Lucio wechselt zu Inter

Von SPOX
Lucio spielte fünf Jahre für den FC Bayern München
© Getty

Der brasilianische Nationalmannschaftskapitän Lucio verlässt den FC Bayern München. Das teilte Bayern-Manager Uli Hoeneß auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstagmittag mit. Lucio wechselt zu Inter Mailand. Hoeneß äußerte sich auch erneut über die Zukunft von Franck Ribery.

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Der FC Bayern München muss in Zukunft auf Innenverteidiger Lucio verzichten. Das verkündete Bayern-Manager Uli Hoeneß auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Donnerstagmittag.

"Lucio wird den FC Bayern München verlassen und zu Inter Mailand wechseln. Er wird dort einen Drei-Jahresvertrag unterschreiben", sagte Hoeneß.

"Wollten ihm maximal einen Zweijahresvertrag geben"

Lucio war 2004 von Bayer Leverkusen zum FC Bayern gewechselt, wo er drei Mal das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal (2005, 2006 und 2008) gewann. Sein Vertrag in München wäre am 30. Juni 2010 ausgelaufen.

"Lucio wollte einen weiteren langfristigen Vertrag bei uns. Wir wollten aber maximal zwei Jahre mit ihm verlängern. Als Inter ihm einen Drei-Jahresvertrag geboten hat, hat er sich entschieden, das Angebot anzunehmen. Lucios Berater Sandro Becker ist seit zehn Tagen in München und hat Angebote sondiert. Jetzt haben wir uns mit Inter geeinigt", so Hoeneß.

Lucio: "Inter ist ein Gigant"

Lucio beschrieb den Ablauf ähnlich: "Ich bin 31 und wollte noch einmal einen langfristigen Vertrag. Aber das wollte der Verein in der Form nicht. Als dann das Inter-Angebot kam, hat es mir die Entscheidung leicht gemacht."

Eigentlich hatte er nach dem Confed-Cup und seinem Urlaub für ein weiteres Jahr in München geplant. "Aber im Nachhinein war das so besser. Inter wollte mich unbedingt, Bayern nicht mehr", stellte er in der "tz" klar. Dennoch habe er nur gute Erinnerungen an den FC Bayern.

Der Herausforderung Mailand und Serie A sieht er mit Freude entgegen: "Inter ist ein Gigant und das wird spektakulär für mich."

Über die Transfermodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Die Ablösesumme soll zwischen acht und zehn Millionen Euro betragen. "Inter hat uns 15 Spieler als Tauschobjekt angeboten. Aber wir wollten Cash. Das ist uns lieber", sagte Hoeneß.

Weitere Abgänge wahrscheinlich

Der 31-jährige Lucio hatte nach dem Gewinn des Confederations Cups 2009 in Südafrika, bei dem er im Finale gegen die USA (3:2) kurz vor Schluss das Siegtor für die Selecao erzielt hatte, mehrfach den Wunsch geäußert, den FC Bayern zu verlassen.

Sein Abgang dürfte nicht der letzte gewesen sein. Trainer Louis van Gaal wiederholte am Donnerstagmorgen seine Bedenken über die Größe des Kaders. "Ich habe bei Ajax, Barcelona und Alkmaar immer mit 22 Spielern plus drei Jugendspielern gearbeitet. Das soll auch hier so sein. Momentan haben wir 27 Spieler plus fünf Jugendspieler", sagte der Niederländer.

Hoeneß: "Ribery bleibt"

Als Streichkandidaten gelten Tim Borowski, Christian Lell, Andreas Ottl und Hamit Altintop. Franck Ribery wird dagegen beim FC Bayern bleiben, wie Hoeneß abermals betonte.

"Wir saßen kürzlich mit Louis van Gaal zusammen und haben beschlossen, dass Franck Ribery bei uns bleibt. Wenn er gut trainiert, wird er am 8. August mit dem FC Bayern gegen Hoffenheim spielen", sagte der Manager.

Die Frist für ein entsprechendes Angebot potentieller Interessenten sei am Mittwoch abgelaufen. "Für uns ist damit ganz klar ein Schlussstrich gezogen worden. Ich hoffe, dass seine Berater nicht weiter ständig in ihn hineinquatschen", so Hoeneß.

Lucio im Steckbrief