, aber dann kam Manuel Friedrich. Ein Wort zu Ihrem Innenverteidiger-Kollegen?

Hyypiä: Manuel spielt bislang eine sehr gute Saison. Bevor ich nach Leverkusen kam, wusste ich ehrlich gesagt nicht viel über ihn. Wir harmonieren gut miteinander. Er spielt unheimlich konstant. Für einen Abwehrspieler ist er sehr torgefährlich, vor allem bei Standards.

Frage: Bayer musste heute viele Stammspieler durch junge Spieler ersetzen. War dies heute ein Grund für die hohe Fehlerquote?

Hyypiä: Klar machen die jungen Spieler Fehler, aber jeder macht doch Fehler. Nur wer Fehler macht kann daraus lernen. Man darf dann auf keinen Fall den Kopf hängen lassen, sondern muss weiter füreinander kämpfen. Vor allem sind wir doch ein Team. Wir gewinnen und verlieren als Team. Es ist nicht meine Art, meine Mitspieler zu kritisieren. Ich bin auch ein Teil des Teams. Und jeder macht eben Fehler.

Frage: Leverkusen hat große Pläne, auch gerade mit Ihnen. Ist Bayer auf einem guten Weg?

Hyypiä: Wir hatten einen guten Saisonstart. Aber es ist noch ein weiter Weg, bevor wir etwas erreicht haben. Ich denke, jeder Spieler möchte international spielen. Das ist klar unser Ziel. Alles was darüber hinaus noch möglich ist, ist ein Bonus. Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. Manchmal gibt es aber solche Spiele wie heute, in denen man nicht sein ganzes Leistungsvermögen abrufen kann. Das müssen wir jetzt in Ruhe analysieren.

Frage: Wie würden Sie den Unterschied zwischen Premier League und Bundesliga beschreiben?

Hyypiä: In der Premier League sind die Anforderungen noch ein wenig höher. In jeder Mannschaft ist praktisch jede Position mindestens mit einem Nationalspieler besetzt. Der Konkurrenzkampf ist daher extrem hoch. Die Spiele in England sind auch härter. Trotzdem, ich wusste, dass die Bundesliga eine starke Liga ist. Und es macht mir großen Spaß hier zu spielen. Ich musste mein Spiel nicht groß umstellen. Die Spielweise ist sehr ähnlich.

Frage: Viele haben Ihren Wechsel nach Leverkusen als Rückschritt gesehen. Wie sehen Sie das?

Hyypiä: Ich bin sehr zufrieden mit dem Wechsel. Ich hatte die Chance, hierhin zu wechseln und für mich ist es völlig in Ordnung. Ich genieße jede Minute. Ich verstehe nicht warum Leute überrascht sind. Ich hätte wohl zu ManU oder Chelsea gehen sollen...

Frage: War das WM-Qualifikationsspiel mit Finnland gegen Deutschland ihr letztes Spiel im Nationalteam?

Hyypiä: Das kann ich noch nicht sagen. Das nächste Länderspiel ist erst im Februar. Bis dahin habe ich noch eine Menge Zeit, mich zu entscheiden.

Frage: Sie haben sich also noch nicht entschieden?

Hyypiä: Nein, dafür lasse ich mir Zeit.

Frage: Welches Bundesligaspiel schauen Sie sich am Wochenende an?

Hyypiä (lacht): Natürlich schaue ich mir Liverpool gegen ManUnited an...

Leverkusen - BVB: Die Analyse