Jansen: "Haben uns etwas blöd angestellt"

SID
Marcell Jansen musste mit dem Hamburger SV eine bittere Pleite beim VfB Stuttgart hinnehmen
© premiere

Hamburgs Marcell Jansen ärgert sich schwarz über die Last-Minute-Pleite beim VfB Stuttgart. Jürgen Klinsmann setzt Michael Rensing auf die Bank und rechtfertigt es mit dem Qualitätsvorsprung von Hans-Jörg Butt. Zudem glaubt Felix Magath, dass sein Team in der kommenden Woche wieder stärker auftreten wird. Die Premiere-Stimmen des 27. Spieltags.

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VfB Stuttgart - Hamburger SV 1:0:

Marcell Jansen (Hamburger SV):

...über das Spiel: "Die Stuttgarter waren ausgeruht und wir haben zu wenig erzwungen. Wir müssen vorne mehr zum Abschluss kommen, das ist uns nicht gelungen. Dann bekommt man in der letzten Minute so ein Scheiß Ding rein. Ich weiß nicht, was ich von dem Spiel halten soll. Stuttgart hat nicht viel gemacht, sie haben gewonnen. Von uns war es etwas blöd angestellt, da wäre mehr drin gewesen. Sehr ärgerlich. Mit dem Rest können wir nicht zufrieden sein."

Martin Jol (Trainer Hamburger SV):

...über das Spiel: "Über 90 Minuten war ich zufrieden mit einem Punkt, aber dann passiert in der letzten Minute so etwas -  Das ist sehr bitter!"

Markus Babbel (Teamchef VfB Stuttgart):

...über seine Emotionen nach dem Spiel: "Die Emotionen waren riesig groß nach dem Tor. Man hat es im Stadion gemerkt: Das Stadion ist explodiert, genau so wie wir. Heute hatte ich das Gefühl, dass es ein 0:0 wird, dass wir das Tor nicht mehr machen, deshalb freut es mich am Ende umso mehr, dass die Mannschaft gewonnen hat!"

...seine Leistung als Teamchef beim VfB Stuttgart: "Für uns alle war es eine sehr schwierige Zeit. Aber die Mannschaft hat es geschafft, aus diesem Loch wieder heraus zu kommen, die hat sich das sehr hart erarbeitet. Es wäre vermessen, jetzt nach oben zu schauen, wir sollten erst mal nach hinten schauen, wer die Konkurrenten sind. Es sind so viele Mannschaften, die da hereinkommen wollen, deswegen war der Sieg heute sehr wichtig. Was in vier Wochen sein wird, das wird sich zeigen. Aber im Moment ist es für mich wichtig, dass wir Woche für Woche die Spiele zeigen, wo die Mannschaft alles aus sich herausholt. Was am Ende dabei herauskommt, das werden wir sehen. Wichtig ist, dass sie alles gibt, dass sie fightet bis zum Erbrechen. Und wenn sie das tut, dann bin ich als Trainer hochzufrieden. Was für ein Tabellenplatz am Ende dabei herauskommt, das werden wir dann sehen!"

Horst Heldt (Sportdirektor VfB Stuttgart):

...auf die Frage, wie endspielstark der VfB ist: "Die ersten vier Mannschaften machen das unter sich aus. Wir schauen dann zu." Auf die Nachfrage, ob Stuttgart dann Fünfter wird? "Das weiß ich nicht, aber wir schauen lieber mal zu."

Bayer Leverkusen - Werder Bremen 1:1:

Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen):

...über das Spiel: "Wir haben die Tormöglichkeiten gehabt, aber leider nicht genutzt!"

Premiere-Experte Armin Veh:

...über Stuttgarts Sieg: "Mir hat das Spiel gut gefallen. Ich habe eine leidenschaftliche VfB-Mannschaft gesehen, die den Sieg wollte, die aber auch einen Tick besser war als der HSV. Aus meiner Sicht haben sie verdient gewonnen."

...über die Last-Minute-Tore vom VfB: "Der VfB hat letzte Woche in Bochum in der letzten Minute das Spiel gewonnen, der VfB hat heute das Spiel gewonnen. Das deutet daraufhin, dass sie bis zur letzten Minute fighten können, aber dass sie auch das notwendige Glück haben, um weiter vor zu rutschen. Das gibt sehr viel Selbstvertrauen - gerade in der 90. Minute das Tor zu machen. Das ist ein gutes Zeichen!"

...über die Leistung von Teamchef Babbel: "Diesen fünften Platz jetzt schon zu erreichen, ist eine großartige Leistung, weil ich daran nicht geglaubt habe, dass sie da hin kommen. Jetzt haben sie sogar noch die Chance, noch weiter nach oben zu kommen. Wenn er noch mehr macht, als den 5. Platz, wenn Stuttgart noch weiter nach vorne kommt, dann weiß ich nicht, was ich noch sagen soll."

...über die Leistung von Leverkusen: " Ich habe Leverkusen weiter vorne erwartet. Sie konnten sich immer auf die Spiele konzentrieren. Mit diesem 9. Platz können sie sicher nicht zufrieden sein!"

FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 4:0:

Jürgen Klinsmann (FC Bayern München)

...nach dem Spiel: "Wir haben uns von der Schmach in Barcelona aufgerappelt. Wir wussten, dass wir gegenüber unseren Fans etwas gutzumachen hatten. Und das haben wir heute getan. Wir wollen um jeden Preis Deutscher Meister werden. Die Mannschaft hat dieses Ziel ganz klar vor Augen und wird es mit aller Konsequenz angehen. "

...über das bevorstehende Spiel gegen den FC Barcelona: "Wir sind so gut wie draußen. Wir wollen unseren Fans ein tolles Spiel zeigen, Wiedergutmachung betreiben und Barcelona schlagen. Wir werden sie aber nicht mit vier Toren Unterschied schlagen. Das ist die beste Mannschaft der Welt, die uns klar die Grenzen aufgezeigt hat."

...über die Degradierung von Michael Rensing: "Ich habe die Entwicklung von Michael im Moment zurückgestuft, auf Grund dessen, dass Jörg am Mittwochabend der einzige Spieler war, der seinen Kopf wortwörtlich hingehalten hat nach einem bitterbösen Foul von Thierry Henry und dann mit vier Dingern im Netz vom Platz schleichen musste. Da habe ich gesagt: So lasse ich Jörg nicht dastehen. Er ist ein interner Leader beim FC Bayern. Er ist intelligent und hat eine unglaubliche Erfahrung. Die mache ich mir jetzt zu Nutze, auch wenn ich weiß, dass ich dem Michael in dieser Phase wehtue. Aber Jörg ist qualitativ einen kleinen Tick voraus. Jetzt haben wir zehn Monate viel entwickelt, aber jetzt brauchen wir Punkte, Punkte, Punkte."

...über den Wirbel um seine Person: "Ich weiß, was für eine Stimmung ist. Aber ich habe einige Erlebnisse durchgemacht, wo es schlimmer stand um meine Person. Ich denke an die Situation drei Monate vor der WM - und danach gab es das Sommermärchen. Ich weiß, dass ich es schaffe und es kann und wird am Ende die Meisterschaft eingefahren werden."

Mark van Bommel (Kapitän FC Bayern München)

...nach dem Spiel: "Natürlich redet man über das Spiel in Barcelona, selbst wenn man heute 4:0 gewinnt. Das wischt man mit so einem Spiel nicht weg. Frankfurt ist nicht Barcelona. Es war sicherlich nicht gut, aber verdient. Was ich nicht verstehe: Wenn man deutlich verliert, heißt es immer, da wäre kein Herz, kein Willen, keine Leidenschaft gewesen. Ich kann diese Wörter nicht mehr hören, das ist überhaupt nicht so. Der Wille ist immer da. Ich wollte gegen Barcelona antreten. Aber manchmal kommt man einfach nicht ran an den Mann und der Gegner ist viel besser, da kann man machen, was man will."

...über Jürgen Klinsmann: "Wir brauchen gar nicht über den Trainer zu reden. Für uns ist das kein Thema."

Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München)

...nach dem Spiel: "Am Anfang war die Stimmung im Stadion ein bisschen schwierig. Wenn man reinkommt und am Anfang ist keine Stimmung da, dann tut das im Herzen weh. Wir müssen es unbedingt umdrehen, dass wir wieder eine gute Stimmung haben."

1899 Hoffenheim - VfL Bochum 0:3

Ralf Rangnick (Trainer 1899 Hoffenheim)

...nach dem neunten sieglosen Spiel hintereinander: "So, wie wir heute gespielt haben, brauchen wir uns mit unserem Ziel (Platz fünf) nicht weiter zu beschäftigen. Wir müssen schauen, dass wir die Mannschaft wieder aufrichten, damit wir wieder in der Lage sind, in Karlsruhe ein gutes Spiel zu machen."

FC Schalke 04 - Karlsruher SC 2:0

Jermaine Jones (FC Schalke 04)

...über die Zukunft des Trainergespanns Michael Büskens/Youri Mulder: "Wenn sie mit uns Erfolg haben, dann werden wir für sie sprechen. Dann wird es schwierig für die oben, anders zu reagieren."

Borussia M'gladbach - VfL Wolfsburg 1:2

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg)

...über den 2:1-Sieg in Mönchengladbach: "Ich glaube nicht, dass wir zu leichtsinnig waren. Aber wir haben zu verhalten gespielt, zu wenig aktiv. Wir haben zu wenig dafür getan, Chancen zu kreieren. Man muss der Mannschaft aber zugestehen, dass sie auch mal ein schwächeres Spiel macht. Wir werden nächste Woche wieder stärker sein."

Hannover 96 - Hertha BSC 2:0

Lucien Favre (Trainer Hertha BSC)

...nach dem 0:2: "Momentan ist es schwierig für uns. Wir haben Probleme, Tore zu schießen und wir bekommen Gegentore ohne klare Torchance."

...über die Chancen auf die Meisterschaft: "Wir müssen klar sagen: Wir haben ein wenig geträumt. Es wird schwierig jetzt. Wir müssen uns auf unser Ziel konzentrieren. Das war, um einen Uefa-Cup-Platz zu kämpfen. Wir müssen alles machen, um dieses Ziel zu erreichen."

Ottmar Hitzfeld (Premiere-Experte)

...über den Kampf um die Meisterschaft: "Es deutet einiges auf Wolfsburg hin, weil sie eine Serie gestartet haben und das absolute Selbstvertrauen haben, es auch zu schaffen."

...über den 4:0-Sieg des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt: "Das war ein richtiger Schritt, um ein Zeichen zu setzen. Auch um Wolfsburg zu zeigen: Wir wollen Deutscher Meister werden. Jeder Spieler ging mit Herzklopfen in die Partie und hatte Angst, ausgepfiffen zu werden. Nach der schnellen 2:0-Führung war die Mannschaft befreit. Der Sieg stärkt auch die Position von Jürgen Klinsmann. Man hat Bayern nicht angesehen, dass sie angeblich eine Krise haben."

...über den Absturz des ehemaligen Tabellenführers Hertha BSC: "Die Berliner hatten lange einen guten Lauf. Sie hatten das nötige Glück: schlecht gespielt und gewonnen. Jetzt plötzlich ist es umgekehrt. Das ist eine gefährliche Entwicklung."

...über das anhaltende Formtief von 1899 Hoffenheim: "Jetzt ist der Psychologe Rangnick gefragt. Trainingslager finde ich jetzt nicht so gut, lieber mal abschalten und der Mannschaft wieder das Vertrauen schenken."

...über eine mögliche Rückkehr zum FC Bayern: "Ich habe keinen Kontakt zu Bayern München. Ich bin überzeugt davon, dass Bayern nach wie vor hinter Jürgen Klinsmann steht. Ich gehe davon aus, dass Bayern Jürgen bis Saisonende den Rücken stärkt. Außerdem hat Jürgen noch ein Jahr länger Vertrag. Wenn die Mannschaft in die Spur zurückkommt, von dem ich ausgehe, kann ich mir vorstellen, dass Jürgen Klinsmann auch noch ein Jahr länger macht."

...über seinen Nachfolger Jürgen Klinsmann: "Ich glaube nicht, dass ich Jürgen Klinsmann helfen muss. Er war bei der Weltmeisterschaft und hat dort dem Druck standgehalten. Er ist ein Kämpfer, er ist ein Fighter, das hat er vorgelebt, und das wird er auch jetzt machen."

..über die Degradierung von Michael Rensing: "Das sieht natürlich nicht so gut aus, wenn ihn der Trainer gegen Barcelona nicht aufstellt und dann auch im nächsten Spiel nicht bringt. Man muss sich da jetzt Sorgen machen, ob er als Nummer eins zurückkehren wird."

...über die 0:4-Blamage des FC Bayern beim FC Barcelona: "Ich habe nicht geweint wie Udo Lattek. Aber ich war schon geschockt. Aber ich hatte auch Mitgefühl mit den Spielern, denn Barcelona hat Weltklasse gespielt. Dass die Mannschaft lebt, hat man in der zweiten Halbzeit gesehen. Da hat sie nochmals ganz gut reagiert und da hat Jürgen Klinsmann die Mannschaft auch noch erreicht. Barcelona hat da nicht zurückgeschaltet, sondern Bayern hat sich besser verhalten."

...über das Krisenmanagement von Klinsmann nach der Niederlage: "Jürgen hat sich nach dem Spiel tapfer geschlagen. Er hat sich der Presse gestellt, auch am anderen Tag nochmals. Da gehört auch Mut dazu. Man muss in die Offensive gehen, es ist das Richtige, dass man Zeichen setzt und sich der Situation stellt. Da hat Jürgen sich sehr gut verhalten."

...über das Verhältnis zwischen Uli Hoeneß und Jürgen Klinsmann: "Jürgen braucht einen starken Mann an seiner Seite. Uli war immer auch ein Psychologe, der im richtigen Moment die richtigen Worte findet und auch dem Trainer den Rücken stärkt. Uli ist solidarisch. Er war für mich immer eine große Unterstützung."

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