Schlechter Stil

Von Thomas Gaber
Franck Ribery wechselte 2007 für 25 Millionen Euro von Olympique Marseille zum FC Bayern
© Getty

Bayern-Trainer Louis van Gaal hält Franck Ribery noch nicht für ausreichend fit, um Bundesliga zu spielen. Der Franzose ist anderer Meinung und will in der nächsten Woche für Frankreich auflaufen. Kein guter Zeitpunkt für ein neuerliches Ribery-Theater, meint SPOX-Redakteur Thomas Gaber.

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Kommentar Raymond Domenech hat Franck Ribery in die französische Nationalmannschaft berufen. Das ist sein gutes Recht. Ribery ist Frankreichs bester Spieler und hat Domenech mehrmals den Kopf gerettet. Und es ist auch Domenechs gutes Recht, einen lange verletzten Ribery einzuladen, wenn dieser ihm mitgeteilt hat, er könne spielen. So lautet zumindest Domenechs Begründung.

Wenn Ribery sagt, dass er einsatzfähig ist, ist er über seinen Gesundheitszustand anderer Ansicht als sein Trainer.Louis van Gaal schloss zuletzt einen Einsatz seines Mittelfeldspielers von Beginn an beim Bundesligastart in Hoffenheim aus. Van Gaal betont das hohe Niveau, auf dem seine Mannschaft in der Vorbereitung gearbeitet habe. Dieses Niveau kann Ribery mit gerade Mal fünf Teilnahmen am Mannschaftstraining nicht haben.

Der FC Bayern hat Ribery in den letzten zwei Monaten permanent verteidigt, obwohl der Franzose öffentlich mit seinem Abschied kokettierte. Hoeneß und Rummenigge haben sich sogar mit dem allmächtigen Kaiser angelegt. Ein klein wenig Dankbarkeit darf man daher von Ribery erwarten. Ob Frankreich einen Rekonvaleszenten für einen Gegner wie die Faröer Inseln benötigt, sei dahingestellt. Scheinbar ist Domenechs Not groß, das Vertrauen in den Rest der Equipe Tricolore weniger.

Ribery sollte auf die Reise zu den Schafsinseln verzichten und stattdessen in München vernünftig trainieren. Er ist ein großartiger Spieler, für die Bayern aber nur zu gebrauchen, wenn er topfit ist.

In den letzten zwei Jahren hat Ribery für Schlagzeilen gesorgt, weil er fantastisch Fußball gespielt hat. Einer eher durchschnittlichen Rückrunde folgte das unsägliche Wechseltheater. Wenn sich Ribery schon nicht zu einem klaren Bekenntnis zum FC Bayern durchringen kann, sollte er seinen Geldgeber nicht auch noch mit einer Länderspielreise im Krankenstand vor den Kopf stoßen - bei aller Liebe zu seinem Land.