Jol: "Wir haben keine Angst vor den Bayern"

SID
Im Hinspiel erkämpfte sich der HSV mit Mathijsen und Reinhardt ein Remis gegen Kloses Bayern
© Getty

Scheinbar unbeeindruckt von Bayern Münchens Pokal-Gala beim VfB Stuttgart bläst der Hamburger SV zum Start der Rückrunde in der Bundesliga zum Angriff auf den deutschen Rekordmeister.

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"Wir haben keine Angst vor den Bayern. Es könnte ein Thriller werden, der uns viel Freude bereitet", sagt HSV-Trainer Martin Jol vor dem Duell mit dem ewigen Süd-Rivalen am Freitag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER & bei Premiere).

Mit einem Sieg zum Rückrundenstart könnten die Hanseaten nicht nur für mindestens 19 Stunden die Tabellenspitze übernehmen, sondern sich auch als Mutmacher für die gesamte Bundesliga profilieren.

Kein Schockzustand beim HSV

"Wir nehmen die Herausforderung an. Unser Ziel ist es, die Bayern zu schlagen. Ich denke nicht eine Sekunde an eine Niederlage und habe ein gutes Gefühl", meint Hamburgs Sportchef Dietmar Beiersdorfer.

Von einem kollektiven Schockzustand, der der Liga nach dem beeindruckenden 5:1-Triumph der Münchener im Achtelfinale des DFB-Pokals am Dienstag beim VfB Stuttgart zu drohen schien, ist in der Hansestadt nichts zu spüren.

Selbst die Bayern erwarten alles andere als schlotternde Knie bei ihrem Gegner. "Natürlich ist unser Selbstvertrauen nach dem Sieg in Stuttgart groß, aber der HSV ist ein harter Brocken. Wir wissen, dass wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben können und wollen drei Punkte holen", sagt Trainer Jürgen Klinsmann, dessen Mannschaft schon ein Remis zur Tabellenführung reicht.

Olic fehlt gegen seinen neuen Klub

Verzichten muss der Coach auf den weiterhin angeschlagenen Lukas Podolski und den rotgeperrten Massimo Oddo. Dem HSV fehlt hingegen einer, der bei einem Einsatz am Freitag wohl das meiste Interesse auf sich gezogen hätte.

Torjäger Ivica Olic, der zur kommenden Saison ablösefrei zu Bayern wechselt, wurde vom DFB nach einer Testspielschlägerei mit Hoffenheims Carlos Eduardo für die ersten beiden Rückrundenspiele gesperrt.

"Dass ich nicht dabei sein kann, ist natürlich ganz bitter. Aber ich denke, dass die Mannschaft auch ohne mich gewinnen kann", meint der kroatische Nationalstürmer und will seinen Teamkollegen von der Tribüne aus die Daumen drücken."Ich hoffe, dass ich das nervlich durchstehe."

Rost mit Galgenhumor

Beim 3:1-Sieg im Pokal gegen den Zweitligisten 1860 München hatte sich Olic in bestechender Form präsentiert und die Hamburger mit einem Dreierpack fast im Alleingang ins Viertelfinale geschossen.

"Auch wenn Ivica nun nicht dabei sein kann, habe ich volles Vertrauen in meine Mannschaft. Wir werden seinen Ausfall kompensieren", sagt Jol. Im Angriff wird der Coach, der mit dem HSV in der Bundesliga zu Hause noch ungeschlagen ist, wohl den ehemaligen Münchener Paolo Guerrero an der Seite von Mladen Petric aufbieten.

HSV-Keeper Frank Rost flüchtet sich angesichts des Fehlens von Olic derweil in Galgenhumor: "Aufgrund seiner Sperre ist Ivica wohl schon jetzt der beliebteste Spieler bei den Bayern-Fans."

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HSV will Bayern jagen

Die Münchener wollen den Ausfall ihres künftigen Angreifers hingegen nicht überbewerten. "Der HSV hat gute Leute in der Hinterhand", meint Klinsmann.

Bayern-Manager Uli Hoeneß sieht in der Partie derweil sogar eine Art Titelgipfel: "Der HSV hat einen breiteren Kader als Herbstmeister Hoffenheim. Ich denke, dass die Hamburger ein sehr starker Konkurrent für uns sein werden."

Hamburgs Vereinsboss Bernd Hoffmann hatte den HSV-Anhänger schon auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende geschworen: "Wir wollen die Bayern jagen."

Das Interesse an der Begegnung ist auch im Ausland riesengroß. Die Partie wird nach Angabe der Deutschen Fußball Liga (DFL) in 170 Ländern live übertragen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hamburg: Rost - Demel, Reinhardt, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Benjamin - Trochowski, Jansen - Petric, Guerrero

München: Rensing - Lell, Lucio, Demichelis, Lahm - Schweinsteiger, van Bommel, Ze Roberto, Ribery - Toni, Klose

Schiedsrichter: Knut Kircher

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