Lobeshymnen auf Goalgetter Novakovic

SID
In dieser Szene traf Ishiaku das leere Tor nicht. Novakovic und Co. raufen sich die Haare
© Getty

Milivoje Novakovic rettete dem 1. FC Köln beim 2:2 (0:1) im Sechs-Punkte-Spiel bei Eintracht Frankfurt mit einem Doppelpack (57./74.) einen hochverdienten Zähler und durfte sich nach seinen Saisontreffern elf und zwölf zahlreiche Lobeshymnen anhören.

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In der Winterpause sprach ganz Köln nur von der Heimkehr des verlorenen Sohnes Lukas Podolski, doch sein zukünftiger Sturmpartner Milivoje Novakovic ließ die Euphorie um den Sommer-Zugang gleich bei seinem ersten Rückrundenauftritt erst einmal verstummen. 

Daum in der Halbzeit mit Kabinen-Predigt

Beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt traf der Slowene doppelt und wurde von allen Seiten mit Lob überschüttet: "Unser Motto lautet: Zehn Spieler bereiten die Tore vor, er macht sie. Der Nova kann die Augen zumachen, der Ball ist immer drin. Er hat derzeit einen Lauf, eine ausgezeichnete Form, das sieht man in jedem Training. Es macht einfach unheimlich Spaß, ihm zuzuschauen", sagte FC-Coach Christoph Daum.

Dies sagte der Übungsleiter der Kölner, nachdem der 29 Jahre alte Torjäger den im ersten Abschnitt unterirdisch schwachen Rheinländern nach einer lautstarken Kabinen-Predigt von Daum zumindest noch das zweite Rückrunden-Remis in Serie bescherte.

Als FC-Kapitän wollte Novakovic, der wie Verteidiger Pedro Geromel beim ersten Rückrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg (1:1) noch gesperrt gefehlt hatte, weder auf das zukünftige Zusammenspiel mit Podolski eingehen, noch sich selbst gesondert hervorheben.

Novakovic lobt Teamgeist

Der Stürmer stellte sich ganz in den Dienst der Mannschaft und lobte nach zweimaligem Rückstand durch die Frankfurter Marco Russ (33.) und Martin Fenin (62.) den Kölner Teamgeist.

"Klar war entscheidend, dass ich die Tore gemacht habe. Aber das geht nicht ohne die Mannschaft. Wir haben die erste Halbzeit völlig verschlafen, sind dann aber nach dem Seitenwechsel für unseren Einsatz belohnt worden. Mit etwas Glück hätten wir zudem noch einen zweiten Elfmeter bekommen können und wären dann als Sieger vom Platz gegangen", sagte Novakovic, der in der laufenden Spielzeit neun seiner nun zwölf Tore auf fremden Platz erzielt hat.

Ishiaku trifft leeres Tor nicht

Im Anschluss an Novakovics verwandelten Foulelfmeter zum 2:2 hätte es vom schwachen Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) nach einem Trikot-Zupfer von Frankfurts Russ an Adil Chihi einen weiteren Strafstoß geben müssen (89.).

Doch auch ohne Hilfe des Referees hätten die Gäste zuvor das Spiel noch drehen können, wenn der eingewechselte Angreifer Manasseh Ishiaku das leere Tor getroffen hätte (84.). Doch Daum wollte nicht den Stab über Ishiaku, der auch gegen Wolfsburg eine Hundertprozentige ausgelassen hatte, brechen.

"Bei Ishiaku würde meine Staubsauger-Vertreter-Philosophie greifen. Wenn Du Staubsauger-Vertreter bist, gehst du sechs- oder siebenmal an die Haustür, kehrst aber unverrichteter Dinge wieder ab. Dann musst Du schon mit einem Trällern auf den Lippen zum achten Haus gehen, weil Du sicher sein kannst, dass Dir dort ein Staubsauger abgekauft wird. So musst Du es als Stürmer vor dem Tor machen, wenn mal einige Chancen am Stück nicht reingegangen sind", sagte Daum.

Funkel ist "nicht zufrieden"

Weit weniger lustig fand Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel, dessen Vertragsverlängerung bis 2010 am Freitag vom Aufsichtsrat einstimmig abgesegnet worden war, das Remis gegen seinen Ex-Klub.

"Ich bin nicht zufrieden, weil wir über die gesamten 90 Minuten hinweg die bessere Mannschaft waren", sagte Funkel, der sich zudem über die Rote Karte für den Brasilianer Chris (72.) echauffierte: "Das war ein Witz."

Fan stürzt von Tribünen-Zaun

Noch schlimmer war allerdings die Tatsache, dass beim Anpfiff der Partie ein Fan der Hessen vom Tribünen-Zaun gestürzt und sich dabei offenbar schwer verletzt hatte. Der Anhänger hatte beim Versuch, ein Transparent abzuhängen, das Gleichgewicht und nach dem Sturz aus knapp vier Metern Höhe kurzfristig auch sein Bewusstsein verloren.

"Der Zustand ist stabil, der Anhänger ist außer Lebensgefahr", sagte Eintracht-Pressechef Carsten Knoop.

Funkel meinte: "Ich hatte mich schon gewundert, warum die Fans in der ersten Halbzeit so leise waren. Das erklärt natürlich alles."

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln: Alle Daten und Fakten zum Spiel