"Niederlage" für Borussia - Punktgewinn für 1899

SID
Der Moment des 1:1-Ausgleichs durch Wellington in der 90. Minute
© Getty

1899 Hoffenheim hat sich dank des Brasilianers Wellington einen Punkt beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach gesichert. Das Tor zum 1:1-Endstand wurde jedoch nach einer Abseitsstellung erzielt und so war Borussen-Coach Hans Meyer nach dem Spiel aufgebracht.

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1899 Hoffenheim hat den nächsten Schritt zu einer echten Spitzenmannschaft der Bundesliga gemacht. Effektiv wie sonst Bayern München holt der Überraschungs-Aufsteiger jetzt auch ohne den Zauber-Fußball der Hinrunde wichtige Punkte.

"In München haben wir in der 90. Minute verloren, heute noch einen Punkt gewonnen. Das gehört auch zum Lernprozess der Jungs", sagte Trainer Ralf Rangnick nach dem 1:1 (1:0) beim Tabellen-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach.

Rangnick spricht von wichtiger Erfahrung

"Auch diese Spiele, in denen die Mannschaft nicht ihr volles spielerisches Potenzial abruft, sind wichtige Erfahrungen", meinte auch 1899-Manager Jan Schindelmeiser, nach dessen Meinung das Team auch schon eine Woche zuvor beim 2:0 gegen Energie Cottbus spielerisch nicht überzeugt hatte.

Unter dem Strich stehen aber vier Punkte - und der Herbstmeister auch nach zwei Rückrundenspielen weiter an der Tabellenspitze.

"Dieser Spieltag zeigt, wie wichtig dieser Punkt für uns ist. Wir machen noch den Ausgleich, und Hamburg verliert in Karlsruhe", sagte Rangnick, der sich nicht nur für die Mannschaft, sondern vor allem für den Torschützen Wellington freute, der bislang noch nicht wirklich Fuß gefasst hatte.

Wellington mit Sonderlob

"Natürlich bringt so ein Tor einen Schub für ihn. Es sorgt für Aufmerksamkeit und Respekt bei seinen Mitspielern", meinte der Trainer über den 20-Jährigen, der vor seinem Treffer allerdings wohl knapp im Abseits stand.

Zur strittigen Entscheidung in der 69. Minute, als Schiedsrichter Lutz Wagner der TSG einen Elfmeter verweigerte, sagte der Unparteiische: "Mein Assistent hatte den Eindruck, dass der Spieler schon abgehoben hatte, bevor es zum Kontakt kam", sagte Wagner.

"Das war für mich ein klarer Elfmeter, aber Chinedu hat vielleicht den Fehler gemacht, dass er den Strafstoß zu sehr wollte", sagte Rangnick. Vielleicht hatte aber gerade diese Entscheidung die Schluss-Offensive der am Ende mit fünf Stürmern anrennenden Gäste provoziert, in der Demba Ba mit einem Fallrückzieher nur die Latte traf (78.) und Gladbachs Torhüter Logan Bailly mehrfach Glanzparaden zeigen musste.

"Wir geben nie auf"

"Wir geben nie auf, das zeigt den Charakter dieses Teams", sagte Obasi nach seinem ersten Kurzeinsatz nach zweimonatiger Verletzungspause. Während Hoffenheims Spieler in der Kabine den "einen gewonnenen Punkt" (Nationalmannschafts-Kandidat Andreas Beck) feierten, war es ein paar Meter weiter bei den Gladbachern still.

"Die Situation ist noch mieser geworden, und die war vorher schon schlecht", sagte Borussia-Trainer Hans Meyer: "Und was die Stimmung dann richtig steigen lässt, ist, dass Karlsruhe in letzter Minute gewinnt und Michael Frontzeck mit Bielefeld schon vier Punkte geholt hat. Das trägt nicht dazu bei, dass wir in der Kabine singen."

Rangnick lobt Spiel der Borussia

Dabei hatte selbst Rangnick den abstiegsbedrohten Gladbachern eine starke Leistung bescheinigt. "Sie haben es 80 Minuten sehr gut verstanden, uns nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wenn sie so weiter spielen, werden sie es auch schaffen".

Nach dem Sonntagsschuss von Alexander Baumjohann (44.) war vor 42.427 Zuschauern die "Erlösung" (Meyer) greifbar nah, der Rückschlag für den Trainer-Routinier dann umso mehr "sehr bitter".

Winterzugang Paul Stalteri blickte aber nach vorn. "Wir haben heute zwei Punkte verloren", meinte der Kanadier: "Aber vielleicht kann dieser eine Punkt am Ende ganz wichtig sein."

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