"Eine Unsportlichkeit allererster Güte"

Von SPOX
Stuttgarts Torhüter Jens Lehmann (r.) legt sich gerne mit der pfeifenden Zunft an
© Imago

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hat die Kritik von Jens Lehmann an den deutschen Schiedsrichtern vehement zurückgewiesen und dem Torhüter des VfB Stuttgart grobe Unsportlichkeit unterstellt.

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"Lehmanns Kritik ist eine Unsportlichkeit allererster Güte. Dahinter steckt Taktik. Er will Stimmung gegen uns machen. Und das ist ihm offenbar auch schon beim Hoffenheim-Spiel gelungen. Herr Weiner hat einen sehr angespannten Eindruck gemacht", sagte Rummenigge am Montag in München anlässlich der Präsentation eines neuen Partners des FC Bayern.

Rummenigge weiter: "Lehmann unterstellt dem DFB indirekt Manipulation und Betrug. Ich bin gespannt, wie der DFB darauf reagieren wird."

Es wird keine Reaktion geben. Wie bekannt wurde, wird der Kontrollausschuss des DFB keine Ermittlungen gegen Lehmann einleiten.

Lehmann: "...dann wären wir schon Meister"

Lehmann hatte letzte Woche gesagt, dass der FC Bayern von den Schiedsrichtern bevorzugt behandelt werden würde. Am vergangenen Samstag hatte Lehmann auch den VfL Wolfsburg ins Visier genommen.

"Wolfsburg hat natürlich auch von Schiedsrichter-Entscheidungen profitiert. Ich habe es noch nicht gesehen, dass sie irgendwo mal negative Entscheidungen hätten hinnehmen müssen. Bei normalen Schiedsrichter-Entscheidungen wären wir schon Meister", so Lehmann.

Rummenigge lobt Zurückhaltung der Vereine

Rummenigge nahm die deutschen Referees dagegen in Schutz: "Es gibt überhaupt keinen Zweifel an unseren Schiedsrichtern. Wenn Wolfsburg Meister wird, dann nicht wegen irgendwelcher Schiedsrichter-Entscheidungen, sondern weil sie eine fantastische Saison gespielt haben. Das muss man als Spieler, gerade in seinem Alter, akzeptieren. Das gehört zum Fairplay dazu."

Der Bayern-Boss lobte die Zurückhaltung der Trainer und Verantwortlichen der Vereine im Saisonendspurt. "Aber plötzlich gibt es immer mehr Spieler, die meinen, sie müssten sich mit verbalen Angriffen hervortun", so Rummenigge.

Schiri-Kritik von Lehmann nichts Neues

Jens Lehmann fiel in der Vergangenheit des Öfteren durch Schiedsrichter-Kritik auf. Dem Italiener Roberto Rosetti unterstellte er, im EM-Finale 2008 zugunsten der Spanier gepfiffen zu haben.

"Er war parteiisch um wenigstens das Mindeste zu sagen. Ich bin richtig wütend. Er hat uns verpfiffen", so der Ex-Nationaltorhüter nach der 0:1-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft im Endspiel.

Zudem sei er als Torhüter des FC Arsenal von den Schiedsrichtern nie geschützt worden.

Titel zu 99,9 Prozent an Wolfsburg

Am kommenden Samstag treffen Bayern München und der VfB Stuttgart im "Endspiel" um den direkten Einzug in die Champions League aufeinander.

An den Meistertitel glaubt Rummenigge nicht mehr. "Wir gehen davon aus, dass die Würfel zu 99,9 Prozent gefallen sind und dass es keine große Sensation geben wird. Das lässt sich Wolfsburg nicht mehr nehmen. Wir wollen den zweiten
Platz sichern, mit dem wir uns direkt für die Champions League qualifizieren. Wenn uns das gelingt, sind wir mit der Saison
zufrieden."

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