Eine Million Euro Abfindung für Beiersdorfer

SID
Dietmar Beiersdorfer wurde 1987 DFB-Pokalsieger mit dem Hamburger SV
© Getty

Etwa 2.000 Klub-Anhänger, weit mehr als geplant, haben am Montagabend an der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Hamburger SV teilgenommen. Ex-HSV-Sportdirektor Dietmar Beieersdorfer wurde von der Fan-Gruppierung Supporters gefeiert, Vorstandsboss Bernd Hoffmann hart kritisiert.

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Erwartet emotional und teilweise polemisch wurde über die Hintergründe diskutiert, die am 23. Juni zur Trennung von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer geführt hatten.

Hoffmann im Zentrum der Kritik

Im Zentrum der Kritik stand in der Hamburger Messe der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.

Ralf Bednarek, Vorsitzender der mächtigen HSV-Gruppierung Supporters, bemängelte den autoritären Führungsstil Hoffmanns sowie das Krisenmanagement des Klubs und bezweifelte, dass Beiersdorfer, der laut "Hamburger Abendblatt" eine Million Euro Abfindung bekommt, tatsächlich aus freien Stücken zurückgetreten sei.

"Dietmar Beiersdorfer war eine Integrationsfigur, ein echter HSVer", sagte Bednarek.

"Beiersdorfer ging auf eigenen Wunsch"

Dem widersprach der Aufsichtsratsvorsitzende Horst Becker: "Didi wurde nicht entlassen. Es war sein eigener Wunsch. Der Aufsichtsrat hat alles getan, ihn zu halten, aber er hat sich nicht um einen Millimeter bewegt. Wir hatten auch danach kein Chaos im Verein."

Hoffmann, der aus dem Kampf mit Beiersdorfer um Macht und Kompetenzen als Sieger hervorgegangen war, verteidigte sein Vorgehen, zeigte aber auch Selbstkritik: "Ich stehe inhaltlich dazu, dass ich als Vorstandsvorsitzender kritische Fragen stelle. Ich werfe mir vor, dass auch ich etwas mit der Situation zu tun habe, in der wir jetzt sind."

Mit Blick auf Beiersdorfer fügte er hinzu: "Das ist aber auch eine Frage der Kommunikation."

Vier Kandidaten für Beiersdorfers Nachfolge

Offen blieb, wer Beiersdorfers Nachfolge antreten soll. Becker kündigte an, dass der Neue auch Mitglied des Vorstands sein soll und "auf Augenhöhe mit dem Vorstandsvorsitzenden arbeiten soll".

Laut "Hamburger Abendblatt" werden im Aufsichtsrat vier Kandidaten gehandelt: Thomas von Hessen, derzeit bei Apollon Limassol unter Vertrag, Thomas Helmer (DSF-Moderator), Bernd Wehmeyer (Klubmanager) und Michael Schröder (Chefscout).

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