KSC plant schon für die 2. Liga

SID
Adoube, Celozzi und Miller schleichen nach der 0:2-Pleite gegen Schalke enttäuscht vom Platz
© Getty

Trainer Edmund Becker setzt weiter auf Durchhalteparolen, doch Manager Rolf Dohmen verriet bereits Details über die Planungen nach dem Abstieg. Der Karlsruher SC befindet sich nach dem 0:2 (0:1) bei Schalke 04 weiter auf direktem Weg in Richtung 2. Bundesliga und ist einem peinlichen Rekord näher als dem Klassenerhalt.

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Seit 720 Minuten wartet der KSC auf ein Tor und präsentierte sich erneut so harmlos, als wolle er die Negativmarke des 1. FC Köln von 1033 Minuten aus der Saison 2001/02 unbedingt knacken.

Dohmen gibt sich keinen Illusionen hin. "Wir betreiben die Planungen für die zweite Liga genauso intensiv wie die für die erste", sagte der Manager und beruhigte die Fans zumindest in einem Punkt: "Finanziell stand der KSC bei einem Abstieg noch nie so gut da wie jetzt. Wir bekommen die Lizenz ohne Probleme."

Dohmen will im Abstiegsfall "kein Risiko eingehen"

Dennoch glaube er nicht, dass man "direkt wieder um den Aufstieg mitspielen kann", denn es werde wieder Mannschaften geben, die mit höheren Etats arbeiten.

Man werde im Abstiegsfall "kein Risiko eingehen und konservativ planen", sagte der Manager, bevor er hastig hinzufügte, dass es ja noch nicht so weit sei.

Dass Dohmen wegen seiner unglücklichen Personalpolitik zum Buhmann der Fans avanciert ist, nimmt er gelassen hin. Die operative Abteilung habe sich frühzeitig zum Trainer bekannt, und nach so einer Negativserie sei klar, dass sie "auf die Fresse bekommt".

Trotzdem will Dohmen an der Seite von Becker in die 2. Liga gehen: "Die Aussagen des Vorstands sind eindeutig. Wir haben beide Verträge bis zum 30. Juni 2010, und die werden eingehalten."

Becker will nicht aufgeben

Doch vor allem Becker verwies erneut mit Nachdruck auf die Chance zum Klassenerhalt. "Mit zwei Siegen in Folge können wir den Relegationsplatz erreichen. Es wäre fatal, nicht mehr daran zu glauben. Irgendwann wird man für das belohnt, was man investiert hat - und das war in dieser Saison eine ganze Menge".

Doch auch auf Schalke führten die in der Tat vorhandenen Bemühungen nicht zu einem Tor, erneut übertrafen sich die Offensivkräfte an Harmlosigkeit. Kevin Kuranyi (23.) mit seinem elften und Jefferson Farfan (80.) mit seinem achten Saisontor machten den Schalker perfekt.

Am kommenden Samstag empfängt Karlsruhe 1899 Hoffenheim zum Krisenderby. Der Herbstmeister ist mit neun Punkten in der Rückrundentabelle Vorletzter vor dem KSC (5).

Schalke mit Pflichtsieg

Bei den Königsblauen blieb derweil nach dem glanzlosen Pflichtsieg in der Trainerfrage alles beim Alten, obwohl Interimscoach Mike Büskens weitere Punkte auf dem Weg zur Daueranstellung sammelte.

Ein Fingerzeig aus dem Schalker Vorstand, der auch zur Managersuche keine Wasserstandsmeldungen abgab, blieb jedoch aus. "Die Trainerfrage stellt sich momentan nicht. Wir haben eine klare Absprache bis zum Saisonende, danach sehen wir weiter", sagte Geschäftsführer Peter Peters.

In seiner zweiten Amtszeit als Aushilfe kann Büskens mittlerweile auf 6 Punkte und 4:0 Tore aus zwei Spielen verweisen. Mit seinem Engagement in der Vorsaison kommt er auf die Top-Bilanz von 7 Siegen in 8 Spielen bei einem Unentschieden und 17:1 Toren.

Jones will für Büskens und Mulder sprechen

Während Büskens die Situation weiterhin mit einem Schulterzucken hinnimmt ("Ich werde ganz normal meine Arbeit bis zum Saisonende machen und nicht anfangen zu schweben"), deutete sich bereits an, dass die Trainerfrage noch jede Menge Sprengstoff bergen könnte.

Sollte Büskens mit seinen Helfern Youri Mulder und Oliver Reck erfolgreich bleiben, "werden wir für sie sprechen, und dann wird es schwierig für die oben, anders zu reagieren", sagte Jermaine Jones.

Schalke - Karlsruhe: Alle Daten & Fakten