Aogo: "Nach Freiburg wurde zu viel geredet"

Von Für SPOX in Hamburg: Benny Semmler
Hamburgs Dennis Aogo (r.) freut sich mit den Neuzugängen Eljero Elia und Marcus Berg über 3 Punkte
© Imago

Der Hamburger SV hat sich mit einem 4:1 (3:1)-Erfolg gegen Borussia Dortmund für den schwachen Saisonauftakt rehabilitiert. SPOX sprach nach der Partie mit Linksverteidiger Dennis Aogo über Krisengerede in der Hansestadt, das interne Duell mit einem Nationalspieler und zwei sensationelle Neuzugänge.

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SPOX: Dennis Aogo, saß der Frust nach dem Freiburg-Spiel so tief, dass man nun gegen Dortmund top-motiviert war?

Dennis Aogo: Ach, innerhalb der Mannschaft hatten wir nach Freiburg gar nicht so viel Frust. Wir wussten, wo wir nach unserer sehr harten Vorbereitung stehen und haben uns von der doch sehr harschen Kritik nicht verunsichern lassen. Da wurde ein bisschen zu viel geredet. Es hat mich gewundert, dass da schon von einer Krise gesprochen wurde. Aber mehr auch nicht.

SPOX: Viele haben sich über die Müdigkeit am ersten Spieltag gewundert...

Aogo: ...und die haben wir unter der Woche in den Griff bekommen. Einige haben individuell im Fitnessbereich gearbeitet. Andere haben Erfolgserlebnisse bei ihren Länderspielen gesammelt und kamen mit mehr Selbstbewusstsein zurück. Und dann war natürlich jedem klar, dass eine Reaktion her musste.

SPOX: Dennoch: So dominant und torhungrig hat man den HSV lange nicht gesehen.

Aogo: Wir haben uns unter der Woche einfach unheimlich auf dieses Spiel vor den eigenen Fans gefreut. Da kam Dortmund genau richtig. Denn klar, wir mussten nach den letzten Auftritten was gutmachen. Und heute wollte einfach jeder - und dann kommt so eine Startphase raus.

SPOX: Sie kämpfen mit Nationalspieler Marcell Jansen auf der linken Außenbahn um die Position. Heute konnten Sie wieder punkten.

Aogo: Wir haben heute im Kollektiv eine sehr gute Leistung gezeigt. Da gehöre ich auch dazu. Genau wie letzte Woche. Aber klar, es war heute ein super Nachmittag.

SPOX: Eljero Elia hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. War das schon so zu erwarten?

Aogo: Heute haben es alle gesehen: Elly hat außergewöhnliche Fähigkeiten, vor allem im Spiel nach vorne. Und wenn er defensiv weiter so arbeitet, wie es im Moment der Fall ist, dann darf sich die Bundesliga auf einen tollen Spieler freuen.

SPOX: Der Mann des Tages war jedoch ein 35-Jähriger.

Aogo: Absolut. Was Ze Roberto für einen Fußball spielt - da freut sich jedes Fußballerherz. Es ist echt erstaunlich, wie Ze mit seinen 35 noch über den Platz springt. Das ist sensationell.

SPOX: Sie schwärmen ja richtig.

Aogo: Ganz ehrlich: Ich freue mich, dass ich mit so einem Spieler zusammen spielen darf. Wir profitieren alle sehr von ihm, lernen jede Woche was. Er spricht im Training und danach immer wieder interessante Dinge an. Für einen jungen Spieler ist Ze Roberto der beste Kollege überhaupt.

SPOX: Zurück in die Defensive. Haben wir die Viererkette gesehen, die sich der HSV wünscht?

Aogo: Wir haben bereits in der letzten Saison häufig in der Formation gespielt. Und ich glaube wir stehen mit diesen Leuten auch ganz gut. Allerdings dürfen wir nach so einem Sieg jetzt nicht wieder alles hochjubeln, genau wie wir nach schwächeren Spielen nicht alles in Frage stellen sollten.

SPOX: Der nächste Bundesliga-Gegner heißt Wolfsburg.

Aogo: Das wird natürlich ein völlig anderes Spiel. Aber wir werden uns in den nächsten Tagen speziell auf die Wolfsburger vorbereiten - und dann sicher auch dort Punkte holen.

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