Zuversicht beim HSV wieder eingekehrt

SID
Der Hamburger SV um Paolo Guerrero blickt dem Saisonfinale optimistisch entgegen
© Getty

Kaum hatten die Hamburger die kalte Dusche durch den Last-Minute-Treffer von Mario Gomez hinter sich, da kamen sie wie frisch aus dem Ei gepellt aus den Katakomben.

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"So etwas kann passieren. Wir haken das jetzt ganz schnell ab und konzentrieren uns auf Manchester", sagte Nationalspieler Marcell Jansen glaubhaft unerschrocken und erfüllte damit schneller als gedacht den Wunsch seines Trainers Martin Jol.

"Ich hoffe, dass wir die Niederlage schnell abhaken können, denn die kommenden Aufgaben werden nicht unbedingt einfacher." Gomez hatte mit seinem Tor des Tages für die 0:1 (0:0)-Niederlage beim VfB Stuttgart und im ersten Moment für Entsetzen beim HSV gesorgt.

Zuversicht beim HSV kehrte schnell zurück

Doch beinahe genauso schnell, wie dieser Treffer beim im Nationalteam zuletzt stets unglücklich agierenden Stürmer eine befreiende Wirkung entfaltete, kehrte die Zuversicht bei den Gästen zurück. Für eine Schockstarre haben die Hanseaten auch gar keine Zeit.

Bereits am Donnerstag erwartet Manchester City im Viertelfinal-Rückspiel des UEFA-Cups die Norddeutschen zur Revanche für das 1:3 im Hinspiel. Wegen des anstrengenden Saisonendspurts mit dem Tanz auf den drei Hochzeiten Bundesliga, UEFA-Cup und DFB-Pokal schob Dietmar Beiersdorfer möglichen Alibis schnell einen Riegel vor.

Beiersdorfer: "Freuen uns, dass wir die meisten Spiele haben"

"Auch für die anderen Mannschaften ist die Saison lang. Wir haben die meisten Spiele, aber wir freuen uns alle, dass wir die meisten Spiele haben", sagte der Sportdirektor und machte eine einfache Gleichung auf: "Wenn wir nicht so viele Spiele hätten, wären wir auch nicht so erfolgreich. Umso mehr Spiele, desto besser."

Sieben sind es noch in der Liga. Mit drei Zählern Rückstand auf Tabellenführer VfL Wolfsburg liegt der HSV nun punktgleich mit Rekordmeister Bayern München auf Champions-League-Qualifikationsplatz drei. Wie Jol hofft auch Beiersdorfer weiterhin, dass im Titelmehrkampf noch etwas geht.

"Es ist offen. Es sind noch sieben Spiele, es gibt noch 21 Punkte. Die müssen richtig verteilt sein." Bestensfalls kommen im Saisonendspurt zu den sieben Ligaspielen noch insgesamt sechs im Europacup und DFB-Pokal hinzu. Werder Bremen wird dabei aller Voraussicht nach zu einem ständigen Begleiter.

Vier Nord-Duelle mit Bremen sind möglich

Vier Duelle der beiden Nordrivalen stehen in den kommenden Wochen an, sofern beide Mannschaften ihre guten Ausgangssituationen am Donnerstag nutzen und ins Halbfinale des UEFA-Cups einziehen.

Die voraussichtlichen Nordderbys am 22. April im DFB-Pokal, am 30. April und 7. Mai im UEFA-Cup sowie am 10. Mai in der Bundesliga "sind jetzt überhaupt kein Thema. Wir müssen erstmal zusehen, dass wir weiterkommen", mahnte Beierdorfer. Ein Überraschungsei der erfreulichen Art hielt derweil Markus Babbel am Ostermontag für seine Mannschaft bereit.

Der Teamchef strich als Lohn für das hohe Engagement die für 10.00 Uhr angesetzte Trainingseinheit und gab den Profis frei. "Ein gutes Spiel" hatte der 36-Jährige von seinem Team gesehen, das "aufopferungsvoll gekämpft und sich durch das späte Tor auch belohnt hat".

Lanig: "Das ist einfach überragend"

Bei nur noch drei Punkten Rückstand auf den geschlagenen HSV ist der Wunsch der Schwaben, in die Königsklasse einzuziehen, zum Greifen nah.

"Es gilt, den fünften Platz zu festigen, aber jeder Spieler träumt natürlich von der Champions League", sagte Mittelfeldspieler Martin Lanig und erkannte eine neue Fähigkeit zum finalen Punch.

"Wir haben erst in Bochum in der letzten Minute den Siegtreffer erzielt. Und jetzt wieder. Das ist super, einfach überragend. Ein Spiel dauert eben 90 oder manchmal auch 92 Minuten."

Stuttgart - Hamburg: Daten & Fakten