Rummenigge fordert mehr Geld für die Topklubs

SID
Seit 2002 ist Karl-Heinz Rummenigge Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München
© Getty

Im Zuge der Verhandlungen über den neuen TV-Einnahme-Verteilerschlüssel im deutschen Profi-Fußball fordert Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einen Kompromiss zugunsten der Topklubs.

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"Die Spitze der Liga muss gestärkt werden, um international wettbewerbsfähiger zu werden. Wenn unsere Topklubs in Europa besser dastehen, wird das den Wert der Marke Bundesliga steigern. Dann nehmen alle mehr ein", sagte Rummenigge in einem Interview mit der "Bild".

Rummenigge: "Weg vom Gießkannen-Prinzip"

Rummenigge will bei der Verteilung der TV-Einnahmen in den kommenden vier Jahren bis 2013 "weg vom reinen Gießkannen-Prinzip" und verlangt für die Europapokal-Teilnehmer zukünftig mehr Geld aus der TV-Auslandsvermarktung: "Wir können in der UEFA-5-Jahreswertung die Italiener überholen. So bekommt die Bundesliga je einen Platz mehr in der Champions League und im UEFA-Cup."

In den vergangenen drei Jahren erhielt Brachenprimus Bayern München aus der TV-Vermarktung rund 29 Millionen Euro. Nach Angaben von Rummenigge bräuchten die Bayern aber rund 60 Millionen Euro, um international konkurrenzfähig zu sein. "Doch das ist utopisch. Aber auch mit fünf Millionen kann man sich ein Stückchen mehr Qualität einverleiben. Das ist das Gehalt eines sehr guten Spielers", meinte Rummenigge.

Gremium arbeitet an Neuverteilung der Fernsehgelder

Seit dem Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Montag erarbeitet ein Gremium mit Ligaverbands-Vizepräsident Peter Peters (Schalke 04) und Michael Meier (1. FC Köln) sowie den Zweitliga-Vertretern Harald Strutz (FSV Mainz 05) und Andreas Rettig (FC Augsburg) einen Vorschlag zur Neuverteilung der Fernsehgelder.

Diesen Vorschlag muss der Liga-Vorstand um Präsident Reinhard Rauball allerdings erst noch absegnen. Die DFL wollte am Mittwoch noch keine Stellungnahme zu den laufenden Gesprächen abgeben.

Die Neuverteilung der Fernsehgelder wird allerdings äußerst kontrovers diskutiert. Vor allem die Zweitligisten stellen sich derzeit auf die Hinterbeine und fordern aufgrund der im kommenden Jahr von 405 auf 390 Millionen Euro sinkenden TV-Einnahmen einen höheren Anteil aus den zuletzt gewachsenen Einnahmen aus der Auslandsvermarktung.

Deutliche Worte von Rettig

Das Argument, dass die Topklubs im Zuge der internationalen Konkurrenzfähigkeit prozentual stärker an den TV-Einnahmen beteiligt werden müssen, stößt bei den Zweitligisten ohnehin auf taube Ohren.

"Mit diesem Märchen, dass die Umverteilung und die Solidarität Schuld an mangelnden internationalen Erfolgen im Vereinsfußball sind, müssen wir langsam aufhören", sagte Rettig und fügte hinzu: "Wir reklamieren für uns eine ausgewogene Beteiligung. Es kann nicht sein, dass die zweite Bundesliga die Zeche bezahlt, wo Rückgänge zu verzeichnen sind, und dort, wo möglicherweise größere Einnahmen zu erwarten sind, außen vor bleibt."

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