Hopp sorgt sich um Ruf von Hoffenheim

SID
Dietmar Hopp ist um den ruf seines Klubs TSG Hoffenheim besorgt
© Getty

Bei der Feier zu seinem 69. Geburtstag im Golfklub von St. Leon Roth war die Stimmung bei Mäzen Dietmar Hopp etwas getrübt. Denn nachdem die Spieler von 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga den Wandel vom gefeierten Herbstmeister zu den Versagern der Rückrunde weiter vollzogen hatten, ist Hopp immer mehr um den Ruf "seines" Klubs besorgt.

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"Mir ist klar, dass wir zurzeit kein gutes Bild abgeben", sagte Hopp nach Hoffenheims 0:1 (0:1) gegen Hertha BSC Berlin und der Fortsetzung des freien Falls.

Hopp tritt deshalb die Flucht nach vorn an und hat für die kommende Saison den Sprung auf Europas Fußball-Bühne als klares Ziel ausgegeben.

Hopp verschärft Druck auf Verantwortliche

"Die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb wird in der nächsten Spielzeit unsere Vorgabe sein", sagte Hopp und verschärfte damit den Druck auf die Verantwortlichen.

Für die neue Zielsetzung hat beim Erstliga-Neuling ein Umdenken stattgefunden. Die Zeiten, in denen vorwiegend auf junge Spieler gesetzt wurde, sind abgelaufen. Die Mannschaft soll auch mit erfahrenen Profis verstärkt werden.

"Wir haben dazu gelernt und sehen auch die Notwendigkeit, auf routiniertere Profis zu setzen", erklärte Manager Jan Schindelmeiser. Wer zur nächsten Saison kommen soll, ist noch offen.

Fakt ist, dass etwa sechs neue Spieler verpflichtet werden sollen. Im Gespräch ist unter anderem der 18 Jahre alte "Rohdiamant" Lewis Holtby von Zweitligist Alemannia Aachen.

Elf Spiele ohne Sieg

Nach der peinlichen Serie von elf Spielen ohne Sieg hat Trainer Ralf Rangnick aber zunächst andere Sorgen. Der 50-Jährige ist für den Rest der Saison um Schadenbegrenzung bemüht.

"Wir sollten in unserer Situation nicht darüber diskutieren, wie viele Spiele wir noch gewinnen können. Wir sollten sehen, dass wir überhaupt noch ein Spiel gewinnen", sagte Rangnick.

Beim 0:1 gegen Berlin durch den Gegentreffer von Patrick Ebert (40.) hatten die Hoffenheimer genug Gelegenheiten zum langersehnten Erfolg, münzten ihre Überlegenheit aber nicht in Tore um.

"Wir haben Berlin phasenweise an die Wand gespielt, aber der Ball will einfach nicht ins Tor", sagte Sejad Salihovic. Zu allem Überfluss traf Boubacar Sanogo eine Minute nach seiner Einwechslung mit einem Kopfball nur den Pfosten (77.).

Problemfall Hildebrand

Als Problemfall entpuppt sich zudem Timo Hildebrand. Der zuletzt häufig verletzte Ex-Nationaltorhüter ist meilenweit von seiner Bestform entfernt. Auch bei seinem fünften Pflichtspiel nach seinem Wechsel vom FC Valencia in der Winterpause gab der 30-Jährige beim Gegentor von Ebert ins kurze Eck kein gutes Bild ab.

"Ob ich den Ball halten muss, weiß ich nicht, aber es ist doch normal, dass man nach einer Verletzung nicht gleich in bester Verfassung ist", erklärte der Schlussmann.

Rückendeckung bekam Hildebrand von "Ziehvater" Rangnick. "Timo hat bislang aufgrund der Verletzungen keine leichte Zeit gehabt", sagte Rangnick: "Aber er wird für uns in der nächsten Saison noch sehr wichtig sein." Und dann sind die Ziele von Beginn an höher gesteckt.

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