Klopp: "Es war eine runde Vorstellung"

SID
Beim 0:0 zischen Dortmund und Hoffenheim ging es heiß her (hier Kehl (l.) und Vorsah)
© Getty

Vier Spiele ohne Sieg, nur ein Dreier in den vergangenen sieben Begegnungen, verletzte und gesperrte Leistungsträger sowie eine Doping-Affäre: Die Himmelsstürmer von Herbstmeister 1899 Hoffenheim sind endgültig im Bundesliga-Alltag angekommen. "Was wir in der Hinrunde gespielt haben, ist erst zu 70 Prozent da, 30 fehlen noch", sagte Mittelfeldspieler Sejad Salihovic nach dem 0:0 bei Borussia Dortmund.

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Nationalspieler Andreas Beck ergänzte: "Wir brauchen dringend wieder einen Sieg." Trainer Ralf Rangnick versuchte, die ersten Selbstzweifel seiner erfolgsverwöhnten Profis im Keim zu ersticken: "In der Tabelle stehen wir doch weiterhin gut da. Wir haben in zwei schweren Auswärtsspielen in Stuttgart und Dortmund zwei Punkte geholt. Das ist doch nicht schlecht für eine Mannschaft, die noch vor zwei Jahren in der Regionalliga gespielt hat."

Teber und Gustavo fehlen gegen Bremen

Dennoch waren Rangnicks Sorgenfalten nicht zu übersehen. Denn im Heimspiel am kommenden Samstag gegen Werder Bremen muss der Aufsteiger auf Rotsünder Tobias Weis (77.) sowie die gelbgesperrten Selim Teber und Luiz Gustavo verzichten.

Torjäger Vedad Ibisevic (Kreuzbandriss) wird derzeit ohnehin an allen Ecken und Enden vermisst, ein Fragezeichen steht angeblich weiterhin hinter dem Einsatz von Torhüter Timo Hildebrand.

Zwar leistete Rangnicks Mannschaft vor 78.800 Zuschauern einen wesentlichen Beitrag zu der wohl unterhaltsamsten torlosen Partie der Saison, doch die Diskussionen und Schlagzeilen um die Doping-"Sünder" Andreas Ibertsberger und Christoph Janker, denen sogar eine längere Sperre droht, nachdem sie drei Wochen zuvor in Mönchengladbach zehn Minuten zu spät zur Dopingprobe erschienen waren, nagt offensichtlich an den Nerven. Dazu Ibertsberger: "Ich hoffe, dass das Thema bald erledigt ist."

"Ergebnis geht in Ordnung"

Eine Halbzeit benötigte Hoffenheim, um gegen aggressive und spielerisch verbesserte Dortmunder ins Spiel zu kommen. "Das Ergebnis geht in Ordnung. Obwohl wir am Ende auch hätten gewinnen können. Es war ein intensives Spiel mit einigen Schlüsselszenen", resümierte Rangnick mit dem Hinweis auf diskussionswürdige Attacken auf beiden Seiten, die FIFA-Referee Herbert Fandel Schwerstarbeit bescherten.

Beim Rot gegen Weis wegen Nachtretens gegen Sebastian Kehl sah sich der Unparteiische bei Ansicht der Fernsehbilder ebenso bestätigt wie bei der angeblichen Notbremse von Neven Subotic an Hoffenheims Demba Ba in der ersten Halbzeit: "Subotics Fuß ist zum Ball gegangen, es lag keine Absicht vor."

Nur bei jener Szene in der 4. Minute, als Teber dem Dortmunder Tamas Hajnal rüde foulte, übte Fandel unverblümt Selbstkritik: "Je öfter ich mir das ansehe, desto roter wird die Karte." Nicht gesehen hatte der Unparteiische bei der Szene Kehl/Weis auch, dass Dortmunds Marcel Schmelzer dem am Boden liegenden Hoffenheimer mit Absicht auf den Fuß tritt.

Klopp mit Punkt zufrieden

Am Ende konnten auch die Borussen mit ihrem allerdings neunten Heimremis und insgesamt zwölften in der laufenden Saison gut leben, zumal Trainer Jürgen Klopp zufrieden feststellte.

"Es war eine runde Vorstellung. Nur die Tore haben gefehlt. Wenn wir zu Hause immer so gespielt hätten, hätten wir sicherlich häufiger gewonnen. Dieses Spiel muss die Messlatte für die kommenden Wochen sein." Beim BVB muss schon bald der erste Sieg in 2009 gelingen, will man nicht endgültig im Mittelmaß versinken.

Allerdings spekuliert Klopp dabei nicht auf Punkte am grünen Tisch wegen des Mitwirkens der Hoffenheimer Ibertsberger und Janker: "So lange ich Angestellter des BVB bin, wird es keinen Einspruch gegen die Wertung des Spiels geben."

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