Klopp glaubt an die Klosterpforte

SID
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp will mit einem Trainingslager die BVB-Krise abwenden
© Getty

Bayern München will auch im im 179. Derby gegen den 1. FC Nürnberg wirbeln, für Spitzenreiter Hamburger SV geht es um den Nimbus der Unbesiegbarkeit. BVB-Coach Klopp hatte eine spezielle Vorbereitung.

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Neben dem bayerisch-fränkischen Prestige-Duell steht der sechste Spieltag im Zeichen möglicher persönlicher Startrekorde. Vier Tage nach dem 3:0 in der Champions League bei Maccabi Haifa können die Bayern mit einem Sieg am Samstag (15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) gegen Nürnberg den Druck auf die Spitze in der Liga erhöhen.

Doch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge warnt die Stars: "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und müssen den Club ernst nehmen." Bei den Bayern wird Nationalstürmer Mario Gomez wohl in die Startelf zurückkehren. Der leicht erkältete Franck Ribery könnte dagegen geschont werden.

Letzter Club-Sieg liegt schon lang zurück

Obwohl die Franken zuletzt am 31. März 1992 (3:1) in München gewonnen haben, reisen sie laut Coach Michael Oenning "nicht mit schmalem Kreuz" in die Landeshauptstadt.

Der HSV brennt am Sonntag (15.30 Uhr) in Frankfurt nicht nur auf Wiedergutmachung für das peinliche 0:3 in der Europa League bei Rapid Wien, sondern will die Tabellenführung erfolgreich verteidigen. "Es ist gut, dass wir gar nicht viel Zeit zum Nachdenken haben", sagte Abwehrchef Joris Mathijsen.

Stürmer Mladen Petric ergänzte: "Wir wollen zeigen, dass unsere Leistung in Wien nur ein Ausrutscher war." Die Hanseaten weisen den besten Start in 46 Jahren Bundesliga vor.

Eintracht jagt den Vereins-Rekord

Die ebenfalls ungeschlagene Eintracht könnte mit einem Sieg ihren besten Auftakt seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1995/96 feiern. "Wir wollen frech auf den Platz gehen und so aggressiv und offensiv wie möglich spielen", sagte Eintracht-Coach Michael Skibbe.

Auch der Tabellenzweite Bayer Leverkusen will am Sonntag (17. 30 Uhr) bei der Revanche für die 0:1-Endspielniederlage im DFB-Pokal gegen Werder Bremen die weiße Weste wahren. Im Blickpunkt steht vor allem Stefan Kießling.

Sollte der Stürmer erneut ein Tor erzielen, wäre er der erste Spieler, der in allen sechs Spielen seit Beginn einer Saison getroffen hätte. Zugleich würde Kießling Pluspunkte bei Bundestrainer Joachim Löw für eine Berufung im Nationalteam sammeln.

Kurz-Trainingslager soll BVB helfen

Auf einen Weg aus der Krise hoffen dagegen am Samstag Borussia Dortmund bei Hannover 96 und Schlusslicht 1. FC Köln beim VfB Stuttgart sowie der Tabellenvorletzte Hertha BSC Berlin am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Aufsteiger SC Freiburg.

Im Kurz-Trainingslager im Nobel-Hotel Klosterpforte hat Coach Jürgen Klopp die BVB-Profis nach dem 1:5 gegen die Bayern mit langen Gesprächen und Videoanalysen auf die Partie in Hannover eingestimmt.

Klopp: dank Grippe keine Einzelgespräche

"Ich spüre, dass uns diese beiden intensiven Tage gut getan haben", sagte Klopp, der wegen einer Grippe auf Einzelgespräche verzichten musste. Bei einer Pleite droht der Absturz auf einen Abstiegsplatz.

Beim 1. FC Köln glaubt Nationalstürmer Lukas Podolski an die Wende zum Guten. "Ich bin sicher, dass wir die Kurve kriegen", sagte Poldi.

Druck lastet auf Stuttgart

Der Druck auf den Neuzugang ist ebenso groß wie auf Trainer Zvonimir Soldo, der in Stuttgart als Profi große Erfolge feierte. Alles andere als ausgelassene Stimmung herrscht auch bei den Schwaben nach dem durchwachsenen Saisonstart mit fünf Punkten und dem 1:1 in der Champions League gegen die Glasgow Rangers.

Die Hertha muss nicht nur einen Fehlstart und das 1:1 in der Europa-League gegen den FK Ventspils verdauen, sondern auch den Ausfall von Stammtorhüter Jaroslav Drobny (Oberschenkelverletzung) verkraften.

Weil auch Ersatztorwart Christopher Gäng mit einem Fußbruch nicht nur Verfügung steht, wird der 19-Jährige Sascha Burchert gegen Freiburg sein Bundesligadebüt feiern. Geschäftsführer Michael Preetz rät in der heiklen Lage: "Ruhe bewahren."

Die voraussichtlichen Aufstellungen: Hannover gegen Dortmund